Über sich keine Herrn – Das Internet und die Berliner Republik

Eine Antwort auf Frank-Walter Steinmeier Zynismus Maximus beim „Transatlantischen Cyber-Dialog“

Was wir heute als „das Internet“ verstehen, ist das World Wide Web. Erfunden wurde es von Tim Berners-Lee am Europäischen Kernforschungszentrum CERN, welches das WWW am 30. April 1993 der Welt schenkte. Dieses Schenken, dieses unter „Public Domain“ stellen, war etwas so meilenweit Entferntes vom u.s.-amerikanisch geprägten Kapitalismus und seiner miesesten Verräterpartei die die Geschichte Deutschlands je gekannt hat, dass es fürderhin – explizit durch die Erfindung von HTML 4 ab 1997 –  zuerst Tausenden, dann Hunterttausenden, dann Millionen und schließlich Milliarden Menschen genau die Möglichkeiten verschaffte, welche die Monopole und Ausbeuter des sogenannten Westens ihnen immer verweigert und niemals gewollt hatten: Zugang zu Informationen, Wissen, Kommunikation, Kultur und jeder Menge wirtschaftlicher Entfaltungsmöglichkeiten.

Dass sich das auch irgendwann auf den Abfall auswirken würde, der in Deutschland unter „Politik“ verstanden wird und de facto durch einen Haufen Berufslügner und Funktionäre in den einbetonierten Strukturen des Westblocks und seiner kleinen, epressten Handlanger repräsentiert wird, begriffen die „Entscheider“, die „Davos-Menschen“ wie sie der Imperialist Samuel Huntington nannte, zunächst überhaupt nicht. Wie auch – ihre mit Spieltheorien vollgestopften Computermodelle sahen dies nicht vor. Aber die Monopole der Vereinigten Staaten von mindestens Amerika, deren Herren gern Millionen Menschen erklären wollen wann wo wie sie sich ausplündern, samt ihren souveränen Demokratien selbst zerstören und zu „vereinigen“ haben, die begriffen die wirtschaftlichen Potentiale des in Europa erfundenen WWW. Deswegen sind heute alle entscheidenden Internet-Monopole und Konsortien in den U.S.A., während die etablierten Partei-Apparate, die lächerlichen Kopien von U.S.-Konsortien, die ganze in autoritärer Tradition stehende Nomenklatura in Deutschland mit ihrem über Jahrzehnte andauernden Zerstörungsfeldzug gegen die Internet-Ökonomie, gegen die Erfindung, gegen die Kreativität, gegen die neuen Entfaltungsmöglichkeiten in einer zu „Tod durch Langeweile und Boulevard“ verurteilten Springer und Burda Welt gescheitert sind, weil sie von uns besiegt wurden. Weil sie Dresche bezogen haben. Weil wir diese Feinde von allem was gut und schön ist in die Flucht geschlagen haben und diese Menschenschinder jetzt angekrochen kommen und am Boden liegend herum winseln darüber wie toll, wie kreativ und wie republikanisch-dem0kratisch die Berliner Republik doch jetzt ist. Weil sie merken, dass in Berlin eine Post abgeht sie weder schicken, noch aufhalten, ja nicht einmal verstehen können, weil Intellektuelle, Denkerinnen und Denker, Dissidenten aus aller Welt hier in diese Stadt flüchten vor den lieeeben Freunden unserer Regierung in Berlin – die es im Gegensatz zu ihren liiiiieben Freunden nicht geschafft hat ihr Land so zu versauen wie die Kollegen in anderen Hauptstädten, als Büttel des Kapitals, als Prostituierte von Kommerz und Konzernen – weil sie begreifen wie kläglich sie gegen diese aufblühende souveräne Demokratie gescheitert sind, trotz all ihrer behaupteten Überlegenheit, trotz all ihren Machtmmitteln, trotz all ihren Behörden und ihren ganzen Kranken in den Geheimpolizeien, rennen sie jetzt zu ihren Römern, ihren Herrschern, machen ein bisschen Wau-Wau und sagen, hach, schauet her, was für eine nette Kolonie wir hier sind…seid doch ein bisschen netter zu uns…was haben wir uns nicht alle lieb, der Herr und sein Knecht…

Aber was Frank-Walter Steinmeier, was dieser Abfall von seiner „Partei“ – ein Abgrund von Verrat – genauso wenig verstehen wird wie seine Geheimpolizisten, die in dieser Sekunde meine Worte lesen und sie genauso wenig vorher kennen wie ich sie kenne, sind die Werte, die Würde und der Stolz des Menschen einer zu sein.

Denn weil der Mensch ein Mensch ist, drum hat er Stiefel im Gesicht nicht gern. Er will unter sich keinen Sklaven sehen und über sich keinen Herrn.

Steinmeier, seine ihm zu Füßen kriechende Partei, die gesamte Regierung in Berlin, das ihr zu Füßen kriechende Parlament, all die Funktionäre, Konzerne, Wichtigtuer, Kapitalisten und Ausbeuter, sie werden jemals das Internet oder WWW, noch Berlin verstehen oder gar sein. Was irgendwer auf irgendwelchen Kongressen und imperialistischen Stelldicheins erzählt und daher redet, ist irrelevant. Hier zählt das Grundgesetz und der Geist, den es repräsentiert.

Und damit Schluss.