Eine kleine Replik zum Interview von Dieter Graumann, Vorsitzender im Zentralrat der Juden in Deutschland, in der „Badischen Zeitung“.
Also Herr Graumann. Ich weiß, ein in panischer Angst vor Kippakindern begriffener erklärter mehrheitlich von Muslimen bewohnter „Islamischer Staat“ Vorderasiens hat gerade aus lauter Selbstverteidigung mit seiner Luftwaffe 1500 Juden in seiner Besatzungszone abgeschlachtet, wurde deswegen vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen (bei alleiniger Gegenstimme des Iran, natürlich) zu einer Untersuchung wegen Kriegsverbrechen verdonnert, während dort die Kommunisten Jagd auf den Straßen nach Nichtmuslimen oder Muslimen machen die nicht Nichtmuslime einfach abmurksen wollen, so dass selbst Muslime Angst vor ihrem muslimischen Staat bekommen und eine Vier-Staaten-Lösung vorschlagen, weil in ihrem Land Kommunisten die eingewanderten Juden mit ihren vielen Kippakindern aus Europa wieder nach Europa schicken wollen, Kriegsdemonstrationen überfallen und „Tod den Juden“ und „Tod den Rechten“ rufen oder wie der stellvertretende Präsident des durch Gnade der Oberschichtsgeburt von naturschlauen Wahlbürgern frei gewählten Parlaments gleich nach dem Genozid.
Sicherlich ist das gerade für Sie ein Grund echt nervös zu sein.
Aber wissen Sie, das ist ein anderer Planet. Sie verwechseln da was, im Orbit. Vielleicht hat Ihnen da einfach jemand das falsche „Bild“ vor die Luke gehalten.
Sie können wieder runter kommen. Echt jetzt. Es passiert ihnen nix. Sie können ja mal in Berlin auf die Straße gehen und nicht nur mit der Limousine durch huschen. Verstehen Sie das nicht falsch: Das ist Berlin. Das Leben. Die Straße. Nicht der Elfenbeinturm. Nicht der Pluralis Majestatis. Nicht ihre Einflüsterer und Bangemacher, die ihnen am Hals kleben und sie auf Kriegskurs quatschen.
Das Leben. Die Realität. Hallo, Herr Graumann…?
(…)
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26.07.2014 Das friedliche Zusammenleben der Völker und Heimat aller Religionen, das ist die Berliner Republik, nicht Israel
“In 15 Jahren von politischem Aktivismus, und rund acht Jahren als ein Journalist, kann ich mich nicht an eine Zeit erinnern, an der Menschen um mich so angsterfüllt waren ihre Meinung zu sagen. Jedenfalls nicht Juden, und definitiv nicht in Tel Aviv”.
Haggai Matar, Jewish Daily Forward, 21. Juni 2014