Terrorkrieg: Frankreichs Hollande-Regierung will Bevölkerung im Irak „schützen“, Sitzung des U.N.-Sicherheitsrates einberufen

Wie die gesamte Lobby des am 14. September 2001 mit der „Authorization for Use of Military Force“ durch den U.S. Kongress weltweit unbegrenzt ausgerufenen „Krieg gegen den Terror“ versucht auch die Regierung Frankreichs diesen händeringend am Laufen zu halten, auf welchen Schauplätzen auch immer.

Der allgemein als schlechtester und unbeliebtester Präsident in der Geschichte der 5. Republik geltende Präsident von Frankreich, Francois Hollande, schreitet dabei Seit an Seit mit der (noch) alternativlosen Regierung von Deutschland unter genau der Kanzlerin Angela Merkel, die in 2002/2003 als Oppositionsführerin einer von Korruptionsskandalen erschütterten C.D.U./C.S.U. die Kollaboration der Republik bei der U.S.-geführten Invasion des Irak einforderte und 2005 zum Dank dafür von Frank-Walter Steinmeiers schöner neuer Schröderpartei ins Kanzleramt gehoben wurde – bis heute.

Hollandes Außenminister Laurent Fabius ließ heute bekannt geben, dass Frankreich, also Präsident Hollande, Kraft seiner Kompetenz als Repräsentant einer der fünf Atom- und Vetomächte im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Dringlichkeitssitzung einberufen habe. Fabius in seinem Statement:

„Angesichts vom Ernst der Situation – deren ersten Opfer Zivilisten und religiöse Minderheit sind – beruft Frankreich ein Dringlichkeitstreffen des Sicherheitsrates ein, so dass die internationale Gemeinschaft mobilisieren kann um gegen die terroristische Bedrohung im Irak zu kontern und die Bevölkerung zu unterstützen und zu beschützen.“

Allen englischsprachigen Nutzern unserer Nachrichtenagentur müsste mittlerweile offensichtlich sein, dass unter dem neuen Label des Terrorkrieges “ISIS”, “ISIL”, “IS” u.a. Milizen lokaler und regionaler Autokraten und Kriegsfürsten operieren, die sich vom seit 2006 amtierenden “Ministerpräsidenten” Nouri al-Maliki in Bagdad nicht genügend beteiligt fühlen. (hier mal ein paar Quellen unterschiedlicher Ausrichtung, 1, 2, 3, 4, 5). Die Schlagwörter “Sunniten”, “Schiiten”, “Kurden” und “Stämme” dienen diesbezüglich nur der Vernebelung; es geht um jeweils mächtige Einzelpersonen und ihre Kommandoketten über Truppenteile, sowie übergeordnete imperiale geostrategische Interessen.

Die „Süddeutsche“ leistete sich dazu heute in ihrem bellizistisch-interventionistischen Lauf einen kleinen Holperer, indem sie schrieb:

„Der Vormarsch der Terrorgruppe IS ist nur deshalb möglich, weil sich viele Sunniten mit den radikalen Milizen verbündet haben und Seite an Seite mit ihnen kämpfen.“

Im irakischen Kurdistan hat der seit Jahrzehnten regierende Massud Barzani die so plötzlich passend zur Einweihung seiner neuen Pipeline von den Öl-Feldern Khurmalas zur irakischen Grenzstadt Faysh Khabur (Fish khabur) auftretende Situation im Zusammenspiel mit den Konsortien Sinopec, Genel Energy und Oryx Petroleum weidlich ausgenutzt und sich Kirkuk unter den Nagel gerissen, welches er seit Jahrzehnten bereits im Visir hatte. Nun redet Barzani, für mich völlig überraschend, über eine offizielle Unabhängigkeit des irakischen Kurdistan. Dabei ist das irakische Kurdistan bereits seit 1991 unter Kontrolle Barzaanis und wechselnder konkurrierender kurdischer Autokraten, seit dem ersten Einmarsch u.a.-amerikanisch geführter Invasionstruppen, u.a. aus Saudi-Arabien.

Die saudische Monarchie schielt seit längerer Zeit auf einen erneuten Einmarsch im Irak, offenkundig Seit an Seit mit ihren Parteimonarchisten in Berlin und Paris. Hintergrund ist die von U.S.-Regierung und Pentagon mindestens seit 2006 kalkulierte „polnische Teilung“ des Irak in drei Zonen, die dann jeweils ethnisch gesäubert und in „schiitisch“, „sunnitisch“ und „kurdisch“ (bzw das irakische Kurdistan) aufgeteilt würden. Die Monarchie Saudi-Arabien hat bereits vor Wochen, unter der üblichen Kriegspropaganda, Zehntausende Soldaten an der Grenze zum Irak zusammengezogen und allen Ernstes pakistanische und ägyptische Truppen zur Unterstützung und „Verteidigung“ gegen die angebliche Bedrohung aus dem Irak angefordert.

Der Versuch der Kriegslobby und ihrer Regierung in Frankreich aus den bereits seit langem verdeckten verdeckten Invasionen in Syrien und Irak, wobei die in Syrien nach Hunderttausenden Toten in sich zusammen gebrochen ist, nun die dritte offizielle internationale Invasion im Irak innerhalb der letzten 23 Jahre zu machen, ist wie erwähnt im Zusammenhang des ab 2001 durch die Vereinigten Staaten von Amerika und ihre diversen Alliierten weltweit geführten Terrorkrieges zu sehen, den sich die jeweiligen Regime und Regierungen zu nutze machen.

Gestern rief Frankreichs Außenminister Laurent Fabius, Seit an Seit mit seinem Kollegen in Berlin, Spezialdemokrat Frank-Walter, nach deutschen Polizisten in der von Israels Regime gepeinigten Kolonie Gaza, im Rahmen der E.U.-Polizeimission E.U.B.A.M. Heute legte der faschistische Außenminister Israels Avigdor Lieberman, wie von uns prognostiziert, nach und forderte deutsche „Inspektoren“ im Gazastreifen und drohte anderenfalls mit einem erneuten Einmarsch in Gaza und dem „Auslöschen“ von Terrorbrigaden“ und „Einrichtungen, in denen sie Raketen verstecken“.

Es ist durchaus anzunehmen, dass sich irgendwann auch in Berlin die ersten verschämten Stimmen zu Wörtchen melden und eine Rückkehr der Berliner Republik auf den fruchtbaren Schoß des Terrorkrieges auch im Irak fordern.

Ergänzung 19.00 Uhr

Wie es sicher nur der Zufall will, hat im Laufe des Tages heute der Präsident der Vereinigten Staaten von mindestens Amerika, Barack Obama, über die „New York Times“ Luftangriffe im Irak angekündigt – zum Schutze der Bevölkerung in einem Land, was sein Amtsvorgänger vor 11 Jahren hat erobern lassen.

Und wieder nur zu dessen eigenem Besten, natürlich.