Sanktionen-Apfel-Krise: U.S.A. soll polnische Ernte aufkaufen

Die verfehlte Landwirtschaftspolitik zeigt sich unter anderem daran, dass Erntegut mangels Abnehmer oder Überschuss vergammelt.

Laut einem Medienbericht wurde der polnische Botschafter in den Vereinigten Staaten von Amerika, Ryszard Schnepf, in Washington vorstellig. Schnepf forderte Michael Scuse, einen leitenden Beamten des Landwirtschaftsministeriums auf, so schnell wie möglich Mittel und Wege zu finden, um die diesjährige polnische Apfelernte aufzukaufen. Schliesslich sind die U.S.A. ebenfalls von den russischen Sanktionen stark betroffen, so der Botschafter.

Washington kann nun beweisen, wie stark diese Freundschaft zu dem innigen militärischen Vasallenstaat ist, die bekanntlich beim Geld aufhört.

Polen ist weltweit die fünftgrösste Apfel-Anbau-Nation nach China und den U.S.A. und liefert die Hälfte seiner Apfelernte nach Russland. Die russischen Behörden begründeten den Einfuhrstopp mit dem hohen Gehalt an Schadstoffen.

Auf der anderen Seite wiederum hat Brüssel die Einfuhr von U.S.-amerikanischen Äpfeln wegen Schadstoffbelastungen verboten, die nach der Lebensmittelkontrollbehörde „European Food Safety Authority“ (E.F.S.A.) über den zulässigen Grenzwerten liegen.

In die Länder der Europäischen Union werden Äpfel aus Übersee eingeführt. So finden sich Sorten aus Neuseeland oder Tasmanien, die Apfelinsel Australiens, in den Geschäften.

Diese Handelssystem ist völlig krank. Allein die hohe Schadstoffbelastung durch Imprägnierung zur Verlängerung der Haltbarkeit und die Energievergeudung durch Container mit Kühlanlagen sowie der Brennstoffverbrauch der Transporte mit Flugzeugen, Schiffen oder Eisenbahn sind unverantwortlich.

Chemikalieneinsatz auf den Plantagen um Ernteausfällen auf dem umkämpften Markt vorzubeugen belasten unsere Umwelt zusätzlich. Auf „Teufel komm raus“ billig zu produzieren schadet in der Gesamtbilanz allen: Dumpinglöhne, eine mit Giften verseuchte Umwelt und Verbraucher, die im guten Glauben gesunde Kost zu sich zu nehmen mit Toxinen belastet werden.

Nach der Wende wurden den Beitrittsländern strikte E.U.-Normen aufgezwungen. Die Obstbäume in den Anbaugebieten, deren Sorten nicht in dieses Muster passten, wurden gerodet – die Chance auf eine robuste, gesunde Sortenvielfalt vertan. Den Landwirten wurden hohe Kredite aufgeschwatzt, um in moderne Maschinen zu investieren. Viele kleine Betriebe sind daran zerbrochen. Falsche Subventionspolitik, Überschuss-Produktion und daraus resultierend sinkende Preise ruinieren zusätzlich die Landwirte.

Die einzige Lösung ist, um diesem irrsinnigen Spuk ein Ende zu bereiten, der Anbau zur Versorgung im eigenen Land. Russland, die U.S.A., Deutschland und die anderen Länder haben genügend Fläche zur Eigenversorgung mit Obst und Gemüse. In Ländern, in denen keine guten klimatischen Bedingungen für den Apfelbaum herrschen, können diese Früchte eingeführt werden. Gemüse und Obst wie Paprika, Pfirsische oder Kräuter aus dem Mittelmeerraum werden im Gegenzug in den nördlichen Staaten ihre Kundschaft finden. Europa hat genügend Klimazonen, um sich selbst zu versorgen.

Frische, völlig verwässerte aromalose Erdbeeren zu Weihnachten um den Tisch zu bereichern, produziert in Staaten südlich des Äquators, sind einfach nur Deko-Elemente und kein Nahrungsmittel.

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09.08.2014 Der grosse E.U.-Sanktionen-Katzenjammer

Quellen:
http://rt.com/business/179332-poland-us-import-apples/
http://worldtruth.tv/why-american-apples-just-got-banned-in-europe%E2%80%8F/