Trägerkreis Rüstungskonversion Jena:
Otfried Nassauer, Direktor des ‚Berliner Informationszentrums für transatlantische Sicherheit’ (BITS) in Berlin spricht zum internationalen Weltfriedenstag in Jena. Thema seines Vortrags mit anschließender Diskussion: „Rüstungsproduktion in Jena – Perspektiven der Rüstungsherstellung in Deutschland“.
Der Vortrag findet am 1. September 2014 um 19:00 Uhr in der Ernst-Abbe-Bücherei Jena statt. Der Eintritt ist frei. Der Journalist und Friedensforscher Nassauer ist in Deutschland einer der profiliertesten Fachleute zu Fragen der Produktion und des Exports von Rüstungsgütern und der Militärpolitik. In beiden Weltkriegen gehörte – Wikipedia zufolge – die Firma Carl Zeiss zu den wichtigsten deutschen Produzenten von rüstungs- und kriegsrelevanten Gütern. Hundert Jahre nach dem Beginn des ersten Weltkrieges analysiert Nassauer in seinem Vortrag, welche Bedeutung Jenaer Firmen heute in der deutschen Rüstungsgüterproduktion und beim Export von Kriegsgerät haben. Gerade im Zusammenhang mit der Debatte um Waffenlieferungen an Kurden ist diese Frage so aktuell wie kontrovers.
„Wir bauen keine Minen oder Waffen, die Menschen töten, sondern bewegen uns im rechtssicheren Bereich.”, verlautbarte Jenoptik-Vorstandschef Michael Mertin bei der letzten Aktionärsversammlung. Solche Aussagen verdienen nach Ansicht Jenaer Bürger eine eingehende Betrachtung. Bisher stellt sich Mertin der öffentlichen Diskussion zu diesen Fragen nicht.
Unterstützt vom Magedeburger Lothar-Kreyssig Ökumenezentrum der Ev. Kirche in Mitteldeutschland und der deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung eines Atomkrieges (IPPNW) lädt der Jenaer Trägerkreis Rüstungskonversion zu diesem hochkarätigen Vortrag mit anschließender Diskussion ein. Er möchte damit einen Beitrag leisten zur Transparenz in diesem ethisch umstrittenen Bereich der Kriegsgüterproduktion und seine Notwendigkeit hinterfragen.