Generalmajor Karsten Jakob Møller verurteilt die Politik der Eskalation der Europäischen Union mit Russland. Møller ist seit dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst im Jahr 2007 in leitender Position am Dänischen Institut für Internationale Studien (DIIS) tätig und gilt als ausgewiesener Experte für Russland und die östliche Region in Europa. Seit dem Jahr 1990 arbeitete der Militär bei der N.A.T.O. in leitenden Ämtern und übte in 1995 während des Bosnienkrieges das Kommando über die 1.Brigade und im Jahr 1997 über die Nordisch-Polnische Brigade (S.F.O.R.) aus. Von 1998 bis zum Jahr 2000 war Møller Militärattaché in Russland, Weißrussland und in der Ukraine und anschliessend ab 2001 Leiter der Verteidigungsakademie in Dänemark.
Anders als bei dem gebräuchlich gewordenen Schmähwort „Putinversteher“ für Kritiker der westlichen Politik um die Ereignisse in der Ukraine ist dieser Terminus nicht auf einen Mann anwendbar, der sein halbes Leben in hohen Rängen der N.A.T.O.-Bürokratie eingebunden und Chef einer aktiven Militäreinheit im Bosnien-Krieg war.
In einem Interview am Freitag, den 5. September 2014 mit der russischen Agentur ITAR-TASS sagte Møller, dass die Entscheidung seiner Regierung vom 21.August 2014 zur Stationierung eines künftigen N.A.T.O.-Raketenabwehrsystem in Europa nicht dazu beiträgt, die russisch-dänischen Beziehungen zu verbessern sondern dass es wahrscheinlich ist, dass dieses zu umgekehrten Auswirkungen führen wird. Dänemark wird mit diesen Plänen mit einer oder mehreren Fregatten, ausgestattet mit modernen Radargeräten, zu dieser Aufrüstung der N.A.T.O. in Europa beitragen.
Møller meinte, es sei falsch gewesen die Ukraine zu zwingen, sich für oder gegen das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union zu entscheiden, da das Land zu diesem Zeitpunkt bereits zutiefst gespalten war.
„Die Unfähigkeit in Brüssel, die Geschichte der Ukraine zu verstehen, hatte katastrophale Folgen. Jede gut informierte Person hat Kenntnisse über die engen Handels- und wirtschaftlichen Beziehungen, im Besonderen auch die kulturellen Verflechtungen zwischen den beiden Ländern. Russland hat vertragliche Interessen in der Ukraine, die ernsthaft in Betracht gezogen werden sollten“.
Der Generalmajor a.D. hofft darauf, dass bald eine friedliche Lösung der Krise gefunden wird. Er hat viele Male geschrieben, dass Russland kein Problem, sondern Teil einer Lösung der Krise in der Ukraine ist.
„Es kann keinen dauerhaften Frieden, Stabilität und wirtschaftlichen Fortschritt in der Ukraine ohne Russland geben“, sagte Møller und forderte den Westen auf, die Dämonisierung des russischen Präsidenten Putin zu beenden.
„Putin ist ein kluger Politiker, der die Interessen Russlands verteidigt. Ich hoffe, dass unsere Länder eines Tages ihre gegenseitigen Beziehungen wieder herstellen. Das ist in unserer globalisierten Welt absolut notwendig.“
Nicht nur in Dänemark mahnen Militärs zur Zurückhaltung zu den Plänen der N:A.T.O.-Osterweiterung über den Umweg über die vom Westen, Israel und davon profitierende Konzern-Gesellschaften gesteuerten Putsch und Zerstörung der Ukraine.
Harald Kujat, deutscher General a.D. und ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr, teilt nicht nur die militärische Laufbahn in der N.A.T.O. und im Balkan-Krieg mit dem dänischen Militärexperten sondern ebenfalls die Ansichten von Karsten Jakob Møller.
In den meisten Fällen äussern sich bedauerlicherweise, aber systembedingt erst Militärs ausser Dienst kritisch über Expansionspläne ihrer Regierungen, besonders wenn diese Posten in der Wirtschaft übernommen haben, die durch militärische Einmischungen ihrer Regierungen in andere Länder finanzielle Einbußen befürchten.
Aber in diesen Zeiten des grassierenden Irrsinns ist jedes Blatt am Baum des Friedens wichig gehört zu werden.