Die Academy of Motion Picture Arts & Sciences hat am 2.Dezember 2014 eine Liste mit fünfzehn Dokumentarfilmen veröffentlicht, die aus einhundertvierunddreissig Vorschlägen ausgewählt wurden. In der nächsten Abstimmungsrunde werden fünf Beiträge für den Dokumentarfilm-Oscarpreis (Academy Award) nominiert.
Unter den jetzigen fünfzehn Dokumentationen befindet sich der Film „The Internet‘s Own Boy: The Story of Aaron Swartz“, der den unermüdlichen Einsatz für ein freies Internet von Aaron Swartz nachzeichnet, den er letztendlich durch die unerbittlichen Strafverfolgungsbehörden seines Landes mit dem Leben bezahlte.
Das Thema ist nach wie vor hochbrisant, setzen doch Politik und gewisse Wirtschaftszweige alles dafür ein, das Internet als Kommunikationsmittel, besonders hier das World Wide Web, Chat-Pogramme, den E-Mailverkehr, Messanger-Dienste und die Netzneutralität zu kontrollieren, zu reglementieren um mit den privaten Daten finanziellen Gewinn zu erwirtschaften oder die Privatsphären auszuspähen.
Die oben genannte vorläufige Auswahl gibt uns Anlass und Hoffnung, dass viele Menschen dem Vorbild von Aaron Swartz folgen und die Lücke, die sein Tod hinterlassen hat, schliessen. Vor allem ist die Ehrung eine Absage an diejenigen mit ihren Versuchen, die Aktivisten zu kriminalisieren und das Internet als idealen Hort von Verbrechern zu verunglimpfen.
Auch wenn die Dokumentation von der Oscar-Jury nicht als Preisträger ausgewählt wird, ist sie unbedingt für diejenigen zu empfehlen, die sie bisher noch nicht gesehen haben. Wir haben einen Youtube-Kanal ausgewählt, in dem die Übersetzung des Films, der unter Creative Commons-Lizenz steht, in mehreren Sprachen (leider steht sie nicht in Deutsch zur Verfügung) einstellbar ist.
Unter diesem Link finden Sie alle fünfzehn Nominierungen.
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