Gertz: Deutschland im Krieg / Jung in Afghanistan / US-geführte Truppen töten 20 Menschen bei Angriff in Pakistan
Peschawar, Pakistan: Der Gouverneur der nordwestlichen Grenzprovinz, Owais Ahmed Ghani, bestätigte am heutigen Vormittag, dass US-geführte Koalitionstruppen in einem Angriff aus Afghanistan gestern Nacht mindestens 20 Menschen getötet haben.
„Unschuldige Zivilisten Pakistans, einschliesslich Frauen und Kinder“ seien umgebracht worden, so Ghani. „Dies ist ein direkter Angriff auf Pakistan und das Volk von Pakistan erwartet dass die bewaffneten Streitkräfte von Pakistan sich erheben um die Souveränität des Landes zu verteidigen und die entsprechende Antwort auf solche Attacken geben.“
Angegriffen durch „Koalitionstruppen“ unter Führung der US-Militärs wurde das Dorf Jalal Khel im Süden der Region Waziristan, wo sich angeblich seit 7 Jahren „Taliban“ und „Al-Qaeda“-Truppen häuslich niedergelassen haben.
Eine ISAF-Sprecherin wusste wie immer von nichts, ausser dass die ISAF so etwas nicht machen darf. Der grösste Witz dabei aber ist, dass zwischen ISAF, NATO und US-geführten Truppen kein Unterschied besteht, weil sie alle unter dem Kommando der US-Regierung stehen, so auch die deutschen Soldaten.
Rein zufällig traf gestern der deutsche „Verteidigungsminister“ und offizielle Oberbefehlshaber der deutschen StreitkräfteFranz Jung, in Afghanistan zu einem Truppenbesuch ein.
Dazu muss zuerst noch einmal gesagt werden, dass Jung keinerlei Kommandogewalt über die Bundeswehr in Afghanistan und unter den jeweiligen „Anti-Terror“-Mandaten wie OEF hat. Den Oberbefehl über unsere Truppen und die NATO insgesamt hat das US-Militär und damit die US-Regierung von George W.Bush.
Jung versuchte nun gestern Abend und heute die deutschen Soldaten ein wenig zu erheitern. Das gelangt ihm auch mühelos, man braucht ihm ja nur zuzuhören. In Kundus war er z.B. der Meinung, die sei „zur Zeit sehr angespannt“. Ach was.
Er sei „wirklich dankbar und auch ein Stück stolz“ auf die Soldaten. Ein Stück Stolz, wie mag das aussehen?
Währenddessen machte Bernhard Gertz, der „Vorsitzende des deutschen Bundeswehrverbandes“, der eigentlich so etwas wie der Sprecher aller deutschen Soldaten insgesamt ist, seinem Eindruck wieder einmal alle Ehre.
Seiner Regierung, die in Afghanistan nichts zu melden hat und höchstens noch die KSK und ein paar Spezialeinheiten direkt befehligt, warf er in einem Interview vor mit „gestelzten Wendungen“ die Wahrheit über den deutschen Einsatz in Afghanistan zu verschleiern. Denn die Wahrheit sei folgende:
„Wir befinden uns in einem Krieg gegen einen zu allem entschlossenen, fanatischen Gegner“.
Wo der nun eigentlich ist, der Gegner, wer den finanziert, wo der schläft, sein Bier trinkt und eigentlich herkommt nach bald 7 Jahren Besatzung, das interessiert Gertz genauso wenig wie der Grund dafür dass deutsche Soldaten da immer noch in Zentralasien in einem Krieg festsitzen, den Herr Gertz fanatisch und zu allem entschlossen in einem Interview mit der Osnabrücker Zeitung führt.
Der bei Kundus getötete 29-jährige Soldat aus Zweibrücken sei gar nicht ums Leben gekommen, wie bei seiner Beisetzung erklärt worden sei.
`Richtig ist: Dieser Hauptfeldwebel ist für die Bundesrepublik Deutschland gefallen.`“
Ist Gertz eigentlich immer besoffen wenn er Interviews gibt? Es macht fast den Eindruck.
Die Regierung wäre gut beraten, dies in aller Klarheit zu sagen. so Gertz weiter. Denn mit der Sprache fange es an:
„Da wird schon verschleiert, da wird die Wahrheit verschwiegen.“ Man müsse sich dann nicht wundern, „dass unsere Gesellschaft nicht versteht, was wir in Afghanistan wollen“
Wer das noch versteht, was wir da in Afghanistan wollen, der versteht auch, was wir da in Pakistan wollen. Der verstand auch früher schon was wir fast überall in Europa wollten als wir richtig gut drauf und echte Deutsche waren und ist auch jetzt wieder voll dabei alles, aber auch alles zu ruinieren was die Republik ausmacht und sicher vor diesen Irren aus Parteien-Politik, Militärführung, NATO-„Atlantikern“ und Kriegskonzernen.
Wer das noch versteht, was deutsche Soldaten in Afghanistan machen, und auch diese wirre Statements von Rotbäckchen Gertz an der Heimatfront immer noch nachvollzieht, der kann zur Hölle fahren.
Der Rest – soll heissen: die überwältigende Mehrheit der Deutschen – sollte diesem Wahnsinn ein Ende machen, in dem sie unsere Truppen da rausholt und endlich nach Hause bringt.
update:
wie now public berichtet, wurden gestern bei Artilleriebeschuss durch NATO-Truppen in der ostafghanischen Provinz Paktika 3 Kinder getötet und 7 weitere verletzt. Die NATO sprach von einem „Versehen“.
(…)
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