Am 3.Januar 2015 wurde die Mitteilung veröffentlicht, dass der Chef der Abteilung für internationale Beziehungen und Zusammenarbeit des Innenministeriums der Palästinensischen Autonomiebehörde, Ahmad al-Rabie, ankündigte, einen Antrag auf Mitgliedschaft bei der Internationalen kriminalpolizeilichen Organisation (Interpol) zu stellen.
Einhundertundneunzig Staaten sind derzeit bei Interpol präsent (Liste der Mitgliedstaaten von Interpol).
Über einen Beitritt eines neuen Landes stimmen die bisherigen Mitglieder in einer Generalversammlung ab.
Die Palästinensische Autonomiebehörde hat sich mit ihrem Entschluss etwas zu sehr Zeit gelassen und fast ein Jahr verschenkt. Die jährlich stattfindenden Generalvollversammlungen finden stets im Herbst statt so wie die letzte 83. Generalversammlung in Monaco vom 3. bis 7. November 2014 durchgeführt wurde.
Im Jahr 2011 wurde Palästina nur Beobachterstatus gewährt, da keine eigene Kontrolle über die Grenzen des Gebietes stattfindet.
Ahmad al-Rabie sagte, dass mit dem Beitritt zu Interpol auch die palästinensische Polizei profitieren wird, da sie Schulungen, Know-how und Informationen von anderen Polizeibehörden auf der ganzen Welt über internationale Kriminalität von der Organisation erhalten wird. Dazu gehört die Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität, Bekämpfung des Terrorismus, Geldwäsche, Korruption, Waffen- und Menschenhandel.
Bisher ist die Palästinensische Autonomiebehörde Mitglied bei dem Arab Bureau of Criminal Police.
Würde Palästina im Herbst 2015 eine Mitgliedschaft bewilligt, hätte das weitreichende Konsequenzen bei dem Ersuchen um Festnahme oder vorläufige Festnahme mit dem Ziel der Auslieferung durch einen Staat, in dem sich die gesuchte Person aufhält. Als Voraussetzung ist dazu ein besonderer Eintrag in der Interpol-Datenbank erforderlich, die sogenannte „Rote Notiz“. Kandidaten gibt es mehr als genug, die sich des Kapitalverbrechens gegenüber Palästina schuldig gemacht haben.
Quelle: http://www.maannews.net/eng/ViewDetails.aspx?ID=751388