Nach Veröffentlichung eines kleinen Teils des Folterberichts erhob sich die Forderung nach der vollständigen Version. Zu gross war das Entsetzen der Weltöffentlichkeit über den Inhalt. Aus Gründen der nationalen Sicherheit wird dieser Bericht bis heute unter Verschluss gehalten.
Gleichzeitig erhoben sich vermehrt Stimmen, die sich für inhaftierte Whistleblower einsetzten und ihre Rehabilitation forderten. Besonders der Fall John Kiriakou, der wegen Verrats an die Presse zu einer Gefängnishaft von dreissig Monaten verurteilt wurde, erregte wieder die Aufmerksamkeit.
Am 10.Januar 2015 stellten wir in dem Beitrag Ex-C.I.A.-Direktor Rettung für verfolgte Whistleblower? fest, dass allein mit der Drohung, gegen David Petraeus ein Ermittlungsverfahren wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen einzuleiten, die Verteidiger von Whistleblowern einen unvermuteten Trumpf in die Hand bekamen.
John Kiriakou hatte hochrangige Unterstützer, auch in leitender Funktion bei der C.I.A. „The Intercept“ veröffentlichte am 3.Februar 2015 ein Interview mit dem ehemaligen C.I.A.-Agenten, das unmittelbar nach seiner Entlassung geführt wurde.
Welche Gründe auch immer das Justizministerium dazu bewegen konnte, John Kiriakou aus dem Gefängnis zu entlassen und den Rest der Strafe als Hausarrest zu verbüssen, der Druck auf die U.S.-Regierung wurde immer grösser. Das Weisse Haus hat verschärfte Strafen gegen staatliche Beamte angeordnet, die sich wegen Missständen an die Presse wenden um dort Gehör zu finden. Es gibt einige Aussagen von Mitarbeitern, dass sie keine Alternativen haben, da sich ihre Vorgesetzten weigern, den Dienstvorschriften zu folgen und trotz internen Schutz für Whistleblower diese mit Repressalien verfolgen.
Als nächstes muss jetzt die komplette Veröffentlichung des Folterberichts erreicht werden um die an der Folter direkt Beteiligten, ihre Helfershelfer und besonders die Auftraggeber zu verurteilen. John Kiriakou betonte in dem Interview, dass entgegen den Beteuerungen viele leitende Regierungsmitglieder wie John Brennan bis zur höchsten Spitze, dem damaligen U.S.-Präsidenten George W. Bush, die Foltermethoden geduldet, angeordnet und genehmigt hatten.
Desweiteren müssen die Beteiligungen der Geheimdienste der europäischen und anderer Staaten untersucht werden. Dass die Regierung in Berlin nicht die Veröffentlichung fordert und als zu gefährlich für die nationale Sicherheit erklärt spricht Bände. Auch das ist eine Aussage, die keine Fragen aufwirft sondern eine unausgesprochene aber klare eindeutige Antwort ist.
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