Wie soeben gemeldet wird, tritt der ehemalige Verteidigungsminister Franz-Josef Jung (CDU) von seinem Amt als Arbeitsminister zurück. Um 13.30 erfolgt eine persönliche Erklärung, die live im TV übertragen wird.
Unter der Verantwortung Jungs hatten Militärführung und Verteidigungsministerium Beweise über einen vom Miliitär befohlenen Luftangriff auf eine Menschenmenge rund um zwei angeblich „entführte“ Tanklaster, 5 Kilometer vom deutschen Isaf-Stützpunkt im aghanischen Kunduz, vor dem Parlament und der ermittelnden Staatsanwaltschaft verheimlicht. Jung hatte Parlament und Öffentlichkeit gegenüber die Unwahrheit gesagt und vorliegende, durch die Bundeswehr selbst ermittelte, Fakten bezüglich toter Zivilisten verschwiegen. Bei dem Luftangriff am 4.September starben nach Nato-Angaben ca. 130 Menschen. Die genaue Zahl wird nie ermittelt werden können. Wie ein Reporter des „Guardian“ später recherchierte (1), stritten sich die Bewohner der angrenzenden Dörfer um verbrannte Leichenteile, um wenigstens einen Körperteil ihrer Verwandten bestatten zu können.
Ergänzung 13.40 Uhr:
ex-Verteidigungsministerium Jung ist mit einer kurzen Erklärung zurückgetreten. Er übernehme die „politische Verantwortung“ für die „Informationspolitik“ des Militärs und seines Ministeriums, so Jung.
(…)
26.11.2009 Die Nichts-Republik
Quellen: