Pressemitteilung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) vom 17.März 2015
Am Samstagabend hat die Deutsche Bahn die bis Sonntagabend geplanten Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) abgebrochen und zum wiederholten Male ein ultimatives Angebot zur Unterzeichnung abgegeben.
Noch während die GDL das vom Arbeitgeber um 17:50 Uhr vorgelegte Angebot bewertete, verließ die Verhandlungsdelegation der DB den Verhandlungstisch. „Damit verspielte der Arbeitgeber absichtlich die Chance auf Zwischenergebnisse und anschließende Schlichtung“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky.
Und weiter: „Die DB will also nicht nur die mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) tarifierte Spaltung der Lokomotivführer mit aller Macht aufrechterhalten, sondern die GDL auch noch mittels Tarifeinheit zwingen, zweierlei Einkommen für ein- und denselben Beruf im Tarifvertrag zu verankern!“
DB-Vorstand streikt erneut bei den Tarifverhandlungen
Die DB teilte der GDL schriftlich mit, dass sie keine weiteren Verhandlungen außerhalb eines von ihr selbst diktierten Schlichtungsverfahrens führen werde. Es wurden jedoch keinerlei Zwischenergebnisse zugelassen und Einigungsmöglichkeiten über den strittigen Lokrangierführer absichtlich verspielt.
Die auf Initiative der GDL mit der DB seit Freitagmittag geführten Tarifverhandlungen hatten das Ziel, Zwischenergebnisse zu fixieren und auf dieser Basis ein Schlichtungsabkommen zu vereinbaren. Der Einstieg in eine Schlichtung zu den strittigen materiellen Themen wie Entgelterhöhung, Arbeitszeitverkürzung, Überstundenbegrenzung und weiteren Detailforderungen wurde von der GDL sogar ausdrücklich schriftlich angeboten. Der dazu von der GDL übergebene Entwurf eines Schlichtungstarifvertrages wurde weder verhandelt noch entsprechend gewürdigt. Stattdessen verhinderte die DB jegliche tarifvertragliche Fixierung von Zwischenergebnissen und entzog sich damit erneut ihrer Verantwortung für die Beilegung des Tarifkonfliktes.
Die GDL-Gremien werden über das weitere Vorgehen entscheiden.