Demonstration in Berlin. Demokratische Mitarbeiter der Friedrich-Naumann-Stiftung reagieren auf neue Angriffe
Berlin/Tegucigalpa. Über 100 Personen haben am Samstag in Berlin gegen das Putschistenregime in Honduras und dessen deutsche Unterstützer protestiert. Die Demonstration war von einem kürzlich gegründeten „Solidaritätsbündnis für den honduranischen Widerstand“ angemeldet worden. Von Brandenburger Tor aus zogen die Teilnehmer zu der FDP-Zentrale in der Berliner Reinhardstraße und dann zum Auswärtigen Amt am Werderschen Markt.
In dem Aufruf erklärten sich die Teilnehmer solidarisch mit der honduranischen Bevölkerung. Diese sei Opfer eines zivil-militärischen Putsches geworden, „der von der militärischen, politischen und unternehmerischen Elite Honduras` ausgeführt wird und international dafür Unterstützung von der neoliberalen Rechten erhält“, hieß es in einem Flugblatt. Besonders kritisiert wurde in Flugschriften und auf Transparenten die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung.
In der vergangenen Woche hatten sich lokale Mitarbeiter der liberalen Stiftung gegen deren Unterstützung des Putschregimes gewendet. In einem Interview mit dem spanischen Dienst der Deutschen Welle bezeichnete der Büroleiter der Friedrich-Naumann-Stiftung die Unterzeichner als „kleine Gruppe von 24 Personen“. Auch stellte er die Menschenrechtsverletzungen in Abrede, die in Honduras seit dem Putsch verübt werden.
Gegenüber amerika21.de kritisierten Unterzeichner der Protesterklärung – unter ihnen der Journalist Omar Rivera, Vizepräsident Arístides Mejía und der honduranische Botschafter in den USA, Eduardo Enrique Reina, – diese Haltung. „Schwere Menschenrechtsverletzungen haben stattgefunden und das wurde von zahlreichen internationalen Organisationen bestätigt“, sagte Ricardo Orellana, ein ehemaliger Stipendiat der Naumann-Stiftung und Sohn des letzten demokratisch legitimierten Verteidigungsministers. „Die Friedrich-Naumann-Stiftung verschließt aber die Augen vor dieser Gewalt gegen das zivilisierte menschliche Zusammenleben“, so Orellana. „Wir haben diese Protestresolution unterzeichnet, weil wir den Protest als unsere Pflicht ansehen, wenn der Rechtsstaat mit Füßen getreten und die verfassungsmäßige Ordnung verletzt wird“, ergänzte der Journalist Omar Rivera.
Quelle: amerika21.de