Was die Finanzkrise der Weltwirtschaft antut

Wie schon so häufig, beginnen wir derartige Exkursionen mit dem dümmsten Wissenschaftler des Tages, der den absoluten Boden des Schwachsinns bildet. Der absolute Vollpfosten des Tages und wohl auch für längere Zeit ist Prof. Dr. Dirk Schiereck.

Zum Glück wirkt er als Stiftungsprofessor für Bank- und Finanzmanagement an der European Business School (EBS), International University Schloss Reichartshausen, wo er den Professor im wesentlichen nicht als Angestellter des Steuerzahler gibt, sondern von den typischen Neoliberalen Dummköpfen bezahlt wird, die Wissen nicht von dummem Gerede trennen können. Dadurch wird er auch wenig Zeit haben an der TU Darmstadt zu arbeiten, was ein Glück für Darmstadt ist. Mehr als eine Mail-Adresse scheint er dort nicht mehr zu haben.

Diese Art von Eliteschulen, in denen selbsternannte Elitelehrer, einigen selbsternannten Eliteschülern, gegen viel Geld nichts beibringen, sind ja eigentlich eine schöne Sache. So kann wenigstens ein Teil der deutschen Studenten noch auf Lehrkräfte mit Ahnung an normalen Universitäten hoffen, auch wenn die Universität Chemnitz mit ihren „wissenschaftlichen Trollen“ da schon arge Zweifel weckt. Viel dümmer als das, was Dirk Schiereck verzapft, sind aber auch die nicht.

Bankenexperte erwartet keine Pleiten in Deutschland

Die Bankenkrise in den USA wird nach Einschätzung von Finanzexperten keine Pleitewelle im deutschen Bankensystem hervorrufen. Das sagte der Professor an der TU Darmstadt, Dirk Schiereck, am Montag (15. September) in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.

«Die Banken in Deutschland und Europa werden zwar weitere Abschreibungen vornehmen müssen – da können sich ganz große Milliardenlöcher auftun», so Schiereck. «Pleiten sind aber nicht zu erwarten.» Die großen deutschen Banken wie der Branchenprimus Deutsche Bank hätten die Krise bislang besser überstanden als viele Mitbewerber – das Schlimmste sei überwunden.

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Für die Verbraucher in Deutschland werde die US-Bankenkrise keine spürbaren Konsequenzen haben.

Natürlich ist Dirk Schiereck nicht so doof wie er hier geschildert wird. Er weiß nur, wessen  Lied er singt. Natürlich singt er es unter dem Deckmäntelchen der angesehenen TU Darmstadt und nicht unter seiner windigen Eliteuniversität, der eh kein Mensch glauben würde. So muss er auch nicht die kleine, aber sicher hochbezahlte Studie erwähnen, die er gerade für die Deutsche Börse gemacht hat. Wozu auch.

Seine streng wissenschaftliche und fachmännische Aussage über die tollen deutschen Banken, bei denen keine Pleiten zu erwarten sind – hier winken wir mal fröhlich in Richtung Commerzbank und Hypo Real Estate – stehen ja schon seit langen. Natürlich erwähnt er auch nicht die Milliarden, die die Deutsche Bank vom Steuerzahler bekam, als IKB und ein paar Landesbanken schief lagen, nachdem sie von der Deutschen Bank und Josef Ackermann in den Renditewahnsinn getrieben und falsch beraten wurden.

Am besten aber ist, das der deutsche Verbraucher nicht betroffen ist. Keine spürbaren Konsequenzen. Schiereck sollte vielleicht besser im Moment nicht bei Arcandor-Chef Thomas Middelhoff vorbeigehen. Es könnte sein, dass er dort einen gewaltigen Tritt bekommt. Middelhoff wurde nämlich heute morgen verkündet, das die Warenlieferungen an Arcandor nur noch zum Teil durch den Kreditversicherer Euler Hermes versichert sind. Das ist eine Warnlampe, die grellrot leuchtet und die bei Wehmeyer, Hertie und Sinn-Leffers dann jeweils auch zum schnellen Konkurs führte.

Nun ist Arcandor eine andere Baustelle. Dahinter steht Madeleine Schickedanz und hinter ihr die Kölner Privatbank Sal. Oppenheim und der Troisdorfer Bauunternehmer Josef Esch. Wenn die zusammen die 1,5 Milliarden Euro nicht mehr wert sind, die Arcandor als Schulden hat, dann sollten ganz andere Warnlichter angehen, die so ein Professorlein vermutlich gar nicht kapiert. Frau Schickedanz dürfte ungefähr 6,5 Milliarden Euro wert sein.

Es gibt ein ganz anderes Szenario, nachdem es gar nicht so sehr um Arcandor geht, sondern um sämtliche Kredite. Lehman hinterlässt 613 Milliarden Dollar Schulden. Ein Teil davon ist irgendwo versichert. Ein deftiger Batzen wohl bei AIG, die selber wackelt und vermutlich gerade mal bis zum nächsten Wochenende kommen wird. Die AIG allerdings ist rückversichert. Wieviel davon deutsche Rückversicherer haben, weiß zur Zeit niemand.

Es weiß auch niemand, wieviel an Rückversicherung die Münchner Rück und andere, für die UBS und die Credit Suisse in den Händen halten. Beide Banken teilten gestern über Sprecher mit, dass sie die Folgen des Lehman Konkurses für ihre Häuser noch nicht einschätzen könnten, aber jeder weiß, dass sie gravierend sein werden. Damit beginnt eine neue Runde des internationalen Murmelspiels.

Die Kreditversicherer müssen weltweit ihre Linien zurücknehmen, weil ihnen die Rückversicherer fehlen. Das bedeutet, das Investitionen nicht mehr getätigt werden können. Das bedeutet das weniger Waren, in niedrigerer Qualität beschafft werden müssen, die zudem noch zu höheren Preisen an die Verbraucher verkauft werden müssen. Arcandor wird da bei seinen Einkäufen für das Weihnachtsgeschäft keine Ausnahme bleiben.

Der Verbraucher muss also für weniger gute Qualität höhere Preise bezahlen, was den am härtesten trifft. Dazu kommt das die Notenbanken heute wieder einmal Milliarden an frischem Geld in den Umlauf geworfen haben, damit niemand die Hufe hochreißt. 30 Milliarden Euro die EZB, bei der FED fragt man schon nicht mehr, aber 100 Milliarden Dollar dürften es wohl wieder gewesen sein und die Bank of England war auch mit 24 Milliarden Pfund dabei.

Dieses Geld landet nur bei den Banken als Kapitalersatz. Es wird nicht dazu benutzt, um Kredite zu vergeben und Geschäfte anzukurbeln, sondern nur um Schulden an andere Banken zu bezahlen. Damit ist auch Holgis Frage fast beantwortet.

Natürlich ist dieses ein mehr an Geld. Das heißt, die Geldmenge vermehrt sich. Rein theoretisch würden diese Tender auch wieder zurück genommen und damit nur das, durch den Umlauf geschaffene Mehrgeld, im Markt verbleiben. Tatsächlich können die Notenbanken aber immer nur das Lasso verlängern und nicht zurückfordern. Würden sie zurückfordern, wären sofort ein paar Banken pleite. Natürlich auch deutsche Banken.

Durch die ständige Geldvermehrung wird natürlich das Geld verwässert, es entsteht Inflation und zwar weltweit. Inflation treibt die Preise und wieder sind, anders als dümmliche Professoren glauben, die Verbraucher die Dummen. Sie bekommen nichts von der wundersamen Geldvermehrung ab, aber müssen sie bezahlen. Natürlich trifft es die Ärmsten am härtesten.

Wenn der Menschenfeind Kannegießer bei den Tarifverhandlungen für Gesamtmetall jetzt einen großzügigen Inflationsausgleich anbietet, dann bedeutet das nur, dass er die Menschen wieder einmal betrügen will, wie er es täglich mit den Lügen seiner INSM tut, die ja auch mit Steuergeldern finanziert wird und im Fall Siemens und Brokat vermutlich auch durch Betrug.

Tatsächlich stellt sich heute schon ernsthaft die Systemfrage und sie wird nicht mehr nur von den üblichen Verdächtigen gestellt, sondern mitten aus dem System heraus.

Das Grundübel aber ist, der bereits angesprochene Renditewahn, den Josef Ackermann bis auf 25 Prozent hochpeitschte, ohne das ihm eine Stimme der Vernunft entgegen getreten wäre. Aber die allgemeine Finanzmarktkrise hat auch die neoliberale Welt kräftig durchgeschüttelt. Klügere Köpfe als Josef Ackermann und vor allem seriösere Banker, sehen das Ergebnis des Neoliberalismus und bekommen Angst. So auch Matthias Graf von Krockow Sprecher der Privatbanken Sal. Oppenheim und BHF Bank, die die größte unabhängige Privatbankengruppe Europas sind.

Die im Zuge der Globalisierung enorm gestiegenen Renditeansprüche waren ja immer nur mit einer höheren Verschuldung zu erfüllen. Die Gier muss gestoppt werden. Man kann nicht mit fremder Leute Geld große Spielkasinos betreiben. 15 Prozent nachhaltige Eigenkapitalrendite sind mit einem normalen, soliden Geschäft einfach nicht machbar.

Gut. Diese Erkenntnis gibt der gute Graf ein wenig spät zu Protokoll, aber immer noch besser späte Reue, als gar keine Reue. Von Krockow hält 15 Prozent Eigenkapitalrendite nicht für nachhaltig machbar. Normale Leute sehen Sätze zwischen 3 und 7 Prozent als nachhaltig machbar für das produzierende Gewerbe und die Landwirtschaft. Damit steht die Obergrenze fest. Natürlich kann es immer wieder einmal Sondereinflüsse geben.

Wer wie Ackermann auf 25 Prozent aus ist, der schadet den Unternehmen, den Menschen die in ihnen arbeiten und der Volkswirtschaft, in der er lebt. Dieser Schaden dürfte sich heute in Deutschland auf mehre hundert Milliarden Euro beziffern lassen und es ist an der Zeit, dass die Bankenaufsicht aus solchen Erkenntnissen ihre Schlüsse zieht und Ackermann die Berufsausübung untersagt.

Graf von Krockow spricht für das Sal. Oppenheim das auch hinter Arcandor steht. Da spricht man über richtiges Geld und oft auch von persönlich haftenden Gesellschaftern, die selbst auch wirklich Geld haben. Da geht es nicht um die Abzockerbanden wie sie Ackermann betreibt. Aber er ist ja längst nicht mehr alleine. Auch die Medien beginnen unruhig zu werden:

Nie zuvor seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs war das systemische Risiko derart mit Händen zu greifen. Unter systemischen Risiko verstehen Experten das Risiko von Kettenreaktionen. Denn alle Banken, Fonds oder Versicherungen, die mit Lehman Brothers Geschäfte gemacht, ihnen Kreditversicherungen abgekauft haben oder Schuldtitel, müssen diese Werte plötzlich abschreiben. Und als viertgrößte Wall-Street-Bank war Lehman beileibe kein kleiner Spieler im Finanzkapitalismus. Sprich: Überall werden Verluste auflaufen. Werden es auch alle verkraften?

Wenn es richtig schlecht läuft, werden die Steuerzahler in Europa – auch in Deutschland – Milliarden Euro für die Rettung hiesiger Banken aufbringen müssen, wird sich die Rendite aus Lebensversicherungen und anderen Altersvorsorgeprodukten für die Menschen hierzulande kräftig reduzieren, wird die Krise Europa Millionen Arbeitslose bescheren. Danke, Amerika!

Nur der Schlußsatz ist falsch. Es ist nicht das Problem Amerikas. Es ist das Problem dieser Welt, dass den Raubtierkapitalisum der Neoliberalen frei gelassen hat, das solche Leute wie Pierer, Ackermann, Hartz, Kannegiesser und andere ohne jede Kontrolle auf die Menschen losließ. Überall auf der Welt. Leute, die nichts unternehmen, sondern nur spielen und zocken wollten. Die nur aus Maul und Arsch bestehen. Fressen und Scheißen, ohne zu verdauen.

Diese Leute schaffen keine Werte sondern vernichten sie nur. So wie das Professorlein vom Anfang zu dumm ist, zu begreifen, was es für einen Schwachsinn labert und seine Studenten auch noch in die falsche Richtung führt, sind die Geschäfte in die falsche Richtung gelaufen. Spielbank statt Sachverstand und Unternehmensführung.

Weltweit haben die Unternehmensberater, die nie Verantwortung tragen, sich in die Firmen eingeschlichen und lassen sich gut für Ratschläge bezahlen, die von jeder Toilettenfrau mit Betriebskenntnissen besser zu bekommen wären. Es ist der dusselige, verantwortungslose, aber eben auch verantwortungsunfähige Neoliberalismus, der die Welt an den Rand des finanziellen Ruins gebracht hat.

Die Welt muss jetzt die Schuldigen bestrafen. Nicht, weil die ihre Schuld einsehen würden. Dazu reichen deren Fähigkeiten gar nicht, sondern um Nachahmer zu verhindern. Wer Unternehmen zerschlägt, um am Verkauf zu verdienen und dabei billigend in Kauf nimmt, das die Unternehmen zerstört werden, ist ein Terrorist. Gegen das, was unsere Wirtschaftselite tut, ist Bin Laden harmloser als ein Grashüpfer, der ja noch schreckhafte Menschen erschrecken könnte.

Der internationale Terrorismus sitzt in den Managementebenen. Die müssen gesäubert und mit ehrlichen und anständigen Leuten besetzt werden. Wenn 20 Prozent der gesamten Gewinne der US-Volkswirtschaft von den Banken eingesackt wurden, dann sind das in Europa nicht weniger, sondern eher mehr. Gerade in Deutschland wurden die Menschen ja künstlich verarmt, indem sich die Neoliberalen die gierigen Politiker kauften.

Die Ergebnisse dieser Politik, die von käuflichen Wissenschaftlern untermauert wurde, lassen sich jetzt überall betrachten. Arme Menschen ohne Arbeit, die dem Staat ohne Hoffnung und ohne jedes Vertrauen auf der Tasche liegen. Zerstörte Familien, miese Schulen, ein kaum noch finanzierbares Gesundheitssystem und haufenweise Berater, die alles wissen wie es geht, bis sie es machen sollen.

Es muss darum gehen, die Menschen wieder zu berücksichtigen. Eine Wirtschaft besteht nicht aus Banken. Sie besteht aus Unternehmen. Banken sind ein notwendiges Übel, aber mehr nicht. Ein Neuanfang mit neuem Vertrauen ist aber nur dann möglich, wenn Ackermann und Co. im Knast sitzen. Es darf nicht passieren, dass dieser Mann und seine Handlanger entkommen können und den Menschen aus der Schweiz eine lange Nase drehen. Es muss der Schweiz deutlich gemacht werden, dass der Schutz von Ackermann eine Mauer um die Schweiz bedeutet, die nichts mehr durchlässt.

Nur wenn die Schuldigen bestraft werden, kann es wieder Vertrauen geben. Ohne Bestrafung kommt die Wirtschaft nicht mehr hoch. Die Schäden für die einzelnen Menschen werden riesig sein und niemand gewinnt etwas. Jetzt sind weltweit die Staatsanwaltschaften gefragt.

Wer das ganze etwas freundlicher formuliert lesen möchte, der mag sich bei Robert von Heusinger bedienen.

Die Finanzkrise hat auch ihr Gutes: Sie sät Zweifel, Zweifel an falschen Gewissheiten. Mit Freude habe ich vergangene Woche vernommen, dass selbst Joe Ackermann sich mit seinem Renditeziel von 25 Prozent nicht mehr recht wohl fühlt. Ja, die absurden Eigenkapitalanforderungen geraten ins Wanken. Und das ist gut so, denn sie sind mit das größte Kreuz des modernen Finanzkapitalismus.

Er will sie zwar nicht im Knast sehen, zeigt aber die gleichen Fehler auf die hier auch ständig besprochen werden.

Quelle Duckhome

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