Anthrax-verseuchtes Heroin in Europa
Gesundheitsbehörden gehen nicht von einer absichtlichen Kontamination aus (Foto: Wikipedia/ Gary Luck)
Die britischen Gesundheitsbehörden erteilten am Freitag, den 5.Februar eine Warnung an Drogenkonsumenten, die sich intravenös Heroin injizieren.
Die Direktion von Health Protection Agency (HPA) gab eine Erklärung heraus, dass der erste Fall mit Anthrax (Milzbrand) verseuchtem Heroin in England nachgewiesen wurde und damit die Wahrscheinlichkeit bestehen würde, dass eine Charge dieses verunreinigten Heroins in Europa im Umlauf sein könnte, denn im Dezember und Januar kam es in Schottland und Deutschland zu Infektionen der Drogenkonsumenten.
In Schottland sind neun Menschen an der Infektion gestorben und in Deutschland kam es zu einem Todesfall. Die HPA gab bekannt, dass neunzehn Fälle von Milzbrand in Schottland bestätigt worden waren und dass es Ähnlichkeiten zwischen diesen und dem Londoner Fall gebe und dass das kontaminierte Heroin die wahrscheinlichste Infektionsquelle gewesen sei.
HPA-Direktor Brian McCloskey sagte, es gebe keine Hinweise auf eine von Mensch zu Mensch-Übertragung in diesem Fall und dass das Risiko für die allgemeine Bevölkerung, darunter enge Familienangehörige der infizierten Patienten, zu vernachlässigen sei.
„Während die öffentlichen Gesundheitsuntersuchungen im Gange sind, muss jetzt erst einmal davon ausgegangen werden, dass jedes Heroin in London das Risiko einer Kontamination mit Milzbrand führt. Heroinkonsumenten wird empfohlen, sich kein Heroin zu besorgen und von ihren lokalen Zentren zur medikamentösen Drogenbehandlung Gebrauch zu machen.“
Das Europäische Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC), dass die Gesundheit in der Europäischen Union überwacht, hat im vergangenen Monat zu den Untersuchungen vorgeschlagen, dass alle Fälle von einer gemeinsamen Quelle angesteckt worden seien, aber dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass diese absichtlich verunreinigt wurde.
„Zufällige Kontamination scheint die plausibelste Erklärung für diese Vorkommnisse zu sein“
hiess es.
Es ist zu begrüssen, dass diese Verseuchung von den Behörden nicht im Namen des „Bioterrorismus“ thematisiert und missbraucht wurde und eine natürliche Ursache vermutet wird.
Quelle: http://www.reuters.com/article/idUSTRE6143MB20100205