DER MOBILE TELEVISOR (IV): „Nutzung eines informationstechnischen Systems in der Wohnung überwacht“

16.Februar 2013, Teil I: DER MOBILE TELEVISOR
17.Februar 2013, Teil II: “Hinter Mauern versteckte menschliche Wesen visualisieren”
17.Februar, Teil III: “Boden durchdringender Radar” aus Luftraum und Orbit

1949 trat das Grundgesetz für Westdeutschland in Kraft. 1983 schuf das damals noch westdeutsche Bundesverfassungsgericht in Urteil 1 BvR 209 nach Artikel 1 und 2 Grundgesetz das Grundrecht auf “informationelle Selbstbestimmung”- wohlgemerkt: für die Bürgerinnen und Bürger, nicht für die Staatsorgane, nicht für staatliche oder kommerzielle Spione und auch nicht für Privilegierte wie Akademiker, die sich zunächst durch gar nichts auszeichnen. Am 27. Februar 2008 erweiterte das nun für die Berliner Republik amtierende Bundesverfassungsgericht in Urteil 1 BvR 370/07 das verfassungsmäßige Grundrecht aller Bürgerinnen und Bürger auf informationelle Selbstbestimmung um das “Grundrecht auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme”. In den, wie es die „FAZ“ so bildungsgut-bürgerlich auszudrücken pflegte, „mitunter beklemmend futuristisch wirkenden Passagen“ dieses Urteils heißt es:

„Als Eingriff in Art. 13 GG sind auch Maßnahmen anzusehen, durch die staatliche Stellen sich mit besonderen Hilfsmitteln einen Einblick in Vorgänge innerhalb der Wohnung verschaffen, die der natürlichen Wahrnehmung von außerhalb des geschützten Bereichs entzogen sind. Dazu gehören nicht nur die akustische oder optische Wohnraumüberwachung (vgl. BVerfGE 109, 279 <309, 327>), sondern ebenfalls etwa die Messung elektromagnetischer Abstrahlungen, mit der die Nutzung eines informationstechnischen Systems in der Wohnung überwacht werden kann. Das kann auch ein System betreffen, das offline arbeitet. (..)

Das Grundrecht schützt auch vor Datenerhebungen mit Mitteln, die zwar technisch von den Datenverarbeitungsvorgängen des betroffenen informationstechnischen Systems unabhängig sind, aber diese Datenverarbeitungsvorgänge zum Gegenstand haben. So liegt es etwa bei einem Einsatz von sogenannten Hardware-Keyloggern oder bei einer Messung der elektromagnetischen Abstrahlung von Bildschirm oder Tastatur.

Man muss nun davon ausgehen, dass 99,99 Prozent der Bevölkerung weder eine Ahnung davon haben dass sie dieses Grundrecht besitzen, noch davon wovor und vor wem es sie beschützt. Ebenso muss man davon ausgehen, dass keine einzige Einrichtung, Körperschaft bzw staatliche, nichtstaatliche oder kommerzielle Institution oder Organisation, geschweige denn ein einziger Abgeordneter in Bundestag oder Länderparlamenten, nicht zu sprechen von einer einzigen Partei, irgendetwas tut um diesen grundrechtlich verbrieften Anspruch von 82 Millionen Menschen auf Schutz vor explizit staatlichem Zugriff dieser Art zu gewährleisten. „DER MOBILE TELEVISOR (IV): „Nutzung eines informationstechnischen Systems in der Wohnung überwacht““ weiterlesen

Offener Brief aus der Bürgerbewegung gegen „Stuttgart 21“ an die Kanzlerin von Deutschland

Dokumentation: Offener Brief von Egon Hopfenzitz, ehem. Leiter des Stuttgarter Kopfbahnhofs, MdB Sabine Leidig, Mitglied im Bundesverkehrsausschuss, Volker Lösch, Regisseur am Staatstheater Stuttgart, und Schauspieler Walter Sittler an Kanzlerin Angela Merkel.

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
im Gegensatz zu vielen offiziellen Verlautbarungen, wonach es sich bei Stuttgart 21 ausschließlich „um ein eigenwirtschaftliches Projekt der Deutschen Bahn AG“ handelt, wissen Sie so gut wie wir: Stuttgart 21 war schon immer ein Projekt des Bundes. Und es ist heute mehr denn je Sache der Bundesregierung, zu S21 eine definitive Entscheidung zu treffen. Daher wenden wir uns direkt an Sie mit der Aufforderung, dieses zerstörerische Projekt ohne Wenn und Aber zu beenden. „Offener Brief aus der Bürgerbewegung gegen „Stuttgart 21“ an die Kanzlerin von Deutschland“ weiterlesen

DER MOBILE TELEVISOR (III): „Boden durchdringender Radar“ aus Luftraum und Orbit

Artikelserie DER MOBILE TELEVISOR III - System des “Boden durchdringenden Radar” von Mars Express
Bild: Europäische Weltraumagentur E.S.A.

Dritter Teil der Artikelserie über die verschwiegene Praxis der Spionage mittels elektromagnetischer Strahlung bzw Abstrahlung
16.Februar 2013, Teil I: DER MOBILE TELEVISOR
17.Februar 2013, Teil II: “Hinter Mauern versteckte menschliche Wesen visualisieren”

In Teil I der Artikelserie DER MOBILE TELEVISOR legten wir im Groben die physikalischen und technischen Grundlagen der Spionage mittels elektromagnetischer Strahlung bzw. Abstrahlung dar. In Teil II zeigten wir Beispiele portabler Systeme zur visuellen Materialdurchdringung und beleuchteten, wie in der zurückliegenden Dekade des Krieges entsprechende Technologien durch staatliche und internationale Behörden massiv befördert und durch den in elf Jahren weltweitem Krieg verschmolzenen informationstechnisch-spionagetechnologischen und militärisch-industriellen Komplex voran getrieben wurde.

Wie nun diesem Papier des U.S. Army Weltraum- und Raketenabwehrkommandos zu entnehmen ist, spricht man im Spektrum elektromagnetischer Strahlung mit der Wellenlänge von 1 Zentimeter (30 GHz) und 0,1 Zentimeter / 1 Millimeter (300 GHz) von Millimeterwellen und von 1 mm zu 0,3 mm (1 THz) von Sub-Millimeterwellen (Umrechner für Leserin und Leser). „DER MOBILE TELEVISOR (III): „Boden durchdringender Radar“ aus Luftraum und Orbit“ weiterlesen

DER MOBILE TELEVISOR (II): „Hinter Mauern versteckte menschliche Wesen visualisieren“

Artikelserie Der mobile Televisor Teil II
screenshot: E.U.-Projekt „Proband“ (2005)

Zweiter Teil der Artikelserie über die verschwiegene Praxis der Spionage mittels elektromagnetischer Strahlung bzw Abstrahlung
16.Februar 2013, Teil I: DER MOBILE TELEVISOR

Die meisten der Konsortien im nach elf Jahren weltweitem Krieg verschmolzenen informationstechnisch-spionagetechnologischen und militärisch-industriellen Komplex machen sich nicht einmal mehr Mühe die Einsatzfähigkeit ihrer Produkte zu verschleiern – im Gegenteil. „DER MOBILE TELEVISOR (II): „Hinter Mauern versteckte menschliche Wesen visualisieren““ weiterlesen

DER MOBILE TELEVISOR

screenshot: camero-tech.com

Spionage mittels elektromagnetischer Strahlung bzw Abstrahlung ist bei Partei-Politikern, Abgeordneten, Journalisten, Richtern, Datenschützern und Akademikern immer noch ein Tabuthema. Dabei ist das „Filmen und Sehen durch Wände“, das Durchleuchten von Gebäuden von außen mittels mobiler, stationärer, sowie luft- oder weltraumgestützter Systeme nicht nur technisch möglich, sondern seit langem ebenso verschwiegene Praxis wie das Ablesen von Bildschirmen jedweder Art. Die Bevölkerung wird im Unklaren gelassen. Irgendeinen effektiven (gesetzlichen) Schutz gegen die Verwendung dieser neuen Technologien gibt es für sie nicht. Betrieben wird diese Spionage von allen, die entsprechenden Mittel zur Verfügung, genügend kriminelle Energie oder schlicht Zugang zu „nachrichtendienstlichen“, militärischen oder polizeilichen Privilegien und Strukturen haben.

Radio Utopie veröffentlicht nun zu dieser Thematik die Artikelserie „DER MOBILE TELEVISOR“, angelehnt an den seinerzeit fiktiven Apparat aus George Orwells „1984“. Im ersten Teil befassen wir uns mit physikalischen und technischen Grundlagen. „DER MOBILE TELEVISOR“ weiterlesen

Radio Utopie braucht Deine Spende

Man sollte ja meinen mit Zeitung, Nachrichtenagentur, Charts, Forum, Games Seite und allerlei Anbindungen an soziale Netzwerke (vielen Dank übrigens für die Aufmerksamkeit unserer Facebook-Leser und unserer Twitter Follower von Zeitung, Agentur und Forum) passiere auf der Medienstation Radio Utopie schon genug und vernetzt seien wir auch schon ausreichend. Mehr geht aber immer. „Radio Utopie braucht Deine Spende“ weiterlesen

„Vertreter aus 15 europäischen Ländern verfolgen aufmerksam Eure Aktionen gegen dieses Bahn-zerstörende Bauprojekt“

Dokumentation: Die Rede von Johannes Hauber, Betriebsratsvorsitzender bei Bombardier, auf der heutigen 160. Stuttgarter Montagsdemo der Bürgerbewegung gegen das Industrieprogramm „Stuttgart 21“ (S21).

Rosenmontag in Stuttgart ohne Helau! Liebe Freundinnen und Freunde, ich freue mich, heute hier reden zu können. „„Vertreter aus 15 europäischen Ländern verfolgen aufmerksam Eure Aktionen gegen dieses Bahn-zerstörende Bauprojekt““ weiterlesen

„Nicht das erste Mal, dass das Ordnungsamt das Versammlungsrecht behindert“

Dokumentation: Offener der Parkschützerin Carola Eckstein aus der Stuttgarter Bürgerbewegung gegen „Stuttgart 21“ (S21), Versammlungsleiterin einer vom Stuttgarter Ordnungsamt unter Missachtung eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts verbotenen Versammlung am 2. Februar im Stuttgarter Hauptbahnhof, an den Ordnungsbürgermeister Dr. Martin Schairer. „„Nicht das erste Mal, dass das Ordnungsamt das Versammlungsrecht behindert““ weiterlesen

„Die damals absehbare und jetzt eingetretene Katastrophe wollte ich mit meinen Aktionen verhindern“

Dokumentation: Die Einlassung der Angeklagten Myriam Rapp aus der Stuttgarter Bürgerbewegung gegen „Stuttgart 21“ (S21) bei ihrem heutigen Prozess im Amtsgericht Stuttgart. Myriam Rapp wird des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte während der Südflügel-Räumung am 13. Januar 2012 und während der Schlossgarten-Räumung am 15. Februar 2012 beschuldigt.

Die Probleme bei S21 sind so komplex , dass ich hier nicht alle erwähnen könnte. Ich beschränke mich hiermit auf das Thema Statik des Bahnhofstrogs: „„Die damals absehbare und jetzt eingetretene Katastrophe wollte ich mit meinen Aktionen verhindern““ weiterlesen