Verurteilung Trumps wegen Syrien?

Autor: Stephen Kinzer

Muss man lesen: Ob es darum ging, Kurden und „moderate“ Rebellen in Syrien zu bewaffnen oder Wege zu finden, um einen Hillary-Sieg zu sichern, Obamas tragischer Fehler war, dass er dachte, John Brennan sei „clever wie Kissinger“. Hut ab vor dem Boston Globe und Stephen Kinzer für die Darstellung, wie es in Syrien gelaufen ist. – Ray McGovern

Es ist „Empörung am Buffet“.

Vor einigen Jahren heuerten die Vereinigten Staaten kurdische Kämpfer an, die unsere Söldner in Syrien sein sollten. Diesen Monat haben wir entschieden, dass wir sie nicht mehr brauchen und sie ihrem Schicksal überlassen. Die Türkei, die die kurdische Militanz als tödliche Bedrohung betrachtet, begann schnell, sie zu bombardieren. Dies löste in Washington eine wahre Orgie der Empörung aus. Es ist ein klassisches Beispiel für „Empörung am Buffet“, in dem man auswählt und entscheidet, welche Schrecken man verurteilen will. „Verurteilung Trumps wegen Syrien?“ weiterlesen

Amerikas Staatsstreich im Schneckentempo

Trumps Talent, sich bei der Führung auf „seine Generäle“ zu verlassen, sollte nicht als beruhigend empfunden werden.

In einer Demokratie sollte niemand sich beruhigt fühlen, wenn er hört, dass Generäle einem gewählten Staatsoberhaupt sagen, was es machen soll. So etwas hätte in den Vereinigten Staaten nie passieren sollen. Jetzt ist es passiert.

Zu den beständigsten politischen Bildern des 20. Jahrhunderts gehörte die Militärjunta. Es war eine Gruppe von düsteren Offizieren – in der Regel drei -, die sich erhoben, um einen Staat unter Kontrolle zu bringen. Die Junta würde zivile Institutionen tolerieren, die sich bereit erklärten, unterwürfig zu bleiben, aber letztendlich ihren eigenen Willen durchsetzen. Noch vor wenigen Jahrzehnten beherrschten Militär-Juntas wichtige Länder wie Chile, Argentinien, die Türkei und Griechenland. „Amerikas Staatsstreich im Schneckentempo“ weiterlesen

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind dein besserwisserischer Freund, der endlich seinen Mund halten soll

Wenn die Macher der amerikanischen Außenpolitik von einer idealen Welt träumen, dann sind sie auf einen Begriff fixiert: Primat. Früher wurde es als „umfassende Vormachtstellung“ bezeichnet. Auf der Straße heißt es „denk nicht einmal daran.“ Die harten Kerle in den Wildwestfilmen drückten es anders aus: „Diese Stadt ist nicht groß genug für uns beide.“

Wie immer es auch ausgedrückt wird, „Primat” ist die Ansicht, dass die Vereinigten Staaten von Amerika herrschen und dass alle unsere Macht akzeptieren müssen. Es ist das neue Modewort in Washington. An der Idee selbst ist allerdings nichts neu. Der Drang nach globalem Primat ist das, was uns nach Vietnam, Afghanistan, Irak und alle unsere weiteren Katastrophen im Ausland hineinzog. Diese verderbliche Doktrin – jetzt zusammerngefasst in einem einzigen Wort – hat die Macht Amerikas untergraben und die Vereinigten Staaten von Amerika augenfällig geschwächt. Dennoch wird sie in den Korridoren der amerikanischen Macht weitgehend akzeptiert. Das garantiert für zukünftige Fehler im Ausmaß derjenigen, die uns bereits teuer in Blut und Geld zu stehen gekommen sind. „Die Vereinigten Staaten von Amerika sind dein besserwisserischer Freund, der endlich seinen Mund halten soll“ weiterlesen

Höchste Zeit, mit Syrien zu reden

Während das furchtbare Blutbad in Syrien andauert, schwillt in Washington ein deprimierend vertrauter Chor an. Der neue Konsens ist derselbe wie der in Vietnam, Irak und Afghanistan: Bombardieren funktioniert nicht, also bombardieren wir noch mehr! Eine altbekannte Koalition – Generäle, Verteidigungskontraktoren und Politiker, Hand in Hand mit Denkfabriken und einem großen Teil der Presse – fordert eine Eskalation unserer militärischen Kampagne in Syrien. Vielleicht gibt es ein Limit, wieviele nicht gewinnbare Kriege die Vereinigten Staaten von Amerika im Mittleren Osten führen wollen, aber dieses ist offenkundig noch nicht erreicht worden. „Höchste Zeit, mit Syrien zu reden“ weiterlesen

Die Medien täuschen die Öffentlichkeit über Syrien

An die Berichterstattung über den syrischen Krieg wird man sich erinnern als eine der schändlichsten Episoden in der Geschichte der amerikanischen Presse. Die Berichte über das Massensterben in der historischen Stadt Aleppo bilden den letzten Grund dafür.

Drei Jahre lang stand Aleppo unter der Führung von gewalttätigen Militanten. Ihre Herrschaft begann mit einer Welle der Unterdrückung. Sie plakatierten Zettel, auf denen die Einwohner gewarnt wurden: „Schickt eure Kinder nicht in die Schule. Wenn ihr das tut, werden wir die Schultasche bekommen und ihr den Sarg.“ Dann zerstörten sie Fabriken in der Hoffnung, dass die arbeitslosen Arbeiter keine andere Möglichkeit haben würden, als Kämpfer zu werden. Sie transportierten geplünderte Maschinen in die Türkei und verkauften sie. „Die Medien täuschen die Öffentlichkeit über Syrien“ weiterlesen