Bill & Melinda Gates Foundation, Weltbank und WHO: Übernahme des Gesundheitswesens in China
Teil I „Bill & Melinda Gates Foundation verkaufte Aktien von McDonald’s, Coca-Cola und Exxon Mobil für 2,7 Milliarden U.S.-Dollar“ vom 19.2.2015
Teil II
Westliche reformierte „Gesundheitsstrukturen“ sollen mit Unterstützung der Bill & Melinda Gates Foundation einem in der Tradition der chinesischen Medizin stehenden Land soziale Sicherheit und Gesundheitsfürsorge für alle Bürger bringen. China wird bei Umsetzung des Plans mit explosionsartig steigenden Kosten und Krankheitsfällen die Probleme der westlichen Welt adaptieren. Ein teuflischer Plan, bei dem wie im Mittelalter in Europa die Naturheilkundigen verdrängt und uraltes Wissen fast ausgerottet wurde.
Am 17.Februar 2015 teilte die private Weltbank in einer Veröffentlichung auf ihrer Website mit, dass gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation und der chinesischen Regierung eine Studie zur Gesundheitsreform in China erstellt wird. Mit der neuen Zusammenarbeit wird die nächste Phase der chinesischen Gesundheitsreform unterstützt, hiess es. Die auf Privatisierung angelegten Ziele der Weltbank fordern kostengünstige Effizienz.
Auf Antrag hochrangiger Regierungsvertreter werden die Weltbank und die Weltgesundheitsorganisation mit Chinas Finanzministerium, der nationalen Kommission für Gesundheits- und Familienplanung (NHFPC) und mit dem Ministerium für Humanressourcen und soziale Sicherheit zusammen arbeiten. Dabei werden sie von der Bill & Melinda Gates-Stiftung unterstützt, um die aktuellen Einschränkungen im Gesundheitsreformprozess zu analysieren und praktische Lösungen zu erarbeiten, erklärte die Weltbank. Empfehlungen an die Regierung über die erforderlichen praktischen und konkreten Massnahmen zu einem Gesundheitssystem für die Zukunft werden noch in diesem Jahr erfolgen.
Der Begriff „aktuelle Einschränkungen“ bedeutet nichts anderes als staatliche Gesetze, die dem ungehemmten Privatisierungsprozess der Gesundheitsbranche noch entgegen stehen.
Was das bedeutet, kann an der Entwicklung in Deutschland verfolgt werden. Staatliche und kommunale Krankenhäuser werden aus angeblichen Geldmangel privatisiert, städtische Krankenhäuser in kleineren Ortschaften werden geschlossen zugunsten von Landeszentren. Wartezeiten für einen Termin bei Spezialisten können Monate dauern. Gerade für ältere Menschen und Familien mit kleinen Kindern bedeuten die neuen langen Anfahrtswege eine unzumutbare logistische Herausforderung, vor allem wenn sie unter Schmerzen leiden.
Dienstleistungen wie Blutuntersuchungen oder Gewebeproben bei Verdacht auf Krebs werden an dritte private Unternehmen ausgelagert, sensible Patientendaten werden in externen Datenbanken Dritter gespeichert. Die Krankenkassenbeiträge und Zuzahlungen für Behandlungen und Rezepte steigen, einige Kosten für Medikamente müssen vollständig von den Erkrankten übernommen werden. An Universitätskliniken leidet die Lehre und Forschung, den Studenten und Lehrpersonal stehen die ursprünglich vorhandenen Kapazitäten wie Labore durch die Auslagerung nicht mehr in genügender Auswahl zur Verfügung.
Teure Geräte wie MRT der Privatwirtschaft hingegen und unnötige Untersuchungsmethoden für verschiedene Diagnosen werden zu häufig eingesetzt um deren Amortisierung zu gewährleisten was die Kosten explodieren lässt. Behandlungen werden ausgereizt, solange sie gewinnbringend eingesetzt werden können. Der Mensch steht nicht mehr im Mittelpunkt. Ärzte werden zu Unternehmer, für ausführliche Gespräche mit den Patienten fehlt die Zeit. Medizinische Einrichtungen folgen den Gesetzen der Industriekonzerne, Personal wird bis auf ein Minimum reduziert.
Viele, aber schnell abgefertigte Patienten und langjährige, mit Medikamenten ruhig gestellte Pflegefälle in Stationen der Alten- und Pflegeheime sind Mittel, um diese Wirtschaft am Laufen zu halten.
Die Pharmaindustrie benötigt Millionen über Millionen von Menschen für den Absatz ihrer Produkte. Wo es keine Erkrankungen gibt, werden Krankheitsbilder und Erreger zur garantierten Profitsteigerung erfunden.
„Wir freuen uns, dass wir mit der Weltbank zusammenarbeiten werden, um die chinesische Regierung zu unterstützen, da sie diese entscheidende nächste Phase der Gesundheitsreform steuert. China hat jetzt eine beispiellose Gelegenheit, Innovation und Entwicklung neuer Modelle von Gesundheitsleistungen, die wirklich Menschen in den Mittelpunkt stellen, zu erhalten und die die Bedürfnisse und Anforderungen der riesigen Bevölkerung Chinas erfüllen“, zitierte die Weltbank Dr. Vivian Lin, Leiterin für Gesundheitssysteme im Regionalbüro Westpazifik der W.H.O.
In Asien gibt es eine Jahrtausende alte Tradition bei der erfolgreichen Behandlung mit natürlichen Mitteln, die den ganzheitlichen Aspekt des Menschen beachtet, seine Vorgeschichte, seine Sorgen, die Einbettung im sozialen Umfeld, seine individuelle Disposition. Noch werden Kranke, die in Krankenhäuser eingeliefert werden, begleitend von diesen Alternativen behandelt. Mit der fortschreitenden Privatisierung wird dafür kein Geld vorhanden sein und die westlichen Zustände halten auch dort Einzug.
Ob die jetzt erfolgte Verurteilung des ehemaligen Direktors der Kommission für Gesundheit und Familienplanung der Stadt Shanghai zu neunzehn Jahren Haftstrafe mit der Annahme von Bestechungsgeldern durch einen westlichen Pharmakonzern in Zusammenhang steht, wird in Fachkreisen nur spekuliert. Offizielle Erklärungen wurden nicht abgegeben.
Zur gleichen Zeit mit der Verhaftung des Angeklagten in 2013 wurden bei landesweiten Razzien Unterlagen sichergestellt, die den Pharmakonzern GlaxoSmithKline belasteten, lokale Ärzte bestochen zu haben. Die chinesische Regierung verhängte eine Strafgebühr von 500 Millionen U.S.-Dollar gegen den Konzern und wies den Briten Mark Reilly als Kopf des Rings aus. „Der Fall ist eine Warnung an andere multinationale Unternehmen in China in Sachen Ethik“, hiess es dazu im Mai 2014 in der chinesischen Zeitung Xinhuanet.
In der nächsten Zeit werden sich voraussichtlich Meldungen in der Presse finden, die von einem gravierenden Anstieg von Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck und Krebs in China berichten, mehr als die Industrialisierung des Landes mit sich bringt. Ausbrüche von Infektionen, Grippe auch in Anrainerstaaten und finanzierte Studien zu alternativen Behandlungsmethoden werden erscheinen, die ihre Wirksamkeit in Frage stellen.
Das Ausrufen von Pandemien wie derzeit „Ebola“ aus politisch-militärischen Gründen oder das Profitieren der Pharmaindustrie durch die „Schweinegrippe“ zeigt, wie weit der Einfluss reicht und mit welchen Methoden gearbeitet wird.
Entgegen dem Trend der Übernahme durch Privatisierung staatlicher Gesundheitseinrichtungen durch Monopolisten gibt es eine alternative Bewegung und ein Umdenken in den Industrieländern. Immer mehr kranke Menschen und ihre Angehörigen und Freunde teilen die Erfahrung, dass Behandlungen wie am Fliessband in anonymen Krankenhäusern oft nur zur Verschlimmerung beitragen und wenden sich als letzten Ausweg den alternativen, ganzheitlichen Heilmethoden zu.
Einst wurden asiatische Ärzte von ihren Gemeindemitgliedern umso mehr entlohnt, je weniger Behandlungsfälle auftraten, will es die Überlieferung wissen. Ein in gesellschaftlicher Hinsicht wirklich sinnvoller Brauch, der jede Habgier im Keim erstickt.
Foto von KasugaHuang unter GNU-Lizenz
Anmerkung: Rechtschreibung am 1.4.2020 korrigiert
Quellen:
http://www.worldbank.org/en/news/feature/2015/02/17/china-world-bank-and-who-collaborate-to-support-deep-water-phase-of-health-reforms
http://www.fiercepharma.com/story/shanghai-official-linked-gsk-bribery-sentenced-19-years-prison/2015-02-17