Total Defence

Schwedens Mobilmachung von Militär und Gesellschaft

Fast zweieinhalb Jahre tüftelte eine parteiübergreifende „Verteidigungskommission“ an einem schwedischen Weißbuch, mit dem das Konzept der „Umfassenden Verteidigung“ („total defence“) für den militärischen Bereich ausbuchstabiert werden sollte. Das Mitte Mai 2019 veröffentlichte Papier gilt als Grundlage für die Militärhaushalte der Jahre 2021 bis 2025, die massiv aufgestockt werden sollen. Zusammen mit seinem bereits vor einiger Zeit veröffentlichten „zivilen Pendant“ seien beide als „zwei Teile eines einheitlichen Gesamtkonzepts zu verstehen.“ (Weißbuch 2019: S. 1[1])

Die Folgen sind weitreichend: Hierüber wird nicht nur auf Basis äußerst schwammiger Annahmen einer Dämonisierung Russlands das Wort geredet und die Bevölkerung auf umfassende Maßnahmen sowie die daraus abgeleitete Rüstungsmaßnahmen eingeschworen schwört. Noch schwerer wiegt, dass nahezu die gesamte schwedische Bevölkerung zur Teilnahme an der „Umfassenden Verteidigung“ verpflichtet wird, deren ziviler Pfeiler wiederum systematisch auf die Zuarbeit zum militärischen Teil ausgerichtet wird. Nicht zuletzt dies dürfte der Grund sein, weshalb das Konzept hierzulande teils als vorbildlich bewertet wird, handelt es sich bei der „Umfassenden Verteidigung“ doch im Wesentlichen um eine Blaupause für die großangelegte zivile und militärische Mobilmachung gegen Russland: „Letztlich erfordert die Umfassende Verteidigung Schwedens eine glaubwürdige Fähigkeit zur Kriegsführung, die sowohl militärische wie auch zivile Verteidigungskomponenten beinhaltet.“ (Weißbuch 2019: S. 2)

Militärische Mobilmachung

Am 9. Januar 2017 beauftragte die schwedische Regierung die Verteidigungskommission, bis spätestens zum 14. Mai 2019 ein Verteidigungs-Weißbuch vorzulegen. Punktgenau an diesem Tag wurde dieser Bericht dann auch veröffentlicht, der die künftige schwedische Militärpolitik maßgeblich beeinflussen dürfte. Schließlich waren in seine Erstellung Abgeordnete aller acht im Reichstag vertreten Parteien ebenso eingebunden, wie Vertreter des Verteidigungs-, Außen- und Finanzministeriums sowie der Streitkräfte.[2]

Das Weißbuch beginnt mit einer düsteren Lageeinschätzung: Die Sicherheitslage habe sich „verschlechtert“, sie sei durch „Instabilität und Unvorhersehbarkeit“ geprägt (Weißbuch 2019: S. 1). Die Schuld an dieser misslichen Lage wird vor allem einem Land in die Schuhe geschoben: „Russlands fortdauernde Aggression gegen die Ukraine und die illegale Annexion der Krim verletzen das Gewaltverbot, das in der UN-Charta verankert ist. […] Russlands Handlungen in Georgien 2008, in der Ukraine seit 2014 und in Syrien seit 2015 unterstreichen seine Bereitschaft, sowohl in Europa als auch darüber hinaus militärische Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele einzusetzen.“ (Weißbuch 2019: S. 1)

Wie üblich wird dabei die – nicht unbeträchtliche – westliche Verantwortung an den benannten Krisen geflissentlich ausgeblendet. Und genauso wenig hält man sich mit der Frage auf, ob die Annahmen, auf denen die späteren Vorschläge aufsatteln, einen Plausibilitätstest bestehen würden. So erscheint der an den Tag gelegte Alarmismus mit Blick auf das russische Militärpotenzial doch reichlich übertrieben: „Die militärstrategische Lage hat sich in den letzten Jahren aufgrund politischer Entwicklungen und der gestiegenen russischen militärischen Fähigkeiten verschlechtert. […] Bislang wurde dem Ausbau der russischen militärischen Fähigkeiten nicht mit entsprechenden Maßnahmen zur Erhöhung der westlichen militärischen Kapazitäten begegnet.“ (Weißbuch 2019: S. 1)

Auf noch wackligerem Grund fußt die anschließende Aussage, Russland sei nicht nur in der Lage, sondern auch Willens zu einem Angriff auf Schweden oder einen seiner Nachbarn. „[Ein] bewaffneter Angriff auf Schweden kann ebenso wenig ausgeschlossen werden, wie die Anwendung von oder die Drohung mit Gewalt gegen Schweden.“ Gleiches gelte für die Nachbarländer, weshalb das „Konzept der Umfassenden Verteidigung entwickelt und konzipiert wird, um einem militärischen Angriff auf Schweden zu begegnen.“ (Weißbuch 2019: S. 2)

Nicht zuletzt weil davon auszugehen sei, dass die USA im Versuch sich mit China anzulegen künftig wohl weniger Ressourcen für NATO-Maßnahmen gegen Russland bereitstellen würden[3], müsse der Landesverteidigung, also möglichen Auseinandersetzungen mit Russland, künftig oberste Priorität eingeräumt werden. Ähnlich wie in Deutschlands „Konzeption der Bundeswehr“ sollen die Fähigkeiten für militärische Auslandseinsätze zwar durchaus aufrechterhalten werden – aber nur so weit als möglich, der Fokus liegt auf Russland: „Die Verteidigungskommission gelangt zu dem Ergebnis, dass Schweden sein aktives Engagement und seine Teilnahme an internationalen Operationen fortsetzen sollte […]. Die Verteidigungskommission betont, dass die Teilnahme an internationalen Militäreinsätzen auf der Basis der Ressourcen und Kapazitäten erfolgen muss, die für die schwedischen Streitkräfte zur Verteidigung Schwedens entwickelt werden.“ (Weißbuch 2019: S. 8)

Darauf hin schlägt das Weißbuch eine Reihe von Maßnahmen vor, die beiden wichtigsten sind sicherlich die massive Aufstockung der Streitkräfte und des Militärhaushaltes. Bis 2024 solle der Umfang der schwedischen Armee von aktuell 60.000 auf 90.000 Personen anwachsen (einschließlich der Heimatschutzgarde und Zivilangestellter). Unter Berufung auf Russland und die vermeintliche Notwendigkeit, die Armee aufzustocken, führte das Land bereits im März 2017 nach nur sieben Jahren die Wehrpflicht wieder ein. Schon im Februar 2019 tauchten Berichte auf, es sei geplant, die Zahl der eingezogenen Wehrpflichtigen in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen.[4] Auch im Weißbuch wird dies nun mit der Begründung angekündigt, der angestrebte Aufwuchs der Armee sei nur so zu bewerkstelligen: „Das bedeutet, dass 8.000 Wehrpflichtige jährlich eingezogen werden, ein Anstieg von den 4.000, die heute hinzukommen.“ (Weißbuch 2019: S. 7)

Trotz der somit absehbar steigenden Personalkosten soll auch noch in neues Gerät investiert werden, weshalb das Weißbuch eine saftige Erhöhung des Militärhaushaltes vorschlägt. Dabei ist das Budget in den letzten Jahren bereits von 42,3 Mrd. Kronen (2012) auf 50 Mrd. Kronen (2018) angestiegen – in Dollar handelte es sich dabei um eine Erhöhung von 5,06 Mrd. (2012) auf 5,75 Mrd. (2018) oder um 13,6 Prozent.[5] Schon im Frühjahr 2018 hatte man sich auf nochmalige Steigerungen verständigt: „Dazu beschloss die rot-grüne Regierung, die Verteidigungskosten bis 2020 um jährlich 2,7 Milliarden Kronen (270 Millionen Euro) anzuheben.“[6] Doch auch dies genügt den Autoren des Weißbuchs bei weitem nicht: Bis 2025 sollen 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreicht werden. In Zahlen soll der Haushalt deshalb um knapp 70 Prozent auf satte 84 Mrd. Kronen in die Höhe schießen! (Weißbuch 2019: S. 10)

Hinzu würden dann noch jährliche Kosten von 4,2 Mrd. Kronen für die Ausgaben im Zusammenhang mit Maßnahmen des „zivilen“ Pfeilers der „Umfassenden Verteidigung“ kommen, wie sie schon länger ins Auge gefasst worden seien.

Zivile Mobilmachung

Am 20. Dezember 2017 erschien mit „Resilience, The Total Defence Concept and the Development of Civil Defence 2021-2025“ der zivile Teil der “Umfassenden Verteidigung”. Wie dann auch im späteren Weißbuch, heißt es bereits darin, das Umfeld sei geprägt von „Instabilität und Unsicherheit“, wobei ein „bewaffneter Angriff auf Schweden nicht ausgeschlossen werden kann.“ (Resilience 2017: S. 1[7])

Gleich am Anfang wird unmissverständlich klargestellt, dass es sich bei der „Umfassenden Verteidigung“ um ein wahrhaft holistisches Konzept handelt, in das alle gesellschaftlichen Akteure eingebunden sind: „Sollte die Regierung die höchste Alarmstufe ausrufen, werden alle gesellschaftlichen Teilbereiche zur Umfassenden Verteidigung gezählt, die aus der militärischen und der zivilen Verteidigung besteht. Dementsprechend sind das Parlament, die Regierung, Regierungsbehörden, die Kommunen, private Unternehmen, freiwillige Verteidigungsorganisationen ebenso wie Einzelpersonen alle Teil der Umfassenden Verteidigung.“ (Resilience 2017: S. 1)

Nach dem vermeintlichen Ende des Kalten Krieges, bemängelt der Bericht, seien „große Teile der früheren Umfassenden Verteidigung aufgelöst worden, nicht zuletzt die auf der zivilen Seite.“ (Resilience 2017: S. 2) Dies gelte es rückgängig zu machen, denn: „Schwedens Konzept der Umfassenden Verteidigung basiert auf dem Willen der Bevölkerung, ihr Land zu verteidigen, ihrer Bereitschaft dazu in Friedenszeiten und ihrer Widerstandsfähigkeit und ihrem Widerstand im Krieg.“ (Resilience 2017: S. 4) Jeder Einzelne sei aufgefordert, ausreichend Vorräte anzulegen, um eine Krisensituation überstehen zu können: „Die Kommission ist der Ansicht, dass ein ausreichender Zugang zu Nahrung, Trinkwasser, Energie und Arzneimitteln wesentlich für die Fähigkeit zur Umfassenden Verteidigung im Falle einer schweren Krise oder eines Kriegs ist.“ (Resilience 2017: S. 5)

Mag man rein zivilen Vorbereitungsmaßnahmen auf Krisensituationen noch positiv gegenüberstehen, handelt es sich aber bei dem schwedischen Konzept nicht um eine Alternative, sondern um eine Ergänzung der militärischen Komponente, das sich, auch wenn andere denkbare Krisenszenarien (zB Hochwasser) angesprochen werden, recht eindeutig primär gegen Russland richtet. Und es ist dann konsequenterweise das Verteidigungsministerium, dem im Krisenfall auch das Oberkommando über alle zivilen Anstrengungen im Rahmen der „Umfassenden Verteidigung“ zufallen soll: „Die Kommission schlägt weiter vor, dass ein Ministerium die gesamte Verantwortung für die Koordination der Anstrengungen im Zusammenhang mit der Umfassenden Verteidigung übertragen werden soll. Die Kommission schlägt vor, dass die Koordination der Umfassenden Verteidigung beim Verteidigungsministerium liegen sollte.“ (Resilience 2017: S. 3)

Als Ergänzung zu „Resilience“ veröffentlichte die Regierung im Frühjahr 2018 die Broschüre „If Crisis or War Comes“, die an sämtliche schwedischen Haushalte verteilt wurde.[8] Sie versteht sich einerseits als praktische Handreichung, welche überlebenswichtigen Güter in jedem Haushalt bevorratet sein sollten, um möglichst unbeschadet über eine Krisen- oder Kriegssituation zu kommen. Per praktischer Checkliste lassen sich dabei in den Kategorien „Nahrung“, „Wasser“, Wärme“, Kommunikation“ und „Sonstiges“ einzelne Posten abhaken, um so mit einem guten Gefühl auf den Ernstfall vorbereitet zu sein (War 2018: S. 10f.)

Gerade auf den gesicherten Zugang zum staatlichen Radiosender P4 wird besonders Wert gelegt, um nicht gegnerischen Falschinformationen aufzusitzen – Kapitulation ist schließlich keine Option: „Sollte Schweden von einem anderen Land angegriffen werden, werden wir niemals aufgeben. Alle Nachrichten in diese Richtung, dass der Widerstand endet, sind falsch.“ (War 2018: S. 12)

Gleichzeitig wird allerdings mit einiger Klarheit festgehalten, dass die zivilen Verteidigungskomponenten vor allem auch zur „Verbesserung“ der militärischen Seite beizutragen haben: „Im Falle eines Krieges oder einer Kriegsdrohung muss die zivile Verteidigung Schwedens in der Lage sein, die bewaffneten Kräfte zu unterstützen.“ (War 2018: S. 8)

Und schließlich wird noch klargestellt, dass es im Zweifelsfall nicht die Option gibt, sich nicht vor den Karren der „Umfassenden Verteidigung“ spannen zu lassen: „In Schweden existiert eine Pflicht, zur Umfassenden Verteidigung beizutragen. Das bedeutet, dass jeder, der hier lebt und zwischen 16 und 70 Jahren ist, dazu aufgefordert werden kann, auf verschiedene Arten zu helfen. Jeder ist verpflichtet, etwas beizutragen und jeder wird benötigt. Die Pflicht, zur Umfassenden Verteidigung beizutragen, umfasst drei Möglichkeiten:

– Einberufung in die Streitkräfte;
– Zivile Einberufung in eine Behörde unter Kontrolle der Regierung;
– Allgemeiner Nationaler Dienst, der es beinhaltet, in Organisationen zu dienen, die im Falle eines Krieges oder Kriegsdrohungen funktionieren müssen.“ (War 2018: S. 9)

Zwar ist auch in dieser Broschüre die Rede von verschiedenen Katastrophenfällen, dass das Ganze aber primär wenn nicht gar ausschließlich auf Auseinandersetzungen mit Russland abzielt, ist mehr als eindeutig. Ein starker Hauch von Kaltem Krieg durchzieht somit wie ein roter Faden das gesamte Konzept der „Umfassenden Verteidigung“. Spiegel Online etwa schrieb: „Die Regierung in Stockholm verteilt eine Infobroschüre an sämtliche Haushalte im Land: Auf 20 Seiten erfahren die Schweden, wie sie sich im Falle von Krisen und Krieg zu verhalten haben. […] Es ist das erste Mal seit mehr als 50 Jahren, dass die Regierung eine solche Broschüre an sämtliche Haushalte verteilen lässt. […] Die aktuelle Veröffentlichung wurde von der Regierungsbehörde Swedish Civil Contingencies Agency erstellt, die zum Verteidigungsministerium gehört; der Auftrag dazu kam von der Regierung. Das Heft wird zu einem Zeitpunkt in Umlauf gebracht, an dem in Schweden intensiv über das Thema Sicherheit diskutiert wird. Hintergrund sind die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 sowie jüngere Vorfälle, bei denen russische Flugzeuge und U-Boote in schwedisches Gebiet vorgedrungen sein sollen.“[9]

Vorbild Schweden?

Viele der den schwedischen Papieren zugrunde liegenden Annahmen lassen sich trefflich hinterfragen. Wie begründet sich beispielsweise die Aussage, die militärische Bedrohung durch Russland nehme zu, wenn es die NATO ist, die seit Jahren massiv die Rüstungshaushalte aufstockt. Die Ausgaben des Militärbündnisses (in die diejenigen, der „neutralen“ Staaten ja überhaupt nicht mit einfließen) stiegen zuletzt von 917 Mrd. Dollar (2017) auf 988 Mrd. Dollar (2018) an[10], während das ohnehin im Vergleich geringe russische Budget von 66,5 Mrd. Dollar (2017) auf 61,4 Mrd. Dollar (2018) gesenkt wurde.[11]

Es fällt schwer zu glauben, dass Russland angesichts dieser Zahlen eine ernsthafte militärische Bedrohung darstellt. Doch selbst wenn dies der Fall wäre: Dass eine Möglichkeit existiert, dass Schweden oder eines der Nachbarländer angegriffen wird, macht dies beileibe nicht wahrscheinlich – im Gegenteil, seine Militärpolitik auf dieser Annahme zu begründen entbehrt jeglicher Plausibilität.[12] Tatsächlich tragen die zahllosen Maßnahmen zur Aufrüstung der NATO-Ostflanke, in die Schweden trotz seiner vermeintlichen Neutralität knietief eingebunden ist, zur Gefahr bewaffneter Auseinandersetzungen massiv bei.

Es drängt sich deshalb der Verdacht auf, dass die Bevölkerung mit der „Umfassenden Verteidigung“ in ihrer Alltagserfahrung vor allem auf die Akzeptanz des Neuen Kalten Krieges, die damit einhergehende Dämonisierung Russlands und daraus abgeleitete Rüstungsmaßnahmen eingeschworen werden soll. Außerdem mag sich „Zivile Verteidigung“ zunächst einmal gut anhören, aber nur solange geflissentlich ausgeblendet wird, dass sie in der Praxis nicht zuletzt auch der Zuarbeit zur „militärischen Verteidigung“ dient. Nicht zuletzt hierzulande dürfte dies den Reiz des schwedischen Gesamtverteidigungskonzeptes (unter Führung des Militärs) ausmachen, da es sich doch deutlich von der bereits 2016 verabschiedeten „Konzeption zivile Verteidigung“ unterscheidet, die nicht vom Verteidigungs-, sondern vom Innenministerium angefertigt wurde.[13]

In jedem Fall scheint ein Interesse zu bestehen, auch die deutsche Bevölkerung noch stärker in die Bemühungen gegen Russland einzubinden, als dies bislang der Fall ist. Um dies zu fördern, werden teils beachtliche argumentative Klimmzüge unternommen, so etwa, wenn die FAZ ausgerechnet John Lennons „Imagine“ ausmostet, um Vorzüge und Notwendigkeit eines Gesamtverteidigungskonzeptes schwedischer Prägung zu untermauern: „In Schweden, da sind sich Regierung und Opposition einig, soll sich künftig jeder Bürger und jede Bürgerin an der Verteidigung des Landes beteiligen. […] ‘Stell dir vor es gibt keine Staaten mehr, (…) nichts, wofür man morden oder sterben müsste‘, sang John Lennon in seinem berühmten Lied ‚Imagine‘. Was aber, wenn die Staatsgrenzen nicht so deutlich sind, wenn Krieg nicht Mord und Tod durch Soldaten, sondern Lahmlegung der Zivilgesellschaft bedeutet? Genau das scheint heute realistischer denn je zu sein. […] Gerade weil die Bedrohungen sich immer mehr gegen die Zivilgesellschaft richten, müssten also selbst Pazifisten das Konzept einer Gesamtverteidigung mit resilienter ziviler Komponente gutheißen. Bürger, die mit Wasser und Thunfisch zur Verteidigung beitragen und ihre Vorräte auch untereinander teilen, während sich die Streitkräfte auf das vorwiegend militärische konzentrieren: dem sollte in Deutschland, wie in Schweden, jede Partei ohne Probleme zustimmen können. John Lennon hätte der Idee gewiss auch etwas abgewinnen können.“[14]

Anmerkungen

[1] Von dem Weißbuch existiert nur eine 10seitige englische Zusammenfassung, aus der im Folgenden zitiert wird. Siehe The Swedish Defence Commission’s white book on Sweden’s Security Policy and the Development of the Military Defence 2021-2025, The Swedish Defence Commission secretariat – unofficial summary, 14.05.2019.

[2] Swedish Defence Commission: https://www.government.se/government-of-sweden/ministry-of-defence/defence-commission/

[3] „Entwicklungen in Asien, besonders Chinas rasche Entwicklung und sein bestimmteres Auftreten, wird von zunehmender Bedeutung für die schwedische Außen- und Sicherheitspolitik sein. Die chinesische militärische Aufrüstung und seine wachsende globale Macht haben zur Folge, dass die USA sich mit ihrer Militär- und Sicherheitspolitik auf Asien konzentrieren werden.“ (Weißbuch 2019: S. 2)

[4] Orange, Richard: Sweden’s first new conscripts prepare to repel Russian invaders, The Telegraph, 03.02.2019.

[5] Die Daten stammen von Sipri: https://www.sipri.org/databases/milex

[6] Rötzer, Florian: Schweden: Militär fordert Verdopplung des Verteidigungsbudgets, Telepolis, 26.02.2018.

[7] Resilience, The Total Defence Concept and the Development of Civil Defence 2021-2025, The Swedish Defence Commission secretariat – inofficial summary, 20.12.2017.

[8] „If Crisis or War Comes“, The Swedish Civil Contingencies Agency 2018.

[9] Schweden bereitet seine Bürger auf den Ernstfall vor, Spiegel Online, 20.05.2018.

[10] Defence Expenditure of NATO Countries (2011-2018), NATO Press Release, 14.03.2019.

[11] Sipri a.a.O.

[12] Siehe zur Kritik der “Russland-Szenarien” zB Bryen, Stephen: Did RAND get it right in its war game exercise? Asia Times, 13.03.2019.

[13] Konzeption zivile Verteidigung, BMI, 24.08.2016.

[14] Braw, Elisabeth: Wir müssen vorbereitet sein, FAZ, 23.04.2018.

Veröffentlicht auf Informationsstelle Militarisierung e.V. am 17.5.2019

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Die Militarisierung Japans und das magische Jahr 2020

Autorin: Victoria Kropp

Japan ist seit dem Zweiten Weltkrieg bekannt für seinen Pazifismus. Pazifistisch eingestellt ist ein Großteil der Bevölkerung und kriegsablehnende Elemente weist die japanische Verfassung seit Ende des Zweiten Weltkrieges auf. So lautet die weitverbreitete Annahme – Betonung auf Annahme. Tatsächlich nehmen militärische Handlungen und Reden seit geraumer Zeit zu.[1] Dass sich die militärische Rhetorik verschärft, ist nicht neu[2], neu hingegen ist, dass Premierminister Shinzo Abe das Jahr 2020 zu einem magischen Jahr für die Militarisierung Japans gemacht hat. „Die Militarisierung Japans und das magische Jahr 2020“ weiterlesen

Aufruf: Freiheit für Julian Assange und Chelsea Manning!

Komitee zur Verteidigung von Julian Assange und Chelsea Manning

Am 11. April 2019 wurde Julian Assange, der Mitgründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks, aus der ecuadorianischen Botschaft in London geschleppt und ins Belmarsh-Gefängnis gebracht, nachdem Ecuador das politische Asyl für Asssange aufgehoben hatte. In Isolationshaft gefangen gehalten, werden ihm seine Rechte verwehrt, Besuch von einem Anwalt oder Familienmitgliedern zu erhalten. Die Trump-Regierung drängt auf seine Auslieferung an die USA, wo ihm die Todesstrafe droht.

Die Verhaftung von Julian Assange ist eine lange geplante und politisch motivierte Aktion. Assange ist zur Zielscheibe geworden, weil er das getan hat, was Journalisten tun sollten: die Wahrheit zu enthüllen. Zusammen mit seinen Mitstreitern sowie der ebenfalls inhaftierten Whistleblowerin Chelsea Manning hat Assange Verbrechen aufgedeckt, die in imperialistischen Kriegen begangen wurden und zum Tod von mehr als einer Million Menschen geführt haben.

Die Enthüllungen von WikiLeaks reichen vom Nachweis der Folter im US-Gefangenenlager Guantánamo über die Aufdeckung massenhafter Steuerhinterziehung von Superreichen und illegaler Überwachungsmaßnahmen bis hin zu den umfassenden Leaks über die Kriegsverbrechen der USA und ihrer Verbündeten im Irak und in Afghanistan. Allein im Irakkrieg hat WikiLeaks 15.000 Tötungen von Zivilisten nachgewiesen, die zuvor vom US-Militär unter Verschluss gehalten worden waren. Hinzu kamen unzählige Einzelheiten über das brutale Vorgehen des US-Militärs gegen Männer, Frauen und Kinder.

Wegen dieser Enthüllungen hat das US-Verteidigungsministerium bereits im Jahr 2008 verlangt, dass man WikiLeaks diskreditieren und seine Protagonisten verfolgen müsse. In der Folge wurden die Server der Enthüllungsplattform angegriffen und gesperrt und zahlreiche Spendenwege gekappt sowie WikiLeaks die Webadresse entzogen.

Als Sprecher und Gesicht von WikiLeaks stand Julian Assange von Anfang an im Focus dieser Verfolgung. So wurden längst abgeschlossene Ermittlungen wegen minder-schwerer Vergewaltigung in Schweden plötzlich wieder aufgenommen, um einen Vorwand für die Auslieferung des WikiLeaks-Gründers in die USA zu schaffen. Vor dem Hintergrund dieser Drohung flüchtete Assange in die Botschaft von Ecuador in London, dessen damalige Regierung ihm politisches Asyl gewährte und die ecuadorianische Staatsangehörigkeit verlieh.

Bei der Entscheidung Ecuadors spielte auch die Tatsache eine Rolle, dass Schweden in dem begründeten Verdacht steht, schon lange bei der Misshandlung von Gefangenen und bei deren Überstellung in rechtswidriger Weise mit den USA zusammenzuarbeiten. Sogar der UN-Ausschuss gegen Folter hat Schweden in verschiedenen Beschlüssen eine „vollständige Kapitulation“ vor den US-Behörden bei illegalen Überstellungen und Folter attestiert. Assanges Befürchtung, dass er von Schweden an die USA ausgeliefert und dort wegen seiner Beteiligung an der Veröffentlichung sensibler militärischer und diplomatischer Daten durch WikiLeaks zum Angeklagten in einem Verfahren wird, das Verfolgung und unbeschränkte Einzelhaft einschließt (so wie es laut dem UN-Sonderberichterstatter für Folter im Fall von Chelsea Manning geschehen ist), ist daher begründet.

Assange bot den schwedischen Strafverfolgungsbehörden sogar an, nach Schweden zu reisen, um mit ihnen zu kooperieren und die Vorwürfe gegen ihn zu entkräften, wenn der schwedische Staat ihm garantiere, dass er nicht in die USA ausgeliefert werde. Diese Garantie wurde ihm jedoch verweigert.

Nun wurde er unter neuen Vorwänden festgenommen, und es droht ihm die Auslieferung in die USA, wo im Geheimen längst weitere Anklagepunkte nach dem Spionagegesetz gegen ihn vorbereitet werden, die mit dem Tod bestraft werden können. Allein die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten – ein Land, das Folter praktiziert, die Todesstrafe verhängt und außerhalb des internationalen Rechtssystems agiert – Assanges Auslieferung fordern, zeigt, dass das Gesuch des WikiLeaks-Gründers um politisches Asyl vollkommen gerechtfertigt war.

Von den Mainstreammedien verbreitete Behauptungen, Assange solle lediglich aufgrund einer harmlosen Anklage wegen gewaltsamen Eindringens in Computer-systeme ausgeliefert werden und sei demnach gar nicht in Lebensgefahr, werden von Äußerungen des US-Justizministerium widerlegt. Das Ministerium stellte klar, dass es wegen der „Beschaffung und Verbreitung geheimer Informationen“ gegen Assange ermittle. Dieser Tatvorwurf könnte zu einer Anklage nach dem Spionagegesetz und letztlich zur Todesstrafe für Assange führen. Bereits einen Monat vor Assanges Verhaftung wurde in den USA Chelsea Manning verhaftet und ins Gefängnis gesteckt, weil sie sich geweigert hatte, gegen Assange auszusagen. Die mutige Whistleblowerin hatte dabei geholfen, Kriegsverbrechen der USA im Irak und in Afghanistan öffentlich zu machen. Manning wurde die längste Zeit ihrer Gefängnisstrafe in Isolationshaft gehalten. Ihr Anwalt erklärte, dass ihr zudem angemessene medizinische Versorgung verwehrt worden sei.

Am 2. Mai 2019 wurde Assange von einer Richterin am Southwark Crown Court in London zu fast einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil er mit seiner Flucht in die ecuadorianische Botschaft im Jahr 2012 gegen Kautionsauflagen verstoßen habe. Das Urteil zielt offenkundig darauf ab, Assange wegzusperren und ihm Besuch und Gespräche unter vier Augen zu verwehren, während die USA an seiner Auslieferung arbeiten. Die Richterin beschuldigte den Journalisten, der sich in der Londoner Botschaft Ecuadors praktisch sieben Jahre in Gefangenschaft befand, seine „privilegierte Position zur Verhöhnung des Rechts zu benutzen“ und „auf der ganzen Welt [seine] Geringschätzung für die Rechte dieses Landes zur Schau zu stellen“. Dabei hat sogar der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen festgestellt, dass Assange „willkürlich und für unverhältnismäßig lange Zeit seiner Freiheit beraubt worden“ sei.

Sollte Assange in die Vereinigten Staaten ausgeliefert werden, wäre das keine legale Überstellung, sondern es käme einer illegalen Verschleppung („rendition“) gleich ähnlich dem Vorgehen der USA gegen „Terrorverdächtige“, die auf den Straßen Europas oder des Nahen und Mittleren Ostens gekidnappt und mit Handschellen und einer Plastiktüte über dem Kopf in ein US-amerikanisches Folterlager („black site“) oder nach Guantánamo Bay geflogen wurden. In den Vereinigten Staaten erwartet den WikiLeaks-Gründer kein fairer Prozess, sondern ein Schauprozess, dessen Ausgang sehr wahrscheinlich bereits feststeht.

Julian Assanges Auslieferung in die Vereinigten Staaten ist ein massiver Angriff auf die Pressefreiheit und auf grundlegende demokratische Rechte. Sie würde sich gegen alle Menschen richten, die Staatsverbrechen wie völkerrechtswidrige Kriege, illegale Massenüberwachung oder die obszöne Bereicherung der Superreichen auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung aufdecken und anprangern.

Gleichzeitig mit der Verfolgung von Julian Assange und Chelsea Manning intensivieren die USA ihre Bemühungen für einen Regimewechsel in Venezuela und verschärfen den Konflikt mit Russland, China und dem Iran. Mit der Verfolgung und Inhaftierung von Assange und Manning, die US-Kriegsverbrechen dokumentiert und enthüllt haben, wollen die USA die Opposition gegen ihre weltweiten völkerrechtswidrigen und kriminellen Kriege zum Schweigen bringen.

Umso widerwärtiger ist die Schmutzkampagne, die in den Mainstreammedien gegen Assange geführt wird und die von Vergewaltigungsanschuldigungen über Vorwürfe, ein russischer Agent zu sein, bis hin zu Spott und Häme über seinen gesundheitlichen Zustand nach dem Martyrium in der Botschaft reicht. Auch viele deutsche Medien haben nicht nur klammheimlich, sondern ganz offen ihre Freude über Assanges Verhaftung zum Ausdruck gebracht.

Der Kampf für die Freiheit von Julian Assange ist nicht nur nach Überzeugung von Kristinn Hrafnsson, Chefredakteur von WikiLeaks, der „bisher größte Kampf für die Pressefreiheit im 21. Jahrhundert“.

Das Komitee zur Verteidigung von Julian Assange und Chelsea Manning verurteilt die Verhaftung von WikiLeaks-Gründer Julian Assange aufs Schärfste.

Wir fordern die sofortige und bedingungslose Freilassung von Julian Assange, der Whistleblowerin Chelsea Manning und aller mutigen Menschen, die das Ausmaß der völkerrechtswidrigen und brutalen Kriege und Verbrechen der USA und ihrer Verbündeten enthüllt haben.

Wir fordern alle Menschen auf, den internationalen Kampf für die Freiheit von Julian Assange und Chelsea Manning nach Kräften zu unterstützen!

5. Mai 2019

Erstunterzeichner:

Dr. Alexander Bahar, Ellhofen; Karl Banghard, Oerlinghausen; Heidi Beutin, Köthel (Stormarn); Dr. Wolfgang Beutin, Köthel (Stormarn); Heinrich Bücker (Coop Anti-Kriegs Cafe), Berlin; Mohsen Daschti, Buttenheim; Heinz Deininger, Löwenstein; Dr. Daniele Ganser, Basel (Schweiz); Joachim Guilliard, Heidelberg; Ute Grassmann, Frankfurt/M.; Matthias Gross, Kraichtal; Klaus Hartmann, Offenbach a.M. (Bundesvorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes); Franz Hilger, München; Susanne Hofmann, Augsburg; Christel Jöst, Heilbronn; Dr. Erhard Jöst, Heilbronn; Claudia Karas, Frankfurt/M.; Dr. Manfred Lotze, Hamburg; Prof. Dr. Mohssen Massarrat (Prof. i. R. der Universität Osnabrück); Anita Müller, Heilbronn; Edgar Tyborski, Stuttgart; Dr. Ludwig Watzal, Journalist, Bonn

Weitere Unterzeichner:

Ilse Bahar, Bietigheim-Bissingen; Margarethe Banghard-Russel, Karlsruhe; Werner Banghard, Karlsruhe; Helga Heinrich, Weilheim; Hans Heinrich, Weilheim; Dr. Hassan Swelim, Hanau

Quelle: antikrieg.com

CNN behauptet fälschlich, dass Guaido im Januar zum Präsidenten Venezuelas gewählt wurde

Im Januar gab es in Venezuela keine Wahlen

CNN versuchte weiterhin, das US-Narrativ zu propagieren, dass der venezolanische Oppositionsführer Juan Guaido der „ordnungsgemäß gewählte“ Präsident ist, und machte sich am Sonntagnachmittag die Mühe, eine ganze Wahl zu erfinden, um dieses zu begründen. „CNN behauptet fälschlich, dass Guaido im Januar zum Präsidenten Venezuelas gewählt wurde“ weiterlesen

Todeszone Brasilien

Jair Bolsonaro wird heute, Dienstag den 7.5.2019, ein Dekret unterzeichnen, mit dem das Tragen von geladenen Schusswaffen im öffentlichen Raum erlaubt sein wird. Zwar ist eine Einschränkung damit verbunden, welche Personen ihre Waffen öffentlich im schussbereiten Zustand mit sich führen dürfen: Waffensammler, Jäger und Sportschützen. Die Begründung ist unverschämt. So verlieren sie keine Zeit, am Zielort erst ihre Waffen laden zu müssen. „Todeszone Brasilien“ weiterlesen

Guaidó erwägt gemeinsame Intervention der USA und von Deserteuren in Venezuela

Selbsternannter Übergangspräsident gesteht Scheitern ein und will externes Eingreifen in bilateraler Aktion prüfen. Appell aus Moskau zum Dialog

In Venezuela hat der selbsternannte Übergangspräsident Juan Guaidó Fehler bei einem gescheiterten Putschversuch am vergangenen Dienstag eingeräumt. Zugleich schloss er eine militärische Intervention der USA in Venezuela nicht aus. Er würde ein solches „Angebot“ aus Washington in der Nationalversammlung zur Abstimmung stellen, so Guaidó im Interview mit der US-Tageszeitung Washington Post. „Guaidó erwägt gemeinsame Intervention der USA und von Deserteuren in Venezuela“ weiterlesen

Die Tragödie Venezuelas ist die Tragödie der Vereinigten Staaten von Amerika

In Kenntnis dessen, was ich über den Versuch meiner eigenen Regierung weiß, den venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez im Jahr 2002 aus dem Amt zu werfen, war ich nicht überrascht, als die Trump-Administration die Bemühungen kürzlich erneuerte, insbesondere als solche Erzverteidiger lateinamerikanischer Rechte wie Elliott Abrams, Marco Rubio und Rick Scott – ganz zu schweigen von John Bolton – begannen, auf der Gehaltsliste des Weißen Hauses aufzutauchen. „Die Tragödie Venezuelas ist die Tragödie der Vereinigten Staaten von Amerika“ weiterlesen

Versuchter Umsturz in Venezuela ist gescheitert

Militär verweigert Parlamentspräsident Guaidó Gefolgschaft. Prominenter Teilnehmer des Putschversuchs flüchtet in Botschaft von Spanien

In Venezuela hat der selbsternannte Übergangspräsident Juan Guaidó nach einem gescheiterten Umsturzversuch gegen Staatschef Nicolás Maduro zu weiteren Protesten aufgerufen. Guaidó, der auch dem oppositionell dominierten Parlament vorsteht, rief zudem die Streitkräfte auf, bei einer als „Operation Freiheit“ bezeichneten Kampagne „voranzuschreiten“. An seine Anhänger appellierte er, am heutigen 1. Mai auf die Straßen zu gehen, um Maduros Absetzung zu erreichen. Die Regierung erklärte dem Umsturzversuch vom Vortag indes für gescheitert. „Versuchter Umsturz in Venezuela ist gescheitert“ weiterlesen

Sipri-Bericht: Amerikas Rechte rüstet auf

Weltweite Rüstungsausgaben steigen das zweite Jahr in Folge. USA und Brasilien führen auf amerikanischem Kontinent

Auf dem amerikanischen Kontinent rüstet neben den USA vor allem Brasilien unter dem ultrarechten Präsidenten Jair Bolsonaro massiv auf, wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht des Internationalen Instituts für Friedensforschung in Stockholm (Sipri) hervorgeht. Sipri stellt darin fest, dass die weltweiten Militärausgaben 2018 zum zweiten Mal in Folge gestiegen sind. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1,82 Billionen Dollar (1,63 Billionen Euro) für Rüstungsgüter ausgegeben. Das entspricht einem Zuwachs von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die weltweiten Rüstungsausgaben sind damit auf dem höchsten Stand seit 1988 angelangt. „Sipri-Bericht: Amerikas Rechte rüstet auf“ weiterlesen