Amerikas Kriege wieder großartig machen

Das Pentagon übertüncht eine beunruhigende Vergangenheit

Hier ist ein Paradoxon der letzten Jahrzehnte: während die amerikanische Militärmacht immer weniger effektiv bei der Erreichung der Ziele Washingtons war, ist die Rhetorik um diese Macht herum immer großspuriger geworden.

Das Klischee, dass unsere Streitkräfte die besten und mächtigsten der Welt sind – auch wenn das US-Militär in den letzten 50 Jahren keinen seiner bedeutenden Kriege gewonnen hat – schwingt in Präsident Trumps Versprechen mit, Amerika wieder groß zu machen. Viele Amerikaner, darunter auch er, verbinden diesen Slogan mit militärischer Macht. Und wir wollen nicht nur in Zukunft wieder größer sein, wir wollen auch in der Vergangenheit größer gewesen sein, als wir es wirklich waren. Zu diesem Zweck vergessen wir regelmäßig einige Fakten und erfinden andere, die unsere Geschichte in ein besseres Licht rücken. „Amerikas Kriege wieder großartig machen“ weiterlesen

6. Aaron Swartz-Tag 2018: Freier und sicherer Zugang zu Informationen

Sichere Verbindungen und Datenbanken, Erkennen und Abwehr von Spionage-Software, freier Zugang zu Daten von mit staatlich finanzierten Publikationen: in San Francisco treffen sich ab heute über das Wochende Programmierer und Aktivisten zum „6th Annual Aaron Swartz Day 2018“

Am 8.November 2018 wäre Aaron Swartz 32 Jahre alt geworden. 2013 nahm sich der Internetaktivist das Leben, nachdem die U.S.-Strafverfolgungsbehörden Anklagepunkte wegen Verstoß gegen den Computer Fraud and Abuse Act (CAFA) gegen den jungen Mann erhoben hatten, mit denen Aaron Swartz eine langjährige Haftstrafe wegen dem Herunterladen akademischer Zeitschriftenartikel aus der Online-Datenbank JSTOR (Journal STORage) gedroht hätten. Wir berichteten ausführlich in unten beigefügten Artikeln. „6. Aaron Swartz-Tag 2018: Freier und sicherer Zugang zu Informationen“ weiterlesen

Renazifizierung

Sogar von denen, die selbst fleißig an der „Bewegung nach Rechts“ mitziehen / mitschieben / mitpeitschen ist immer öfter zu hören, dass „sich die Politik nach Rechts bewegt,“ „ein allgemeiner Rechtstrend unübersehbar ist“ usw. usf.

Das klingt ja nicht schlecht, wenn sich möglichst viele Menschen Sorgen um unsere politische Zukunft machen, dass die nicht zu weit nach rechts geht. Zu weit ist ja nie gut, wie wir wissen.

„Wer in der Jugendzeit nicht links ist, der ist nicht normal, und wer im reifen Alter noch immer links ist, der ist auch nicht normal.“ So oder so ähnlich wird „links sein“ als Privileg der vorlauten /stürmischen Jugend abgetan, die erst draufkommen muss, was wirklich Sache ist. „Renazifizierung“ weiterlesen

Brent Taylor ist nicht für Gott, Familie und Vaterland gestorben

Am vergangenen Wochenende wurde Major Brent Taylor im Einsatz in Afghanistan getötet, wo die US-Regierung nun seit 17 Jahren Krieg führt. Als er getötet wurde, bildete der 39-jährige Taylor eine afghanische Sicherheitstruppe aus. Einer seiner Rekruten richtete seine Waffe auf Taylor und erschoss ihn.

Taylor war jedoch nicht nur ein Soldat. Er war auch gewählter Bürgermeister von North Ogden, Utah. Als Mitglied der Nationalgarde gab Taylor sein Amt als Bürgermeister auf, um eine vierte Tour in Afghanistan zu absolvieren. Er hinterlässt eine Frau und 7 Kinder, die zwischen 11 Monaten und 13 Jahren alt sind. „Brent Taylor ist nicht für Gott, Familie und Vaterland gestorben“ weiterlesen

Dr. Maaßen ist vom Hof gejagt

Längst überfällig

Am 5.11.2018 wurde auf einer Pressekonferenz im Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat durch Bundesinnenminister Horst Seehofer die Versetzung des Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, in den einstweiligen Ruhestand bekanntgegeben. Maaßen wurde von seinen bisherigen Verpflichtungen freigestellt, so Seehofer. „Dr. Maaßen ist vom Hof gejagt“ weiterlesen

Brasilien: Parteigänger von Bolsonaro verbreiten „Feindesliste“

Autoren: Vilma Guzmán, Harald Neuber

Namen von hunderten prominenten Künstlern und Autoren verbreitet. Genannte sollen boykottiert werden. Berufung von Lula-Richter Moro sorgt für Debatten

Anhänger des designierten Präsidenten von Brasilien, Jair Bolsonaro, haben eine Liste mit Namen von über 700 Schauspielern, Journalisten, Autoren, Theologen und Künstlern veröffentlicht, die sie zu „Feinden“ erklären, da sie sich gegen den ultrarechten Politiker gestellt hatten. „Brasilien: Parteigänger von Bolsonaro verbreiten „Feindesliste““ weiterlesen

Warum brauchen wir einen nationalen Sicherheitsstaat?

Angesichts Präsident Trumps impulsiver Entscheidung, plötzlich 5.200 bewaffnete US-Soldaten an die Grenze zwischen den USA und Mexiko zu entsenden, um einige tausend Frauen und Kinder und andere daran zu hindern, in den Vereinigten Staaten den Flüchtlingsstatus zu erlangen, zu dem ausländische Bürger nach US-Recht berechtigt sind, stellt sich natürlich eine Frage in Bezug auf diese Truppen: Was haben die getan, bevor sie an die Grenze geschickt wurden?

Die Antwort ist: Nichts, zumindest nichts Produktives. „Warum brauchen wir einen nationalen Sicherheitsstaat?“ weiterlesen

Trump vergreift sich schon wieder an der Verfassung – und wird erneut verlieren

Vordergründig geht es um die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten von Amerikas und das Anrecht jedes auf ihrem Territorium in diese Welt geborenen Menschen, die Staatsbürgerschaft ihrer Republik zu erhalten für die ihre Flagge steht („the Republic for which it stands“).

In Wirklichkeit geht es um den erneuten Versuch des Präsidenten Donald Trump die Verfassung per Präsidentenbefehl („Executive Order“) schlicht zu ignorieren. Oder, wie man in den letzten Dekaden auch in der Republik Deutschland sagt, zu „interpretieren“. Das ist der Versuch die Republik selbst zu kippen. „Trump vergreift sich schon wieder an der Verfassung – und wird erneut verlieren“ weiterlesen

Massenmord und amerikanische Geschichte

„Scheiß auf deine Philosophie, ich gehe rein.“

Das geht über Hass hinaus, diese letzte Massenerschießung am vergangenen Wochenende in der Baum-des-Lebens-Synagoge in Pittsburgh, in der, oh mein Gott, 11 weitere unschuldige Seelen durch die Hände eines einheimischen Terroristen starben.

Die Anti-Immigranten-Tweets des Präsidenten mögen in grotesker Synchronizität mit denen des Mörders gewesen sein: „Viele Bandenmitglieder und einige sehr böse Menschen haben sich in die Karawane gemischt, die auf dem Weg zu unserer Südgrenze ist. … Das ist eine Invasion unseres Landes und unser Militär wartet auf euch!“ Und sie haben zweifellos das Klima, in dem Robert Bowers agierte, genährt, aber das geht über Donald Trump hinaus. Er mag der Auslöser sein, aber die Waffe ist schon lange bereit und hat darauf gewartet. „Massenmord und amerikanische Geschichte“ weiterlesen

Bolsonaro bezeichnet soziale Bewegungen in Brasilien als „Terroristen“

Nach der Wahl des Ultrarechten Jair Bolsonaro zum neuen Präsidenten von Brasilien am Sonntag zeichnen sich die ersten Grundzüge seiner Regierungs- und Personalpolitik ab. Nach Angaben brasilianischer Medien will der 63-Jährige mindestens vier Militärs in sein Kabinett aufnehmen. General Augusto Heleno soll Verteidigungsminister werden, Oberstleutnant Marcos Pontes soll das Wissenschaftsressort leiten. Auch die Ministerien für Infrastruktur und Bildung sollen Armeeangehörigen unterstehen. Bolsonaro, der sich mehrfach als Anhänger der Diktatur (1964-1985) geoutet hat, setzt damit auch in der Personalpolitik auf eine Militarisierung der Innenpolitik und eine neue radikale Frontstellung gegen soziale Bewegungen. „Bolsonaro bezeichnet soziale Bewegungen in Brasilien als „Terroristen““ weiterlesen