THE VISITOR, Tagebuch: Sao Paulo

THE VISITOR: Sao Paulo

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Anders als in Moskau und Mumbai, in der wir der existentiellen Angst der Bewohner begegnen aber kaum der unseren, wird sie uns in Sao Paulo mit jedem Schritt hinaus begleiten, auf eine kalte Art, die uns immer ein wenig lächerlich erscheinen lässt. Wir versuchen unser Risiko einzudämmen, wenn wir Fremden folgen, wenn wir mit unserer Kamera durch unbekannte Strassenzüge irren.

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THE VISITOR: Mumbai

THE VISITOR - Mumbai

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Träume

Wir sind in Bollywood und genau wie in Hollywood werden auch hier Träume produziert, für die viele bereit sind, ihr Leben zu geben. Das klingt kitschig, ist aber im Grunde logisch. Für was sonst lohnt es sich wirklich zu leben? Am ersten Tag, als wir, also meine Kamerafrau Paola und ich, mit der Kamera durch Mumbai gehen, spricht uns Ramesh an und fragt, was wir da filmen, er könne mitmachen, er sei zu allem fähig und bereit, da an allem, was mit Film zu tun habe interessiert. „THE VISITOR: Mumbai“ weiterlesen

THE VISITOR: Yili, Shanghai

THE VISITOR - Shanghai, Yili

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Wir treffen eine Frau, eine Musikproduzentin, die ein Jahr in Berlin gelebt hat um zu malen. Sie sagt, sie finde Berlin toll, nur die Armut sei schwer zu ertragen. Die Musiker, die sie da kennengelernt habe können sich nicht einmal Obst kaufen. Über die Musikproduzentin lernen wir Yili kennen, er ist ein Freund von ihr, Designer und homosexuell. Die Musikproduzentin hat verstanden, dass wir auf unsere sehr eigene Art in unserem Projekt Menschen im Alltag begleiten und uns Yili vorgeschlagen. Wir erklären ihr, dass wir nur Menschen begleiten, die wir auf unseren Strassenexpeditionen finden. Sie sagt, mit Yili müssten wir eine Ausnahme machen, an jemand wie Yili kämen wir nicht zufällig heran, da er seine Wohnung nicht verlässt. Yili aber wäre für unsere Shanghai Erfahrung unabdingbar. Wir beschliessen ihn zu treffen, ohne zu wissen wohin das führt.

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THE VISITOR: Dave, Shanghai

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Durch einen Zufall lernen wir Dave kennen. Wer Englisch kann, wer studiert, wer Geschäfte macht gibt sich einen englischen Namen. Dave, Christina, Chris, Karen. Eine Selbsttaufe in die internationale Welt. Dave hat Business gemacht. Er hat viel Geld verdient. Sehr schnell, sehr jung und natürlich international, mit irgendwelchen Belgiern. Er hatte irgendwann keine Freunde mehr oder vielleicht nie wirklich welche gehabt. Alles ging nur um Geld. Jetzt mag er kein Business mehr machen. Dave ist Ende 20. Wir begleiten Dave ein wenig, einfach so, wir filmen ihn nicht, wir begleiten ihn wie er versucht, ein anderes Leben zu leben. „THE VISITOR: Dave, Shanghai“ weiterlesen

THE VISITOR, Tagebuch: Shanghai

THE VISITOR - in Shanghai

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Shanghai. Finding Stories.

Ankunft
Als wir ankommen, am Flughafen, will ich umkehren. Sofort. Das Gefühl verstärkt sich, während wir in die Stadt fahren, gut organisiert mit Bussen. Ein grauer Himmel empfängt uns. Stählern, unzugänglich, durchorganisiert und wohlbekannt wie schon der Flughafen. Was sollen wir hier? Ich sehne mich nach dem Anderen, dem Fremden. Das ist es nicht. So weit geflogen, um nicht weg zu sein. „THE VISITOR, Tagebuch: Shanghai“ weiterlesen

THE VISITOR, Tagebuch: Vorrecherche Moskau

THE VISITOR - Vorrecherche Moskau

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Angst

Am Anfang war die Angst und sie bleibt, breitet sich aus, gefährdet das Vorhaben, ersetzt als Gefahr die eigentlich Gefahr die nicht zu fassen ist, nur mit einer Angst die ausgelöst wird, fast ohne Unterlass.

Die Angst die mir andere machen, vor dem Land. Russland. „THE VISITOR, Tagebuch: Vorrecherche Moskau“ weiterlesen

XKEYSCORE und der CAST IRON Club: Die Total Beobachteten

Das vom U.S.-Militärgeheimdienst „National Security Agency“ (N.S.A.) angeführte „Netzwerk globaler anlassloser Massenüberwachung“, dessen Ableger in der Republik laut der Parlamentsfraktion Bündnis 90/Die Grünen offenbar auch der Bundesnachrichtendienst (B.N.D.) ist, spioniert gezielt gegen Personen von Interesse und speichert dabei u.a. deren gesamte über Telekommunikationssysteme wie Internet oder Telefon eingegebenen Daten, Gespräche, etc, auf unbestimmte Zeit. Bezeichnung für diese Selektion bzw Kategorisierung dieser Individuen: CAST IRON.

Obwohl bereits vor den „Snowden-Enthüllungen“ bekannt, wird dies bis heute praktisch nicht thematisiert. „XKEYSCORE und der CAST IRON Club: Die Total Beobachteten“ weiterlesen

„Totale Kontrolle über die weltweiten Massenmedien“: Transkript der Rede Putins im Waldai Klub

Die deutsche Übersetzung der Rede vom Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, am 24. Oktober auf dem diesjährigen Treffen vom Waldai Klub.

Anm. d. Red.: Wir empfinden es als äußerst befremdlich, diese Übersetzung – wieder einmal – erst über Umwege der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen zu können, namentlich über Julius Hensel und die ehrenamtlichen Übersetzer von chartophylakeion.de. Auch ist von der Rede Wladimir Putins in deutscher Übersetzung nur ein – ebenfalls in ehrenamtlicher Arbeit erstellter – Videomitschnitt in schlechter Qualität zu finden (hier ein Download vom Videomitschnitt der Rede mit englischer Übersetzung). Die zahllosen Bürokraten des Moskauer Apparats, vor allen anderen die im letzten Jahr so überaus erfolgreichen Helden des Außenamtes – die es nicht einmal schaffen ihre eigene Webseite rechtzeitig zu aktualisieren – müssen sich fragen lassen, was sie eigentlich den ganzen Tag zu tun haben und wie ernst sie die Worte ihres eigenen Präsidenten nehmen.


Verehrte Kollegen! Meine Damen und Herren, liebe Freunde! Ich freue mich, Sie auf der 11. Konferenz des Diskussionsklubs “Waldai” zu begrüßen.

Es wurde hier schon gesagt, dass es in diesem Jahr neue Mit-Organisatoren des Klubs gibt. Darunter sind russische Nichtregierungsorganisationen und Fachverbände, führende Universitäten. Außerdem wurde die Idee eingebracht, außer den rein russischen Fragen auch Fragen der globalen Politik und Wirtschaft zur Besprechung einzubringen.

Ich rechne damit, dass diese organisatorischen und inhaltlichen Änderungen die Positionen des Klubs als eine der einflussreichen Diskussions- und Expertenplattformen festigen werden. Dazu rechne ich auch damit, dass der sogenannte Geist des Waldai bewahrt werden kann, und dieser Geist ist die Freiheit, Offenheit, und die Möglichkeit, verschiedenste und dabei offene Meinungen zu vertreten.

In diesem Zusammenhang möchte ich sagen, dass ich Sie auch nicht enttäuschen werde: ich werde direkt und offen sprechen. Einige Dinge werden Ihnen möglicherweise zu hart erscheinen. Aber wenn wir nicht offen und direkt, ehrlich sagen, was wir wirklich und in Wahrheit denken, dann hat es keinen Sinn, uns in einem solchen Format zusammenzufinden. Dann müsste man sich zu irgendwelchen Diplomatenkreisen versammeln, wo niemand wirklich etwas sagt, und – im Gedenken an die Aussage eines bekannten Diplomaten – kann man nur darauf verweisen, dass Diplomaten eine Zunge haben, um damit nicht die Wahrheit zu sprechen.

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Die verborgene Regierungsgruppe, die JFK, Watergate, Iran-Contra und 9/11 miteinander verlinkt

Teil I – Terroristen auf dem Schachbrett
Teil II – Der gefälschte Krieg gegen den Terror: Wie die USA einige ihrer Feinde schützten
Teil III – Das wahre Große Schachbrett und die Profiteure des Kriegs
Teil IV – Das Doomsday-Projekt und Tiefenereignisse: JFK, Watergate, Iran-Contra und 9/11
Teil V – 9/11 in historischer Perspektive: Falsche Annahmen
Teil VI – Der Tiefenstaat und 9/11
Teil VII – JFK und 9/11 – Gewonnene Einsichten aus dem Studium beider Vorgänge
Teil VIII Der Staat, der tiefe Staat und die Wall Street-Oberwelt
Teil XI – Der US-Geheimdienstapparat und das Schicksal des privaten internationalen Bankensystems der Vorkriegszeit

Von Peter Dale Scott, Übersetzung Lars Schall

Peter Dale Scott, der ehrwürdige Pionier des Studiums der US-Tiefenpolitik, befasst sich in diesem Exklusiv-Beitrag mit einem Faktor, der Dallas ‘63, Watergate, Iran-Contra und 9/11 miteinander verknüpft: die Planung für die Kontinuität der Regierungsfortführung (Continuity of Government, COG), welche im Inneren des Pentagon umgangssprachlich als das “Doomsday-Projekt” bekannt war.

Was folgt, basiert auf einem vor kurzem von Peter Dale Scott gegebenen Vortrag mit dem Titel “The JFK Assassination and Other Deep Events” und erschien unter der Überschrift “The Hidden Government Group Linking JFK, Watergate, Iran-Contra and 9/11“ auf WhoWhatWhy, der Website von Russ Baker. Das Thema des nachfolgenden Beitrags wird in Scotts nächstem Buch, “The American Deep State: Wall Street, Big Oil, and the Attack on U.S. Democracy“, weiter behandelt, das im November bei Rowman & Littlefield erscheint.

Peter Dale Scott, einer der scharfsinnigsten und provokantesten Denker unserer Zeit, ist ein ehemaliger kanadischer Diplomat und Professor für Englisch an der University of California, Berkeley. Der Sohn des bekannten kanadischen Dichters und Verfassungsrechtlers F.R. Scott und der Malerin Marian Dale Scott, der in Montreal, Kanada am 11. Januar 1929 geboren wurde, zog im Laufe der letzten Jahrzehnte eine Menge Aufmerksamkeit für seine politisch-historischen Schriften an.

Scott studierte an der McGill University, Montreal und am University College, Oxford. Seine Dissertation schrieb er zum Thema “Die sozialen und politischen Ideen von T.S. Eliot”. Er unterrichtete zunächst an der Sedbergh School und an der McGill University. Danach trat er dem kanadischen Department of External Affairs (1957-1961) und der kanadischen Botschaft in Warschau, Polen (1959-1961) bei. Ins akademische Leben zurückkehrend, lehrte Peter Dale Scott 30 Jahre lang an der University of California, ehe er 1994 emeritierte.

Seine Prosa-Bücher umfassen u. a.:

The War Conspiracy (1972)
Crime and Cover-Up: The CIA, the Mafia, and the Dallas-Watergate Connection (1977)
Einleitung zu Henrik Krugers The Great Heroin Coup: Drugs, Intelligence, & International Fascism (1980)
The Iran-Contra Connection (in Zusammenarbeit, 1987)
Cocaine Politics: Drugs, Armies, and the CIA in Central America (in Zusammenarbeit, 1991, 1998)
Deep Politics and the Death of JFK (1993, 1996)
Oswald, Mexico, and Deep Politics (1994, 2013)
Drugs, Oil and War (2003)
The Road to 9/11: Wealth, Empire and the Future of America (2007)
The War Conspiracy: JFK, 911, and the Deep Politics of War (2008 Neuauflage und Erweiterung der Ausgabe von 1972)
American War Machine: Deep Politics, the CIA Global Drug Connection, and the Road to Afghanistan (2010)

Seine wichtigsten Gedichtbände sind die drei Bände der Trilogie “Seculum”:

Coming to Jakarta: A Poem About Terror (1989)
Listening to the Candle: A Poem on Impulse (1992)
Minding the Darkness: A Poem for the Year 2000 (2000)

Zusätzlich hierzu veröffentlichte er:

Crossing Borders: Selected Shorter Poems (1994)
Mosaic Orpheus (2009)
Tilting Point (2011)

In seinen Prosa-Büchern ist Scott besonders daran interessiert, die so genannte “Tiefenpolitik“ / “Deep Politics” zu untersuchen. Er definiert “Deep Politics” auf diese Weise:

“All jene politischen Praktiken und Arrangements, absichtlich oder nicht, die im öffentlichen Diskurs eher verdrängt, statt anerkannt werden.“ Damit verbunden sind “Tiefenereignisse” / “Deep Events”, die Scott als “die traumatischen und unerwarteten Episoden” definiert, “die in unserer Geschichte immer wieder vorkommen und sie grundlegend verändern, allerdings immer zum Schlimmeren. Diese ‘Tiefenereignisse’ können niemals angemessen untersucht oder verstanden werden, weil sie eine geheimdienstliche Dimension aufweisen, die sowohl seitens der Regierung, als auch seitens der etablierten Medien zu einem gesellschaftlich auferlegten Mantel des Schweigens führt.”

Scotts eigene Website findet sich unter: www.peterdalescott.net.

Die verborgene Regierungsgruppe, die JFK, Watergate, Iran-Contra und 9/11 miteinander verlinkt
von Peter Dale Scott

Seit einiger Zeit nun habe ich die amerikanische Geschichte im Lichte dessen analysiert, was ich strukturelle Tiefenereignisse nannte: Ereignisse, wie die JFK-Ermordung, der Watergate-Einbruch, Iran-Contra oder 9/11, die immer wieder Gesetzesbrüche oder Gewalt beinhalten, von Beginn an mysteriös sind, in laufenden verdeckten Vorgängen eingebettet sind, politische Folgen haben, die die verdeckte Regierung vergrößern, und anschließend durch systematische Verfälschungen in den Mainstream-Medien und interne Regierungsunterlagen vertuscht werden. „Die verborgene Regierungsgruppe, die JFK, Watergate, Iran-Contra und 9/11 miteinander verlinkt“ weiterlesen

DER 11. SEPTEMBER: Die Attentate – Ablauf, Hergang und Widersprüche

New York 11_09_2001

Teil I: Die Militärmanöver
Teil II: Nachspiel
Teil III: Langer Marsch eines Molochs
Teil IV: Die Kommandokette
Teil V: Duplikat, Drone, Plan

Soweit nicht anders gekennzeichnet, basiert dieser Artikel auf der fünfstündigen Film-Dokumentation von Massimo Mazzucco, die untenstehend zu sehen ist.

Am Morgen des 11. Septembers 2001 sind im Zuge der in Teil I beschriebenen Militärmanöver eine große Anzahl von Kampfflugzeugen der US-Luftwaffe nach Kanada und Alaska verlegt. Zur Verteidigung des gesamten Nordostens der Vereinigten Staaten von Amerika verbleiben vier Kampfflugzeuge. Während der Attentate bricht in NORAD Verwirrung darüber aus, ob eintreffende Meldungen tatsächliche Ereignisse oder die Manöver betreffen („Is this real world or exercise?“). Kommunikation wird gejammed, „Phantom“-Flugzeuge tauchen auf den Bildschirmen auf, simulieren in bzw aus entgegengesetzten Richtungen fliegende Maschinen und verschwinden wieder (die Quelle dieser Simulationen wird nie öffentlich) und lenken die verbliebenen Verteidigungskräfte ab.

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