Demokratie-Begriff erreicht Informationsindustrie

„Demokratie? Bin ich nicht für zuständig“: Im Berliner „Tagesspiegel“ rutscht ein erstaunlicher Artikel durch die Euro-Zensur.

In einem für dieses Tagschläfer-Blatt so unerwarteten demokratischen Anfall darf im „Tagesspiegel“ der Direktor des Center for Interdisciplinary Memory Research am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen, Harald Welzer, das schreiben, was unabhängige Medien wie Radio Utopie der gleichgeschalteten Informationsindustrie (ehemals „Presse“) , der gleichgeschalteten Parteien-Gilde („Politik“), der ganzen ebenfalls fürs Rumsitzen, Rausreden und Lügen bezahlten Kaste der Akademiker, sowie der gesamten gleichgeschalteten Horde verblödeter Barbaren (ehemals: Gesellschaft) seit Jahren ins Ohr brüllen. „Demokratie-Begriff erreicht Informationsindustrie“ weiterlesen

Sehen auch Sie manchmal „klar zwei Europas“?

seinerzeit fiktive Landkarte von George Orwells 1984
seinerzeit fiktive Landkarte von George Orwells 1984: finden Sie nun auf dieser Landkarte den antieurasischen Teil Ozeaniens im ehemaligen Europa

Der Präsident von Frankreich, Nicolas Sarkozy, sieht in einem heute veröffentlichten Interview „klar zwei Europas“. Damit nähern sich nicht nur die Pläne zur geostrategischen Blockbildung, sondern auch vorgegebene Sprache und Denke der vom Kapital privilegierten Antidemokraten in Staat und Presse dem Vorbild „1984“ an. „Sehen auch Sie manchmal „klar zwei Europas“?“ weiterlesen

Sigmar Gabriel und Heribert Prantl kriechen aus ihren Pyramiden

Dieser Tage ergibt sich so manch gespenstischer Anblick. So auch heute. Nach dem SPD-Bundesvorsitzenden Sigmar Gabriel kommt nun „Süddeutsche“-Journalist Heribert Prantl aus seiner noblen Grabhöhle gekrochen und verkündet, irgendwie etwas angeschiggert wirkend, was er quasi im Schlaf gelernt hat. Dem Rufe des siegreichen Zeitgeistes folgend – „Demokratie, komm heraus“? – stellen sich nun Gabriel und Prantl auf ihre Treppchen und sagen, also Jesus oder die SPD, wir haben es immer gesagt. „Sigmar Gabriel und Heribert Prantl kriechen aus ihren Pyramiden“ weiterlesen

Triumph der flexiblen Statiker

Zum Ergebnis zur Volksabstimmung in Baden-Württemberg über das regionale und verkehrsindustrielle Umbauprogramm „Stuttgart 21“ ein kleines Essay

Was für ein Sieg. Die Betreiber des regionalen und verkehrsindustriellen Umbauprogramms „Stuttgart 21“, die Bundesregierung aus CDU/CSU und FDP, der Staatskonzern Deutsche Bahn AG, die Landesregierung von Bündnis 90/Die Grünen und SPD, die Stadtregierung von Stuttgart, plus allerlei Konzerne und Immobilien-Verbände, schaffen es gegen eine kleine, lobby- und geldlose Gruppe von selbstorganisierten Bürgern derart zu gewinnen, daß es diesen Bürgern, diesem über Jahre mühsam und allein gegen alle aufgebauten Widerstand lediglich gelingt, bei einer Volksabstimmung im strukturkonservativsten Bundesland der Republik die Zustimmung von 1.5 Millionen Menschen für ihr Anliegen zu bekommen. Was für eine Niederlage. „Triumph der flexiblen Statiker“ weiterlesen

Ein Tag im November

DIESER DIENSTAG wird der 64. Jahrestag eines schicksalhaften Tages für unser Leben sein.

Ein Tag im November. Ein Tag zum Erinnern.

Am 29. November 1947 nahm die Vollversammlung der Vereinten Nation mit 33 gegen 13 Stimmen (und 10 Enthaltungen) den Palästina-Teilungsplan an. (UN-Resolution 181)

Dieses Ereignis ist ein Subjekt endloser Debatten, von Missverständnissen und von direkten Fälschungen geworden. Es lohnt sich, die Mythen abzustreifen und zu sehen, wie es wirklich war. „Ein Tag im November“ weiterlesen

Die Hoppla-Hopp-Hopp-und-Hopp-Prozedur

Die Prozedur um einen Staat im Währungsgebiet „Euro“ zur „Eurozone“ zu machen. 

Kurz erklärt: Wie erpresse ich einen Staat im Währungsgebiet einer Währung, dessen System gezielt auf die Vernichtung aller Staaten in seinem Währungsgebiet konstruiert wurde, um 330 Millionen Menschen in eine entstaatlichte und entrechtete Zone unter der Diktatur des Kapitals zu überführen? „Die Hoppla-Hopp-Hopp-und-Hopp-Prozedur“ weiterlesen

Per Anhalter durch Europa oder der Grund warum ich auf der Welt bin

Milliarden. Billionen. Trillionste Euro-Rettungsgipfel. KanzlerInnen sausen an mir vorbei. An- und wieder abschwellende Wortfetzen. Irgendwo fliegt eine Kamera, an der sich jemand festhält und hinein redet. Rettungsschirme. Lauter Rettungsschirme um mich herum. Es schlägt mir den Mantel der Geschichte um die Ohren, so im Fahrtwind.

Plötzlich stehen mir da diese Fragen vorm Gesicht. „Per Anhalter durch Europa oder der Grund warum ich auf der Welt bin“ weiterlesen

Tagesbericht Troja / Berlin. Bonus: Ein echter Knaller.

Wie es vielleicht dem einen oder anderen aufgefallen ist, herrscht hier in den letzten Tagen so ein bisschen Ruhe vor dem EU-Gipfel am Sonntag (23.) und dem Gipfel der Staats- und Parteichefs im Staaten- und Bankenbund „G20“ am 3. und 4. November 2011 in Cannes.

So ist das eben in der Schießscharte. Da wartet man, in aller Ruhe.

Doch ein so unsagbar denkwürdiges Zitat eines planetar strahlenden Leuchtturms der Demokratie hat mich dazu bewegt, meine Ruhe vor den Gipfeln kurz zu beenden. Das ist Geschichte. Das ist historisch. Das ist einfach unfassbar. Oh diese Gnade, diese Deeeeemuuuuuuuuuuuut, die einen erfassen möge, bei solch hellem Glanz im Lande der Dichter und Denker.

Aber der Reihe nach, in zeitlicher Abfolge. „Tagesbericht Troja / Berlin. Bonus: Ein echter Knaller.“ weiterlesen