Frage: Erstens möchten wir Sie fragen, wie es kam, dass Sie von der Position eines früheren Assistant Secretary of the Treasury unter Reagan zu einem ausgesprochenen Kritiker des herrschenden US-Establishments und seiner Außenpolitik wurden.
Antwort: Nun, die heutige US-Regierung ist sehr verschieden von der Reagans. Reagan konzentrierte sich auf inneramerikanische Wirtschaftsangelegenheiten und auf die Beendigung des Kalten Krieges mit der Sowjetunion. Heute, oder im gesamten neuen einundzwanzigsten Jahrhundert, ist die amerikanische Regierung auf Krieg und auf den amerikanischen Finanz-Imperialismus über den Rest der Welt konzentriert. Dies ist eine dramatische Veränderung. Und diese Veränderung ist natürlich sehr gefährlich, nicht nur für die Amerikaner, sondern für die gesamte Welt. „Interview mit Paul Craig Roberts für ‚Šauksmas‘ (Litauen)“ weiterlesen
In Israel erreicht die „Gemeinsame Liste“ der sozialistischen Hadash und der säkularen arabisraelischen Ta´al und Balad in den Umfragen derzeit 12 Sitze in der Knesset. Angestrebt werden durch das interethnische und interreligiöse Parteienbündnis vom berühmten „linken Rand“ mindestens 15 Sitze. Das könnte entscheiden, ob der Massenmörder und Faschist Benjamin Netanyahu noch einmal Premierminister dieser fragilen Demokratie Vorderasiens wird, oder der Möchtegern-Massenmörder und Faschist Yitzhak Herzog von der Zionistischen Union. „Israel: interreligiös-interethnisches Parteien-Bündnis in Umfragen auf Platz 3“ weiterlesen
Zweiunddreissig Prozent mehr Todesfälle infolge der Kälte gegenüber der durchschnittlichen Sterberate der letzten fünf Jahre in diesem Winter, der gerade erst seinen Höhepunkt erreicht hat.
Das britische Amt für Statistik hat erschreckende Zahlen über Opfer des diesjährigen Winters veröffentlicht: 28800. Hinter jeder der erfassten nüchteren Ziffern steht ein Mensch, der oft allein gelassen wurde, sei es eine aus der Gesellschaft ausgeschlossene Person wie ein Obdachloser oder einsame ältere Menschen. „Winter in Grossbritannien: Tod durch Kälte, Alter und Armut um ein Drittel höher“ weiterlesen
Meine Standardantwort ist: „Es kommt darauf an, was Sie unter Zionismus verstehen.“
Das meine ich ganz ernst. Der Ausdruck Zionismus kann sehr Unterschiedliches bedeuten. Wie zum Beispiel auch der Ausdruck Sozialismus. François Hollande ist Sozialist. Auch Josef Stalin war Sozialist. Haben sie irgendeine Ähnlichkeit miteinander? „Lauter Zionisten“ weiterlesen
Eine Antwort auf die Rede von Bundespräsident Joachim Gauck, anlässlich vom Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und dem 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee.
Wir leben in einem Land, dessen Einwohnerinnen und Einwohner, nach 47 Jahren Kaiserreich, des ersten Nationalstaates namens „Deutschland“, und nachfolgend 15 Jahren fragiler, autoritär strukturierter Demokratie sich in unfassbaren Tempo und Ausmaß einem Ameisenstaat unterwarfen und angliederten, der – in äußerstem Zynismus und Brutalität, nach innen wie nach außen – zum Krieg in die Welt zog und diese mit hinein. Die Deutschen – vor dem Kaiserreich praktisch ohne Vergangenheit als Kolonialmacht, sondern im Gegenteil in ihrer Geschichte selbst Eroberungen und Ausplünderungen ausgesetzt – folgten nun in ihrer überwältigenden Mehrheit bedingungslos einem brünetten „Führer“ aus inzestiösen Familienverhältnissen und dessen Idealbild eines blonden blauäugigen 1.90 m großen Mannes und brachten fortan ihre Nachbarn wegen ihrer Religion, Überzeugung, Lebensweise, oder aus sonst irgendeinem Vorwand um, der ihnen oder ihren Autoritäten gerade einfiel. Der Glaube an den vererbaren Glauben, mithin die Mythologie der kirchlichen Gene, rational, rechtlich und politisch betrachtet ein Beispiel des bizarrsten Schwachsinns zu dem Menschen überhaupt fähig sein können, ließ die Deutschen von einer „jüdischen Rasse“ phantasieren. „Die Identität und die Zukunft der Republik bildet das Grundgesetz. Und das ist nicht Auschwitz.“ weiterlesen
Mit Vertiefung der Kluft zwischen Bevölkerung und Regierung werden nationale Symbole der Einigkeit beschworen zum Kaschieren der Differenzen.
Zum ersten Mal feiert ein grosses Land seinen Nationalfeiertag unter Einbeziehung der Armee mit Zurschaustellung ihrer Leistungsfähigkeit.
Wenn ein Land seine Identität beschwört, indem die Regierung den Nationalfeiertag aufwändig zelebriert mit Luftwaffe und dem grössten Kriegsschiff der Marine als Kulisse mit ganztägigen Show-Einlagen davor, die landesweit von allen Medien übertragen werden, so würden doch viele spontan auf Länder mit autoritären Regierungsformen tippen.
Eine rätselhafte, bisher in den Überlieferungen namentlich nicht erwähnte und gesuchte (oder noch nicht zuzuordnende) uralte Stadt aus dem Zeitalter des Endes der Jungsteinzeit und der beginnenden Kupferzeit, dem Chalkolithikum (ca. 6100–3000 v.Chr.) wurde auf dem Gebiet Zentralanatoliens in der Türkei entdeckt.
(Grundsatzreferat auf der Konferenz des Kinneret College über den „Felsen unserer Existenz: die Verbindung zwischen Archäologie und Ideologie“)
ZUERST EINMAL will ich Ihnen dafür danken, dass Sie mich eingeladen haben, bei dieser bedeutenden Konferenz eine Rede zu halten. Ich bin weder Professor noch Doktor. Tatsächlich ist der höchste akademische Grad, den ich jemals erreicht habe, der der SGK (Siebte Grundschulklasse).
ALS ICH 15 und Mitglied der Untergrundorganisation Irgun (nach heutigen Kriterien einer waschechten Terroristenorganisation) war, sangen wir „(In der Vergangenheit) hatten wir die Helden Bar Kochba und die Makkabäer / Jetzt haben wir neue Helden / Die nationale Jugend“ nach der Melodie eines deutschen Marschliedes.
Vor einhundert Jahren, am ersten Heiligen Abend des Ersten Weltkrieges, folgten deutsche, englische und französische Soldaten in den Schützengräben, die an der Westfront in Belgien und Frankreich gekämpft hatten, nicht den Befehlen der Generäle sondern den natürlichen ihres Herzens. Diese Nacht schrieb Geschichte, die im englischen als „Christmas Truce“ bezeichnet und der bis heute in einen viel grösseren Ausmass in den U.S.A. und Grossbritannien als in Deutschland in den Kirchen gedacht wird, vor allem auch mit dem Lied „Christmas in the Trenches“.
In der klirrenden Kälte des Abends begann ein junger deutscher Soldat das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ zu singen. Einige weitere stimmten ein und schliesslich auch die britischen Soldaten mit „Silent Night, holy night“ (Version von ENYA). So wurde dieses Lied in der Dunkelheit zusammen in zwei Sprachen gesungen, von sich zwei feindlich gegenüberliegenden Armeen.
Bitte halten Sie jetzt für einen Moment inne und veranschaulichen Sie sich diese Situation, die die totale Absurdität des Krieges zeigte. Es wird kaum ein mächtigeres Argument für unbedingten Frieden geben. Die meisten Soldaten waren noch sehr jung.
Es wurden immer mehr Soldaten, die sich von beiden Seiten Weihnachtswünsche zuriefen „A merry Christmas, „Frohe Weihnachten“.
Als Soldaten aus ihren Schützengräben aufstanden, unbewaffnet, zum Teil mit weissen Tüchern, fiel nicht ein einziger Schuss. Kurz danach trafen sich die Soldaten im „Niemandsland“, unterhielten sich, rauchten gemeinsam Zigaretten, tauschten Lebensmittel aus und zeigten sich die Bilder ihrer Familienangehörigen.
Ein britischer Zeitzeuge: „Einige von uns sprangen auf die Brustwehr und begannen die ankommenden Deutschen zu begrüssen. Unsere Hände streckten sich aus und schlossen sich im Griff der Freundschaft. Weihnachten hatte die erbittertsten Feinde zu Freunden gemacht.“