Die „Fernmeldeverkehr-Überwachungs-Verordnung“ von 1995

Schon vor fast 20 Jahren wies die Bundesregierung die Betreiber an, „die Überwachung und Aufzeichnung des gesamten Fernmeldeverkehrs“ von Staatsbürgern zu ermöglichen.

Am 18. Mai 1995 wurden durch die „Fernmeldeverkehrüberwachungsverordnung“ (FÜV) der Bundesregierung „über die technische Umsetzung von Überwachungsmaßnahmen des Fernmeldeverkehrs in Fernmeldeanlagen, die für den öffentlichen Verkehr bestimmt sind“ deren Betreiber in Deutschland angewiesen, „die Überwachung und Aufzeichnung des gesamten Fernmeldeverkehrs“ zu ermöglichen, der von einem

„zu überwachenden Anschluß ausgeht oder für diesen bestimmt ist oder der statt dessen zu technischen Speichereinrichtungen geleitet wird oder der aus solchen Speichereinrichtungen abgerufen wird.“

Da diese „Überwachungsmaßnahmen“ durch Polizei, Geheimdienste oder andere staatliche Stellen ggf. gegen jeden erfolgen konnten, mussten die Betreiber entsprechend sicherstellen, dass sie auch gegen jeden umgesetzt werden konnten.

Umgesetzt wurde die „Fernmeldeverkehrüberwachungsverordnung“, die sich auf die Eliminierung der Gewaltenteilung bezüglich Artikel 10 Grundgesetz durch das  “Siebzehnte Gesetz zur Ergänzung des Grundgesetzes” vom 24. Juni 1968 („Notstandsgesetze“) und die nachfolgenden ausführenden Gesetze stützte, in 1995 primär durch die gerade entstaatlichte Deutsche Bundespost (heute: Telekom) als damals einzigen Anbieter von Telefon und Frühform des Internets, sowie durch alle anderen Betreiber entsprechender Fernmeldeanlagen, wie z.B. Funk.

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THE VISITOR, Sao Paulo: Simone Part Two

THE VISITOR, Sao Paulo - Simone, Part Two

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Simone mit ihren engen Bodys, ihren schmalen Hüften, ihrem strengen schwarzen Pferdeschwanz, ihren 3 Kindern, ihrem warmen Lachen, ihren etwas schiefen Zähnen, ihrer zigarettenzerbörselten Stimme, ihren Schuldgefühlen. Simones Mann starb an Drogen, fast alle ihrer Brüder sind im Gefängnis oder frequentieren es zumindest. Simone bekennt in einem, wie ich finde immer noch rätselhaften Interview, dass sie sich schuldig fühlt an den Toden um sie herum. Als brächte ihre reine Anwesenheit Tod. „THE VISITOR, Sao Paulo: Simone Part Two“ weiterlesen

Norwegische Regierung: Russen müssen Wahrheit über falsche Übersetzung wissen

Dementi von Mitarbeiter der Premierministerin Erna Solberg und von Norwegens Aussenministerium zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen: „Das ist einfach nicht wahr.“

Jeder, der schon einmal ein Interview mit der Presse gegeben hat, weiss, dass Worte aus dem Kontext gerissen werden können, Sätze weggelassen wurden und so eine andere Färbung des Inhalts im Sinne der subjektiven Sicht des Reporter entstehen können. Besonders bösartig ist Journalismus, wenn dieser bewusst gefährliche Situationen herbei führt, die so nicht in der Realität vorhanden sind, etwa bearbeitete Fotos, falsche Bildunterschriften – wie es in der Kriegsberichterstattung oft der Fall ist. „Norwegische Regierung: Russen müssen Wahrheit über falsche Übersetzung wissen“ weiterlesen

300 Millionen extra für den BND? Nein! Aktion am 27.11. in Berlin!

Aufruf des Bürgerrechtsvereins Digitalcourage. Die Aktion beginnt morgen um 08.30 Uhr auf dem Platz der Republik.

Arroganter geht es nicht: Während im NSA-Ausschuss die Überwachung der gesamten Bevölkerung durch deutsche und US-amerikanische Geheimdienste untersucht wird, und im ganzen Land an Kultur, Bildung und der öffentlichen Infrastruktur gespart wird, verlangt der Bundesnachrichtendienst 300 Millionen Euro mehr aus dem Steuertopf. „300 Millionen extra für den BND? Nein! Aktion am 27.11. in Berlin!“ weiterlesen

THE VISITOR, Sao Paulo: Simone Part One

THE VISITOR, Sao Paulo - Simone, Part One

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Wir finden auf unsere Art eine zufällige Protagonistin deren Geschichte so film-attraktiv ist, dass sie im Grunde unsere Rahmen sprengt, der hinter keinen besonderen Biographien her ist, sondern im Gegenteil, beliebigen Begegnungen hinterherrennt um umfassendere Tendenzen zu stalken.

Simones Geschichte ist keine exemplarisch moderne, keine die von der speziellen Entwicklung unserer Zeit geprägt ist, keine, die von neuen Träumen erzählt. Sie ist eine archaische, sehr südamerikanische Geschichte, auch wenn die Welt in sie verwickelt ist. „THE VISITOR, Sao Paulo: Simone Part One“ weiterlesen

THE VISITOR, Tagebuch: Sao Paulo

THE VISITOR: Sao Paulo

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Anders als in Moskau und Mumbai, in der wir der existentiellen Angst der Bewohner begegnen aber kaum der unseren, wird sie uns in Sao Paulo mit jedem Schritt hinaus begleiten, auf eine kalte Art, die uns immer ein wenig lächerlich erscheinen lässt. Wir versuchen unser Risiko einzudämmen, wenn wir Fremden folgen, wenn wir mit unserer Kamera durch unbekannte Strassenzüge irren.

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THE VISITOR: Mumbai

THE VISITOR - Mumbai

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Träume

Wir sind in Bollywood und genau wie in Hollywood werden auch hier Träume produziert, für die viele bereit sind, ihr Leben zu geben. Das klingt kitschig, ist aber im Grunde logisch. Für was sonst lohnt es sich wirklich zu leben? Am ersten Tag, als wir, also meine Kamerafrau Paola und ich, mit der Kamera durch Mumbai gehen, spricht uns Ramesh an und fragt, was wir da filmen, er könne mitmachen, er sei zu allem fähig und bereit, da an allem, was mit Film zu tun habe interessiert. „THE VISITOR: Mumbai“ weiterlesen

THE VISITOR: Yili, Shanghai

THE VISITOR - Shanghai, Yili

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Wir treffen eine Frau, eine Musikproduzentin, die ein Jahr in Berlin gelebt hat um zu malen. Sie sagt, sie finde Berlin toll, nur die Armut sei schwer zu ertragen. Die Musiker, die sie da kennengelernt habe können sich nicht einmal Obst kaufen. Über die Musikproduzentin lernen wir Yili kennen, er ist ein Freund von ihr, Designer und homosexuell. Die Musikproduzentin hat verstanden, dass wir auf unsere sehr eigene Art in unserem Projekt Menschen im Alltag begleiten und uns Yili vorgeschlagen. Wir erklären ihr, dass wir nur Menschen begleiten, die wir auf unseren Strassenexpeditionen finden. Sie sagt, mit Yili müssten wir eine Ausnahme machen, an jemand wie Yili kämen wir nicht zufällig heran, da er seine Wohnung nicht verlässt. Yili aber wäre für unsere Shanghai Erfahrung unabdingbar. Wir beschliessen ihn zu treffen, ohne zu wissen wohin das führt.

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THE VISITOR: Dave, Shanghai

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Durch einen Zufall lernen wir Dave kennen. Wer Englisch kann, wer studiert, wer Geschäfte macht gibt sich einen englischen Namen. Dave, Christina, Chris, Karen. Eine Selbsttaufe in die internationale Welt. Dave hat Business gemacht. Er hat viel Geld verdient. Sehr schnell, sehr jung und natürlich international, mit irgendwelchen Belgiern. Er hatte irgendwann keine Freunde mehr oder vielleicht nie wirklich welche gehabt. Alles ging nur um Geld. Jetzt mag er kein Business mehr machen. Dave ist Ende 20. Wir begleiten Dave ein wenig, einfach so, wir filmen ihn nicht, wir begleiten ihn wie er versucht, ein anderes Leben zu leben. „THE VISITOR: Dave, Shanghai“ weiterlesen

THE VISITOR, Tagebuch: Shanghai

THE VISITOR - in Shanghai

Tagebucheintrag von THE VISITOR. Der Basis Filmverleih bringt den Nonfiction Film im Februar 2015 in die Kinos.

Shanghai. Finding Stories.

Ankunft
Als wir ankommen, am Flughafen, will ich umkehren. Sofort. Das Gefühl verstärkt sich, während wir in die Stadt fahren, gut organisiert mit Bussen. Ein grauer Himmel empfängt uns. Stählern, unzugänglich, durchorganisiert und wohlbekannt wie schon der Flughafen. Was sollen wir hier? Ich sehne mich nach dem Anderen, dem Fremden. Das ist es nicht. So weit geflogen, um nicht weg zu sein. „THE VISITOR, Tagebuch: Shanghai“ weiterlesen