DER MOBILE TELEVISOR
Spionage mittels elektromagnetischer Strahlung bzw Abstrahlung ist bei Partei-Politikern, Abgeordneten, Journalisten, Richtern, Datenschützern und Akademikern immer noch ein Tabuthema. Dabei ist das „Filmen und Sehen durch Wände“, das Durchleuchten von Gebäuden von außen mittels mobiler, stationärer, sowie luft- oder weltraumgestützter Systeme nicht nur technisch möglich, sondern seit langem ebenso verschwiegene Praxis wie das Ablesen von Bildschirmen jedweder Art. Die Bevölkerung wird im Unklaren gelassen. Irgendeinen effektiven (gesetzlichen) Schutz gegen die Verwendung dieser neuen Technologien gibt es für sie nicht. Betrieben wird diese Spionage von allen, die entsprechenden Mittel zur Verfügung, genügend kriminelle Energie oder schlicht Zugang zu „nachrichtendienstlichen“, militärischen oder polizeilichen Privilegien und Strukturen haben.
Radio Utopie veröffentlicht nun zu dieser Thematik die Artikelserie „DER MOBILE TELEVISOR“, angelehnt an den seinerzeit fiktiven Apparat aus George Orwells „1984“. Im ersten Teil befassen wir uns mit physikalischen und technischen Grundlagen.
Röntgenstrahlung, Millimeterwellen (hochfrequente Mikrowellen, auch Terahertzstrahlung genannt), niederfrequente Mikrowellenstrahlung, Radiowellen, „Radio Detection and Ranging“ (Radar), Infrarot-Strahlung oder das sichtbare Licht sind sogenannte elektromagnetische Wellen, die sich lediglich in der Frequenz bzw. Wellenlänge unterscheiden und sich alle mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Ob nun ein Stoff für elektromagnetische Strahlung durchlässig ist (und damit „durchsichtig“ wird), hängt von ihrer Frequenz ab. Diese Charakteristik wird als Absorptionsspektrum (Absorption in Abhängigkeit von der Frequenz) bezeichnet.
Um also Materialien – z.B. einen menschlichen Körper, Kleidung oder Wände – zu durchleuchten muss lediglich eine auf das jeweilige Material abgestimmte elektromagnetischen Strahlung mit entsprechender Frequenz zwecks geringer oder keiner Absorption gewählt werden.
Während nun die Durchleuchtung des menschlichen Körpers via Röntgenstrahlen, etwa in medizinischen Einrichtungen, allgemein bekannt sein dürfte, sind es die Möglichkeiten via Millimeterwellen / Terahertzstrahlung nicht. Zur Spionage durch Wände, Böden, Gegenstände, Kleidung und Körper hindurch werden auf Millimeterwellen, Langwellen-Radar, Mikrowellen und Röntgen-Strahlung basierende Technologien bereits weltweit angewandt. Der von Spionage-Diensten, Polizei-Behörden und exekutiven staatlichen Organen international öffentlich zur vermeintlichen Steigerung der allgemeinen Sicherheit massiv geforderte, beförderte und durch die unter größten Druck gesetzten Parlamente bereits teilweise legalisierte Einsatz von Nackt-Scannern gegen Flugreisende an Flughäfen ist nur die winzige Spitze eines vor der Öffentlichkeit versteckten und über die Jahrzehnte der technologischen Entwicklung gewaltig angewachsenen Eisberges.
Teil II: “Hinter Mauern versteckte menschliche Wesen visualisieren”