Inselparadies Pagan steht vor Zerstörung durch U.S.-Bomben

Insel Pagan um 1900 von Rudolf Hellgreve
Insel Pagan um 1900 von Rudolf Hellgreve

Der folgende Bericht über die Akquisition der pazifischen Insel Pagan (Abb.: Lizenz gemeinfrei) durch die U.S.-Regierung steht stellvertretend für die Zerstörung der Lebensräume durch Manöver und dem Errichten von Militärstützpunkten aller Streitkräfte dieser Welt.

Die Bevölkerung dieser Gebiete kämpft so gut wie aussichtslos jede für sich auf lokaler Ebene gegen diese Vernichtung der Natur. Es ist dringend notwendig, eine bis jetzt fehlende international vernetzte echte Friedensbewegung ohne staatlich durchdrungene Pseudo-Organisationen zu schaffen, die in gemeinsamen Aktionen gegen diese sinnlose Barbarei vorgeht. Das setzt voraus, von den Problemen in anderen Ländern Kenntnisse zu erhalten. Durch das Internet sind diese Voraussetzungen entstanden und dieser Artikel soll mit dazu beitragen, unseren einzigartigen Planeten zu erhalten.

Michael G. Hadfield, Professor für Biologie an der University of Hawaii at Manoa veröffentlichte am 19.August 2013 den ausführlichen Bericht „U.S. Marines Plan to Destroy Another Island“ über die vorangeschrittenen Pläne des U.S.-Verteidigungsministeriums im Einklang mit der lokalen Regierung, das ganze Gebiet der fruchtbaren Insel mit seiner einzigartigen Fauna und Flora zum militärischen Sperrgebiet für die U.S.-Armee als Bomben-Übungsplatz zu erklären.

Hieraus einige Auszüge, weitere umfangreiche Informationen stehen für den interessierten Leser in genannter Quelle oder unter Save Pagan Island zur Verfügung.

Die vorgesehenen militärischen Aktivitäten werden Pagan gefährden und den reichen landwirtschaftlich und ökologisch wertvollen Mutterboden zerstören, ein erhöhtes Risiko von Waldbränden während trockener Sommer verursachen, zu Erosion und der damit zusammenhängenden Vernichtung der Korallenriffe führen sowie das Aussterben von einzigartigen Pflanzen und Tiere riskieren.

Besonders erschütternd ist die zitierte Aussage eines U.S.-Militärs, dass die Inbesitznahme durch fehlende „title“ (Grundbucheinträge) der indigenen Bevölkerung der Inseln der Nördlichen Marianen sehr einfach ist. Die Chamorro siedeln seit Tausenden von Jahren auf den polymikronesischen Inseln. Von Pagan wurden sie im Jahr 1981 nach einem Vulkanausbruch evakuiert und dürfen bis heute trotz eingereichter Petitionen wegen der Bedrohung durch den aktiven Vulkan nicht zurückkehren.

Prof. Hatfield weist auf die Militärübungsplätze Pohakuloa auf Hawaii und die Schofield Barracks im Osten und Westen von Oahu hin, wobei er die Frage stellt, ob diese Plätze für die Soldaten durch Verseuchung durch Munition mit abgereichertem Uran und dem Einsatz chemischer Waffen unsicher geworden sind und deshalb neue Areale benötigt werden. Die Insel Kaho‘olawe kann durch Blindgänger (Bomben und Granaten) ebenfalls nicht mehr betreten werden.

Präsident Barack Obama hat die zukünftige Ausweitung des U.S.-Militärs nach Asien in seiner „Pivot-Strategie“ festgelegt. Der Druck aus Washington auf die lokalen Gouverneure und Korruption sind Faktoren, dass das United States Pacific Command noch mehr Inseln für künftige Generationen unbewohnbar hinterlassen wird – die gesamte Weltbevölkerung hat noch die Wahl, das zu verhindern oder zuzulassen.

“In zehn Jahren möchte ich nicht, dass meine Urenkel an meinem Grab stehen und sagen: ‘Grossmutter, warum hast du so etwas erlaubt?’”
June Norman

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