Kriegsverbrechen in Kunduz: U.S.-Luftwaffe ermordet Ärzte und Patienten
N.A.T.O. bombardiert Krankenhaus in Kunduz trotz genauer Koordinatenkenntnis, Tote und Verletzte – Zerstörung der Infrastruktur dient Ruf nach Verlängerung von Auslandseinsätzen
Mehrere Luftangriffe auf ein Krankenhaus in Kunduz, das von der Internationalen Organisation Ärzte ohne Grenzen betrieben wird, führten gestern dazu, dass das Gebäude ohne vorherige Warnung zerstört wurde.
Dabei wurden neun Ärzte und Mitarbeiter getötet, mindestens siebenunddreissig Menschen verletzt, einige Personen werden noch vermisst. Wie die Ärzteorganiation mitteilte, wurden die genauen Koordinaten der Lage des Krankenhauses zuvor wiederholt seit Monaten den Allierten Truppen mitgeteilt (zuletzt erst am 29.September) um genau das zu verhindern.
Precise location of our #Kunduz hospital communicated to all parties on multiple occasions over past months, including on 9/29
Video des zerstörten Gebäudes, in dem Trauma-Patienten versorgt werden, nach dem Anschlag:
Der brutale Angriff war völlig unmotiviert, denn die N.A.T.O. hatte in den letzten Tagen verkündet, dass der Vorstoß der „Taliban“ gemeinsam mit den afghanischen Sicherheitskräften zurückgeschlagen wurde.
Das Gebäude steht einzeln in einem grösseren Grundstück in der Provinzhauptstadt und grenzt nicht unmittelbar an benachbarte Häuser. Deshalb ist davon auszugehen, dass es sich nicht um eine der üblichen Ausreden von „Kollateralschäden“ handelte sondern gezielt ausgesucht wurde. Das Krankenhaus soll eine der letzten noch einigermassen funktionierenden Einrichtungen zur Behandlung der Bevölkerung in der Region gewesen sein.
Es ist ein weiteres Kriegsverbrechen gegen die Bevölkerung in Afghanistan und eine Missachtung gegenüber Hilfsorganisationen.
Hier wird anscheinend versucht, die Infrastruktur zusammenbrechen zu lassen um eine Verlängerung und Aufstockung von „Auslandseinsätzen“ durchzudrücken, auch gerade deutscher im Raum Kunduz. „Die Welt“ agierte in diesem Artikel als Vorhut der Bundesregierung für diese Pläne.
Bildquelle: Screenshot Ärzte ohne Grenzen auf Twitter