London verbietet Luftballons und Kinderdrachen während des Besuchs des U.S.-Präsidenten

Luftballon Durchgeknallter Sicherheitsapparat mit windigen Hintergedanken

Der geheimdienstlich-polizeilich-militärische Komplex artet immer mehr aus und die Bevölkerung lässt sich das bieten. Die britische Zivile Luftaufsichtsbehörde hat ein Verbot zu kleinen Flugobjekten, die auch weniger als zwei Kilogramm wiegen, für vier Tage anlässlich des Besuchs von Barack Obama in einigen Bezirken von London und in Windsor erlassen.

Vorbereitend für die erneute Drangsalisierung mit unsinnigen Verboten ereignete sich – und das rein zufällig zum ersten Mal – ein Zusammenstoss einer kleinen Drohne mit einem Passagierflugzeug der British Airways beim Landeanflug auf den Londoner Flughafen Heathrow am 18.April 2016. Das Flugzeug vom Typ Boeing 737 trug keine Schäden davon und konnte kurze Zeit später wieder starten. Für Drohnen unter zwanzig Kilogramm gibt es noch keine gesetzliche Regelung im Empire.

Dieses „dramatische Ereignis“ wird zum Anlass genommen, Luftballons, Drachen, Fallschirme, Paragleiter, kleine ferngesteuerte Flugzeuge – und Drohnen zeitlich ab dem heutigen Tag bis zum Sonntag in der „Gefahrenzone“ zu verbieten. Nur die Vögel, die scharenweise den Himmel bevölkern, entziehen sich bisher der Reglementierung.

Gerade jetzt, nach dem nassen, kalten Frühling, treibt es jeden hinaus in die Sonne um seinem Hobby zu frönen. Feierlichkeiten, Veranstaltungen oder Demonstrationen in den betroffenen Bezirken müssen dementsprechend auf bunte Luftballons verzichten, nur weil eine bevorzugte Gruppe der Gesellschaft – ihre Königliche Hoheit inkl. dem britischen Premierminister – sich von im Wind unberechenbar schwebenden Flugkörpern nach Ansicht ihrer Beschützer bedroht sieht. Der Londoner Marathonlauf am Sonntag, dem 24.April 2016, endet mit seinem Zieleinlauf nun auch noch am Buckingham Palast. Als einziger Trost bleibt den Londonern für ihren ausfallenden Freizeitspass, dass in den nächsten Tagen sowieso nasskaltes winterliches Wetter vorhergesagt wird.

Staatsbesuche in London finden am laufenden Band statt und bisher hat sich keiner über diese Spielereien ausser den armseligen Spassverderbern beschwert, denen es ganz offensichtlich daran gelegen ist, jegliche Aktivitäten nach Lust und Laune zu kontrollieren.

Was würde passieren, wenn jetzt vor lauter überbordender Freude über den Besuch Barack Obamas oder die Zuschauer des Marathons als jubilierende Menge ihr Entzücken dadurch ausdrückt indem Millionen von bunten Luftballons und lustigen Papierdrachen in den grauen Himmel mit Grussbotschaften steigen? Würden die Urheber dieses doch unfreiwilligen „zivilen Ungehorsams“ der „potentiellen Attentätergerätschaften“ durch die Strafverfolgungsbehörden mit Anzeigen überschüttet?

Dem britischen Gerichtswesen würde die Puste ausgehen und es wäre im Nu lahmgelegt.

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Foto: „Balloons, Donegall Square North, Belfast, Northern Ireland, May 2010 (before the start of the Belfast City Marathon“ von ardfern unter Lizenz CC BY-SA 3.0

Quellen:
http://www.telegraph.co.uk/technology/2016/04/20/drones-banned-in-london-for-us-president-barack-obamas-visit/
http://www.accuweather.com/en/weather-news/2016-london-marathon-cold-wind/56797386
http://metro.co.uk/2016/04/19/london-marathon-2016-maps-route-and-where-to-watch-the-race-5816389/