Obligatorisches Bombenspiel zur Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags
Gegner Ahmadinejads fordern Landeverbot des iranischen Präsidenten in New York
Ab dem 3.Mai findet die im fünfjährigen Abstand durchgeführte Überprüfungskonferenz des Vertrags über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NPT) in New York statt, die in dieser Form zum achten Mal tagt. (Foto: NLPD / Wikipedia)
Da das Thema Iran mit seinem Atomprogramm seit vielen Monaten die Diplomaten nicht zur Ruhe kommen lässt, ist es stets zu begrüssen, wenn darüber gesprochen statt geschossen wird und beide Seiten der jeweils anderen zuhört und Kompromissbereitschaft zeigt.
Der Iran als Unterzeichnerstaat des NPT wird an der morgen beginnenden Konferenz teilnehmen und es wurde angekündigt, dass sich auch Präsident Mahmud Ahmadinejad neben vielen anderen Rednern mit einem Beitrag zum Thema angekündigt hat, zudem sind am Montag Gespräche mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon am Rande der Konferenz geplant. Ahmadinejad wird voraussichtlich der dritte Redner auf der Eröffnungsveranstaltung der Konferenz nach Ban Ki-moon und einem Vertreter der Bewegung der blockfreien Staaten sein, schrieb The Hindu. (1)
Nun sind jedoch einige Personen und hinter ihnen stehende Organisationen der Ansicht, dass dies nun auf gar keinen Fall gehen würde, der Iran würde damit den Westen schon wieder provozieren und sehen nur im Boykott des Zuhörens die Möglichkeit, den Redebeitrag somit „ungeschehen“ zu lassen, was jedoch sehr naiv gedacht ist wie bei den buddhistischen symbolischen „Drei Affen“. Vor dem Tagungsort wird Ahmadinejad allerdings von den gleichen Leuten grosse Aufmerksamkeit geschenkt werden in Form von Demonstrationen gegen ihn und seine Politik.
Damit der iranische Präsident möglichst gar nicht erst anreisen könne, sorgen diese Gruppen dafür, dass ihm kein Quartier zur Verfügung gestellt werden kann. Die von der israelischen Zeitung Ynet als Speerspitze gegen Ahmadinedschads Besuch bezeichnete Organisation United Against Nuclear Iran (UANI) hätte angeblich 35 Luxushotels in New York unter Druck gesetzt, dem iranischen Präsidenten und seiner Delegation keine Unterkunft zu gewähren. In dem Artikel der Zeitung „Persona non grata: NY prepares for Ahmadinejad“ vom 2.Mai hiess es, dass Mark Wallace, der Präsident der UANI einen Brief an die Betreiber der grössten Hotels von New York geschrieben und in dem er gesagt hätte, dass keine amerikanische Stelle einem illegalen Regime Unterstützung geben sollte und er zur Isolation und Verurteilung der iranischen Regierung aufgerufen hätte. (2)
Ahmadinejad könnte sich überlegen, ob er dem Beispiel des libyschen Präsidenten Gaddafi als überzeugter Camper folgen sollte, der stets mit seinem legendären Zelt zu den höchsten Repräsentanten anzureisen pflegt und würde somit eine Stange Geld sparen.
Unterdessen gingen nach Angaben der Zeitung mehrere republikanische Senatoren sogar soweit, an das Weisse Haus zu appellieren und von der US-Regierung zu verlangen, die Landung Ahmadinejads in New York zu verhindern – was natürlich einem gewaltigen „Spannungsabbau“ dienlich wäre. Allerdings ist die amerikanische Regierung – so wie ihre Vorgängerinnen – verpflichtet, den Vertretern aller UNO-Mitgliedsstaaten den Besuch des UNO-Hauptquartiers zu ermöglichen, dazu gehört auch, das diese sich frei in einem Umkreis von bis zu 40 km (ca. 24 Meilen) vom UNO-Gebäude bewegen können.
Zum Vorabend einer wichtigen Weltkonferenz gehört es mittlerweile ganz zwangsläufig zum guten Ton, dass es kurz zuvor ein verhindertes mutmassliches Attentat geben muss – und so kam es, dass am New Yorker Times Square primitive Zutaten für einen Anschlag in einem Auto gefunden wurden.
Der „verhinderte Anschlag“ schrie und bettelte geradezu nach Entdeckung, denn der geparkte Wagen wäre dadurch aufgefallen, dass der Motor lief, die Warnblinkanlage eingeschaltet war und von der Rückbank leichter Rauch aufgestiegen war, vom dem ein herbeigerufener Polizist meinte, es rieche nach Schiesspulver. (3)
Polizei und das FBI hätten noch keine Spur, schrieb die Welt, aber die auf die Beobachtung terroristischer Aktivitäten spezialisierten amerikanischen Institute SITE und IntelCenter – die kennen wie stets bei derartigen Vorkommnissen die Hintermänner ihrer „Aktivitäten“ und sind bestens im „Bilde“. (4)
(1) http://beta.thehindu.com/news/international/article420088.ece
(2) http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3883832,00.html
(3) http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-05/new-york-bobenanschlag
(4) http://www.welt.de/politik/article7438498/Taliban-bekennen-sich-zu-Attentat-in-New-York.html