Stählerne Seidenstrasse des 21.Jahrhunderts: von Teheran nach Kasachstan
China unterzeichnete einen 13 Milliarden Dollar schweren Vertrag in die Entwicklung der Infrastruktur des iranischen Schienennetzes – die Regierungen der westlichen Länder sollten sich um mehr Kooperation in der Welt bemühen statt sich mit militärischen Luftangriffen als auftretende Aggressorstaaten weltweit unmöglich zu machen und ihre Bevölkerungen mit ihren ständigen Kriegseinsätzen auszuplündern – von dem Leid der bombardierten Betroffenen und der Zerstörung der Infrastruktur und Umwelt ganz zu schweigen.
Die beschauliche und abenteuerliche Reise entlang der Seidenstrasse mit Kamelen wurde durch schnelle Lokomotiven ersetzt, die ihrer vorgeschriebenen Spur folgen. Auf den modernen Transitrouten in Asien werden heute begehrte Handelsprodukte wie vor Jahrhunderten durch mehrere Länder bis nach Europa transportiert. (Karte: Roylee, Lizenz gemeinfrei)
Der einziger Unterschied der Moderne zu früheren Zeiten besteht darin, dass die Begehrlichkeiten nach duftenden betörenden Pflanzenölen durch das schwarze Öl des Kaspischen Meeres ausgetauscht wurden, für das die heutigen Militäroperationen durchgeführt werden. An dem Willen der Regierungsfürsten über das Monopol der Kontrolle über die Handelsrouten – oft mit Gewalt – hat sich seit Jahrtausenden nichts geändert.
Das es auch anders zum Vorteil aller Beteiligten geht, beweisen die Eisenbahnprojekte asiatischer Länder, die nicht übereinander herfallen wie die erdölhungrigen westlichen Industrienationen.
Korruptionen, Bereicherung der Involvierten, Ausbeutung der Arbeiter an den Gleisen und Umweltzerstörungen durch das Anlegen neuer Trassen mit der Führung des Schienenstrangs durch eine noch intakte Natur sind weitere Themen der derzeitigen Generation, die sich die Bevölkerungen der Länder stellen und sich entsprechende Informationen darüber aneignen müssen.
Für das weiteren Vorgehen des Bauprojektes der Schienenstränge von einer Länge von eintausend Kilometern zwischen dem Iran, Turkmenistan und Kasachstan trafen sich am 24.April 2011 der iranische Aussenminister Ali Akbar Salehi und sein turkmenischer Amtskollege Raschid Meredow in der turkmenischen Hauptstadt Aschgabat. Die Aussenminister von Usbekistan, Katar und Oman waren ebenfalls der Einladung gefolgt, um einen gemeinsamen Kooperationsvertrag über Transport und Handelsgüterverkehr zu unterzeichnen.
Im November 2010 hatten sich diese Repräsentanten ihrer Staaten zu der Realisierung dieses Eisenbahnprojektes in Teheran getroffen, um die Voraussetzungen zu vereinbaren.
Salehi sagte auf einer Pressekonferenz zu der Bedeutung des Vorhabens nach Angaben von PressTV, dass für die drei Länder somit engere Beziehungen im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich entstehen könnten.
Im April 2007 unterzeichneten die Präsidenten von Kasachstan und Turkmenistan ein bilaterales Abkommen zu einer Eisenbahntrasse zwischen beiden Staaten, dem sich ein halbes Jahr später im September 2007 auch der Iran angeschlossen hatte. (1)
Profiteure dieser kürzeren Gleis-Verbindungen von Zentralasien bis zum Persischen Golf sind neben Russland vor allem das Riesenreich China, das grossen Bedarf an schnellen Zugverbindungen für den internationalen Güterverkehr besitzt und in mehreren Ländern grosse Summen in lange transnationale Eisenbahnstrecken investiert. Dazu gehören Modernisierungen und Errichtungen neuer Strecken in den einzelnen Nationalstaaten mit zum big business.
So unterzeichneten die Vertreter Chinas und des Irans Anfang Februar diesen Jahres einen fetten Deal über ein Eisenbahnnetzwerk von 5300 Kilometern. Laut der iranischen Construction and Development of Transportation Infrastructures Company werden für 13 Milliarden Dollar in acht iranische Bahnlinien Investitionen getätigt.
Der Geschäftsführer des Unternehmens, Massoud Rahnama, sagte, dass Teheran und Peking ausserdem vereinbart haben, in vielen anderen Eisenbahnprojekten im Iran zusammenzuarbeiten – so im Eisenbahnbau und in der Gebäudetechnik sowie in diesem Zusammenhang im Bau der entsprechend benötigten Fabriken.
Die acht Bahnlinien sind:
die Teheran-Maschhad-Linie mit einer Länge von über 900 Kilometern, die Teheran-Qom-Isfahan-Linie mit einer Länge von 410 Kilometern, die Qazvin-Rasht-Anzali-Astara-Linie mit einer Länge von mehr als 370 Kilometer, die Arak-Kermanshah-Khosravi-Linie mit einer Länge von 569 Kilometern, die Chabahar-Zahedan-Mashhad Linie mit einer Länge von 1340 Kilometern, die Gorgan-Bojnourd-Mashhad-Linie mit einer Länge von 646 Kilometern, die Teheran-Hamedan-Sanandaj-Linie mit einer Länge von 408 Kilometern und die Sari-Rasht-Linie mit einer Länge von 366 Kilometern. (2)
Artikel zum Thema
22.09.2010 Chinesisches Eisenbahnprojekt in Afghanistan – Teil eines transkontinentalen Masterplans
02.04.2010 Eisenbahnverbindung zwischen Türkei und Pakistan über Iran
14.03.2010 Transkontinentale eurasische Hochgeschwindigkeits-Bahnverbindung durch siebzehn Staaten mit 110000 Kilometern Länge
Quellen:
(1) http://www.presstv.ir/detail/176543.html
(2) http://www.presstv.ir/detail/164339.html