Stephen Bosworths Erfolge in Nordkorea und die prompte Sabotage
(Foto: Iljuschin Il-76TD in Bonn / borsi112, Wikipedia)
Wahrscheinlich neues US-Geheimdienst- „Phantom“flugzeug in Bangkok gelandet
Am Samstagmorgen, den 12.12.2009 gab es auf dem Bangkoker Flughafen Don Mueang ein spektakuläres Ereignis.
Angeblich hätte ein aus Nordkorea kommendes geheimnisvolles Flugzeug um eine Notlandung gebeten, da die Tanks leer wären. Bei dem Flugzeug hätte es sich um einen Militärtransporter russischer Bauart des Typ Il-76 gehandelt, der Flug war unter der Nummer AWG 732 registriert.
Leistungsmässig ist die Il-76 zwischen der Lockheed C-141 Starlifter und der Boeing C-17 Globemaster III anzusiedeln. Es gab keine genaueren Angaben darüber, ob es sich bei dem Militärtransporter um den Typ Il-76M, Il-76TD oder Il-76MF handelte. Bei maximaler Nutzlastzuladung unterscheiden sie sich mit 4.200, 4400 und 5800 km Flugreichweite. (1)
Die Entfernung von Nordkorea nach Bangkok beträgt in direkter Luftlinie ca. 4500 km. Von welchem Flughafen in Nordkorea die Maschine konkret startete, wurde nicht mitgeteilt. Der Militärtransporter war mit Nutzlast voll beladen.
Weshalb die Besatzung der Maschine diese grosse Distanz ohne einen vor dem Abflug festgelegten regulären Zwischenstopp einplante, um aufzutanken und statt dessen fliegt und fliegt, um dann, wenn der Treibstoff zu Ende ist, eine Notlandung auf dem nächsten Flughafen zu beantragen, ist ihr Geheimnis.
Und dann ausgerechnet auf dem internationalen Flughafen Don Mueang der thailändische Hauptstadt ihren Zwischenstopp erbittet, da dieser mit der militärischen Don Muang Royal Thai Air Force Base verbunden ist, der auch von der United States Air Force verwendet wurde. (2)
Das tut man nicht, wenn das Flugzeug mit militärischem schwerem Gerät bis oben hin vollgestopft ist, schliesslich werden alle internationalen Transporte aus und nach Nordkorea bis ins kleinste Detail argwöhnisch beobachtet und im Ausland kontrolliert. Wer Waffen schmuggeln will, verhält sich unauffällig, versteckt sie in Passagierflugzeugen unter normalen Frachtstücken und nicht als komplette Ladung in exponierten Militärtransportern, die geradezu dazu auffordern, kontrolliert zu werden.
Ganz so irrsinnig, wie die Führung in Nordkorea hingestellt wird, wird sie wohl nicht sein, so ein Flugzeug zu chartern.
Hier sieht es danach aus, als wollte man, dass diese Waffen prompt gefunden werden. Das aber nun kann ja nicht im Interesse der Führung in Pjöngjang gewesen sein – wohl aber in dem Anderer.
Natürlich wurde die Fracht auch gleich auf ausdrückliches Betreiben US-amerikanischer Geheimdienste von hundert Sicherheitskräften untersucht und man fand auch das, was man vermutete, oder besser gesagt, vorher wusste: 35 Tonnen Waffen, darunter Schulter-Raketen Waffen einschliesslich Panzerfäusten (RPG), Flugabwehr-SAM (Boden-Luft-Raketen) und Munition.
Regierungssprecher Panitan Wattanayagorn sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Aktion wurde getroffen, nachdem das Flugzeug auf dem Flughafen Don Muang landete und „verdächtige“ Fracht an Bord gefunden wurde. (3)
„Eine osteuropäische Fluggesellschaft hatte heute morgen um Landeerlaubnis auf dem Don Mueang Flughafen gebeten, um zu tanken. Als die thailändischen Behörden das Flugzeug untersuchten, fanden sie eine Menge von Waffen, die festgehalten wurden und die fünf Personen werden überprüft.“
sagte Herr Panitan. (7)
„Wir haben fünf Besatzungsmitglieder festgenommen. Aber wir können nicht bestätigen, wohin das Flugzeug unterwegs war. Grob gesagt ist das Ziel in Asien, wahrscheinlich in Südasien, und das Flugzeug kam aus Nordasien.“
Monthon Sutchukorn, stellvertretender Sprecher der Thai Air Force, sagte, dass das Flugzeug Nordkorea verlassen hätte und gab aber keine weiteren Einzelheiten bekannt.
Ein Beamter der thailändischen Luftwaffe, der an der Inspektion teilgenommen hatte, aber namentlich genannt zu werden ablehnte, wird von Reuters wie folgt zitiert: dass die thailändischen Behörden von den USA aufgefordert worden waren, das Flugzeug und seine Ladung zu untersuchen.
„Wir wurden von den Vereinigten Staaten ersucht, in kooperativer Zusammenarbeit mit ihnen das verdächtigte Flugzeug zu untersuchen. Es kam aus Nordkorea und wollte in Richtung irgendwo in Südasien, wahrscheinlich Pakistan.“
Eine andere Zeitung bringt die Spekulation thailändischer Behörden über den Zielort Sri Lanka. (4) Nun fehlt nur noch der Iran, dann ist die Aufzählung für den Empfänger der Waffen komplett.
Es werden Medienberichte, keine offiziellen Behörden in der Pressemeldung von Reuters zitiert, die gesagt hätten, dass das Flugzeug zunächst um die Erlaubnis ersucht hätte, auf dem Hauptflughafen von Bangkok, dem Suvarnabhumi International Airport, zu landen, wäre aber auf den zweiten Flughafen der Hauptstadt umgeleitet worden, Don Muang.
Die Umleitung auf den thailändischen Militärflughafen war das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen thailändischen und amerikanischen Einheiten, die thailändischen Behörden wurden von den Vereinigten Staaten informiert, dass das Flugzeug mit schweren Waffen beladen war, was zur Beschlagnahmung des Flugzeuges und der Waffen geführt hätte, wird TNA zitiert. (4)
Sofort gut informierte lokale Medien berichteten, dass es sich bei den Besatzungsmitgliedern um vier Staatsbürger aus Kasachstan und einem aus Weissrussland handeln würde. Die Zeitung Ria Novosti berichtet dagegen von fünf Weissrussen. (6)
Die fünf Verdächtigen wurden in einem Militär-LKW von der Polizei Thailand‘s Crime Suppression Division zum Verhör in ein Lager in Nakhon Sawan gebracht, hiess es. Ein Bild der fünf Verhafteten in legerer Kleidung ist hier zu sehen, ob der Mann links in Sandaletten der Flugkäpitän war, wird nicht gesagt.
Thangai Prasajaksattru, Kommandeur des Central Investigation Bureau (CIB) bestätigte, dass fünf Männer aus Osteuropa festgenommen worden.
Die beschlagnahmten Waffen wurden in die Takhli Air Force Base in der zentralen Provinz Nakhon Sawan transportiert, schreibt die Bangkok Post. (7)
Nach anderen thailändische Medienberichten, die bereits von einigen ranghohen Vertretern der Sicherheitskräfte des Landes bestätigt wurden, ist das betroffene Flugzeug in der Kaukasusrepublik Georgien registriert, schreibt Ria Novosti. (5) Die Bangkok Post spricht dagegen davon, dass das Flugzeug in Kasachstan registriert wäre.
Von den ganzen Vorgängen ist die US-Botschaft nicht informiert worden. Ein Sprecher der US-Botschaft in Bangkok, Michael Turner, sagte, es sei von dem Vorfall nichts bekannt gewesen.
Der US-Botschafter in Thailand muss sich wie ein Depp gegenüber der Regierung des Landes, in dem er akkrediert ist, vorkommen. Da operieren amerikanische Kräfte mit dem einheimischen Militär vor seinen Augen und er weiss nicht, warum.
Die Informationen an das Militär und den Flughafen werden demnach ausschliesslich aus US-Geheimdienstkreisen stammen, die mit ihren Röntgenaugen die ganze Welt durchleuchten und Meister im Vorbereiten von verdeckten Aktionen sind.
Irgendwie erinnert die Landung dieses Flugzeuges in Bangkok an das mutmassliche Waffenschmuggelschiff des Irans, dass in Zypern von Israel seiner Ladung entledigt wurde, Fotos der brisanten Fracht direkt an Bord wurden nicht angefertigt.
Karl Weiss schrieb dazu (8)
…Die israelischen Soldaten hätten gezielt gesucht und gefunden und die Container überhaupt nicht geöffnet, sondern direkt beschlagnahmt…
…Immerhin – und das ließ erneut Zweifel aufkommen – veröffentlichte Israel Fotos, die Etikette zeigten, die von den Containern stammen sollte, auf denen der Name einer iranischen Organisation stand: “Ministry of Sepah“.
Genau das allerdings gab nun den klarsten Beweis, dass es sich um einen Fake handelt: Der Iran veröffentlichte eine Stellungnahme, die klarstellt, dass es bereits seit Jahrzehnten kein „Ministry of Sepah“ mehr gibt. Es heiße bereits seit 20 Jahren: ‚Defense Ministry’.
Der US-Sondergesandte der US-Regierung Stephen Bosworth reiste zu dreitägigen erfolgreichen Gesprächen nach Pjöngjang, um die Bereitschaft der Regierung zu Verhandlungen der Sechsergruppe über die Nuklearfrage zu erreichen.
Bosworth, sagte am Donnerstag, den 10.12.2009 auf einer Pressekonferenz in Seoul, dass die Vereinigten Staaten und die Demokratische Volksrepublik Korea ein gemeinsames Verständnis über die Notwendigkeit einer Wiederaufnahme der Gespräche und die Umsetzung der Gemeinsamen Erklärung vom September 2005 erreicht haben. (9)
Friedliche Verhandlungen, Dialoge – keine Aussichten auf Militäraufrüstung und Krieg – dass geht bei so einigen Kreisen nun gar nicht:
Nordkorea muss ein Schurkenstaat bleiben und das muss auch sofort bewiesen werden…
Eine Reaktion war seit Donnerstag zu erwarten, es „lag förmlich in der Luft“ – in diesen Dingen ist das Militär und seine Dienste berechenbar und folgt seiner inneren zwangsläufigen Logik.
Die Nachrichtenbombe jedenfalls über diese neuerliche Verdächtigung Nordkoreas tickert dazu unisono durch die Welt.
Quellen:
(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Il-76
(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Bangkok-Don_Mueang
(3) http://www.reuters.com/article/idUSTRE5BB11V20091212
(4) http://enews.mcot.net/view.php?id=13238
(5) http://de.rian.ru/safety/20091212/124347507.html
(6) http://de.rian.ru/safety/20091212/124347128.html
(7) http://www.bangkokpost.com/news/local/162523/north-korean-arms-shipment-seized-at-don-mueang
(8) http://karlweiss.twoday.net/stories/6076507/
(9) http://news.xinhuanet.com/english/2009-12/11/content_12632970.htm