Südamerikas unaufhörliche Wanderung nach Westen
Concepcion in Chile wurde im letzten Monat um drei Meter Richtung Pazifik verschoben (Grafik: Luan / Wikipedia)
Nichts bleibt, wie es einmal war – das gilt ganz besonders für das Antlitz der Erde, die den unterschiedlichsten dynamischen Prozessen unterworfen ist. Die Kontinente befinden sich auf ständiger Wanderschaft.
Südamerika treibt es immer weiter nach Westen. Ursprünglich war es mit Afrikas Westküste verbunden, deren Küstenverlauf exakt der Ostküste Südamerikas entspricht. Grund dafür ist die Kontinentaldrift, zusätzlich angetrieben durch den unterseeischen Mittelatlantischen Rücken, der sich durch vulkanische Aktivitäten als Gebirge auffaltet und das Absinken der kleinen Nazca-Platte unter die kontinentale Südamerikanische Platte.
Das letzte aussergewöhnlich starke Erdbeben an der Westküste von Chile mit einer Magnitude von 8,8 mit Dutzenden von starken Nachbeben – einige mit der Stärke von 6,0 – hatte geologische Auswirkungen auf den südamerikanische Kontinent und diesen auseinander gezogen.
Die gesamte Stadt Concepcion hat sich mindestens drei Meter nach Westen verschoben. Vier Universitäten und mehrere andere Forschungseinrichtungen haben die seismischen Verschiebungen im Rahmen des Project CAP (Central and Southern Andes GPS Project) gemessen und vorläufig ausgewertet.
Auch im Osten Südamerikas bis zu den Falklandinseln konnten noch die jüngsten Bewegungen der Erdkruste nachgewiesen werden. Buenos Aires, die Hauptstadt von Argentinien wurde immerhin noch um zwei bis vier Zentimeter nach Westen verschoben. Bis an die Grenze zu Peru wurden Veränderungen festgestellt.
Auf diesen Karten sind die Orte Südamerikas mit aktuellen Massangaben der Verschiebungen nach Westen eingezeichnet.