Verurteilung Trumps wegen Syrien?

Autor: Stephen Kinzer

Muss man lesen: Ob es darum ging, Kurden und „moderate“ Rebellen in Syrien zu bewaffnen oder Wege zu finden, um einen Hillary-Sieg zu sichern, Obamas tragischer Fehler war, dass er dachte, John Brennan sei „clever wie Kissinger“. Hut ab vor dem Boston Globe und Stephen Kinzer für die Darstellung, wie es in Syrien gelaufen ist. – Ray McGovern

Es ist „Empörung am Buffet“.

Vor einigen Jahren heuerten die Vereinigten Staaten kurdische Kämpfer an, die unsere Söldner in Syrien sein sollten. Diesen Monat haben wir entschieden, dass wir sie nicht mehr brauchen und sie ihrem Schicksal überlassen. Die Türkei, die die kurdische Militanz als tödliche Bedrohung betrachtet, begann schnell, sie zu bombardieren. Dies löste in Washington eine wahre Orgie der Empörung aus. Es ist ein klassisches Beispiel für „Empörung am Buffet“, in dem man auswählt und entscheidet, welche Schrecken man verurteilen will. „Verurteilung Trumps wegen Syrien?“ weiterlesen

Kurden schließen sich Assad an, um Syrien zu verteidigen

Als Präsident Trump letzte Woche twitterte, dass „es Zeit ist, dass wir aus diesen lächerlichen endlosen Kriegen herauskommen“, und hinzufügte, dass die USA sich aus Syrien zurückziehen würden, geriet Washington in Panik. Plötzlich wurden alle – Republikaner, Demokraten, die Medien, die Think Tanks und die Kriegsindustrie – schnell zu Experten für „die Kurden“, von denen uns gesagt wurde, dass sie ein „Verbündeter“ seien, der von einem ignoranten Präsidenten Trump zu ihrer Schlachtbank geschickt werde. „Kurden schließen sich Assad an, um Syrien zu verteidigen“ weiterlesen

Suez: Das Ende der europäischen Weltreiche

Vor 60 Jahren war ich nach der Schule zuhause und saß in unserem Wohnzimmer im Westen des Central Parks in New York, las eine Geschichte Roms und hörte Dvoraks großartiges Cellokonzert, als der Sprecher der Radiostation WQXR unterbrach und bekannt gab, dass „israelische Truppen tief in die ägyptische Halbinsel Sinai vorstoßen.“

So begann der arabisch-israelische Suezkrieg 1956, ein Konflikt, der jetzt so gut wie vergessen ist, obwohl er für alle Beteiligten einen größeren historischen Wendepunkt bildete.

Algerien hatte sich gegen Frankreichs Kolonialherrschaft erhoben. Ein erbitterter Guerillakrieg tobte. Die sozialistische Regierung in Paris war zu arrogant, um einzugestehen, dass jemand gegen die Herrlichkeit französischer Herrschaft revoltieren könnte. Stattdessen gab Paris Machenschaften des nationalistischen starken Mannes Gamal Abdel Nasser in Ägypten die Schuld. Tatsächlich war die Rolle Ägyptens unwesentlich. „Suez: Das Ende der europäischen Weltreiche“ weiterlesen

Amerikanische Macht am Scheideweg

Eine Momentaufnahme einer multipolaren Welt in Bewegung

Im eigenartigsten Wahljahr der jüngeren amerikanischen Geschichte – in dem der Kandidat der libertären Partei Gary Johnson nicht einmal den Namen eines ausländischen Anführers, den er „bewundert“ hervorbringen konnte, während Donald Trump bei der Absicht blieb, seine „fette schöne Mauer“ zu bauen und sich das irakische Öl zu „holen“ – könnte die Welt aus dem Blickfeld vieler Amerikaner verschwunden sein. Es ist also eine kleine Einführung in den Planeten angesagt, den wir in der Tat bewohnen. Willkommen in einer multipolaren Welt. Eine Tatsache sticht hervor: die Erde ist nicht länger das Eigentum der „einzigen Supermacht“ des Erdballs. „Amerikanische Macht am Scheideweg“ weiterlesen

Beamte im Außenministerium fordern, die Vereinigten Staaten von Amerika sollen in Syrien Assad statt ISIS angreifen

Formelle Protestschrift verurteilt laufenden Krieg gegen ISIS

Anhaltende Auseinandersetzungen zwischen CIA und Pentagon darüber, mit wem die Vereinigten Staaten von Amerika sich in Syrien eigentlich im Krieg befinden, scheinen jetzt auch das Außenministerium der Vereinigten Staaten von Amerika erfasst zu haben, wobei laut Berichten „Dutzende“ von hochrangigen Beamten ein Schreiben unterzeichnet haben, in dem sie dagegen „protestieren,“ dass der Schwerpunkt der Politik der Vereinigten Staaten von Amerika auf dem Kampf gegen ISIS liegt.

Beschrieben als „Depesche des Dissidentenkanals” scheint das Papier die Version der CIA wiederzugeben, nach der die Vereinigten Staaten von Amerika mit Angriffen gegen ISIS in Syrien den falschen Krieg führen, und fordert stattdessen, dass die Vereinigten Staaten von Amerika sich zur Gänze auf einen mit militärischen Mitteln erzwungenen Regimewechsel in der syrischen Regierung konzentrieren. „Beamte im Außenministerium fordern, die Vereinigten Staaten von Amerika sollen in Syrien Assad statt ISIS angreifen“ weiterlesen

Russland sinkt sogar unter den Großmächte-Standard eines abschreckenden Beispiels

Eine Einschätzung zum Abzug der russischen Truppen aus dem Syrien-Krieg.

Heute kündigte der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, den Abzug der russischen Truppen aus Syrien an: konkret – die  „Haupt-Gruppierung der Luftwaffen-Einheiten“, wie der Kreml auf seiner Webseite mitteilte. Der Rückzug soll bereits morgen beginnen.

Der syrische Präsident Bashir Assad, dem dies von Putin in einem Telefonat mitgeteilt wurde, dürfte schockiert gewesen sein. Vorher hatte sich Putin für ein Foto noch Außenminister Sergej Lawrow – der gestern noch von einem Einsatz türkischer Bodentruppen in Syrien gesprochen, aber eine Föderalisierung Syriens nicht unterstützt hatte – sowie Verteidigungsminister Sergej Shoigu einbestellt, um dem Beschluss die angemessene Würde zu geben.

Der Beschluss mag manchen als taktische Maßnahme erscheinen, die während der heute begonnenen „Friedenskonferenz“ in Genf maximalen Druck auf Syrien und seinen Präsidenten Assad ausüben soll. Doch unserer Einschätzung nach ist es vielmehr eine strategische Maßnahme, die zunächst einmal das ungefähre Gleichgewicht der Kräfte und den Stellungskrieg in Syrien wieder herstellt, eine Einladung für die terroristischen / asymmetrischen Milizen der Invasoren zu neuen Angriffen darstellt und zudem den Krieg auf unabsehbare Zeit hinaus zieht. „Russland sinkt sogar unter den Großmächte-Standard eines abschreckenden Beispiels“ weiterlesen

Geheimdienstchef im Pentagon: Russlands Luftangriffe ‚ändern völlig das Kalkül in Syrien’

Assad wird jetzt wahrscheinlich ein „Langzeit-Spieler“ in Syrien sein

In einer Aussage heute vor dem Senat erklärte DIA-Chef Generalleutnant Vincent Stewart, dass sich das „Kalkül“ der Vereinigten Staaten von Amerika in Hinblick auf den Krieg gegen Syrien im Lauf der letzten sechs Monate infolge der Beteiligung Russlands völlig geändert hat, und sagte, dass sich Präsident Bashar al-Assad nicht mehr auf dem Abgang befindet, sondern wahrscheinlich ein „Langzeit-Spieler“ sein wird.

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben lange Assads sofortigen Sturz gefordert, aber während, wie Stewart sagt, Geheimdienstbeamte vor Monaten noch offen über ein „Endspiel“ für Assad redeten, scheint er sich jetzt in einer viel sichereren Position zu befinden. „Geheimdienstchef im Pentagon: Russlands Luftangriffe ‚ändern völlig das Kalkül in Syrien’“ weiterlesen

Außenministerium prahlt damit, dass es ‘Frieden’ nach Syrien bringt

Der Sprecher des Außenministeriums John Kirby gibt groß an mit den erbärmlichen Errungenschaften des Außenministeriums der Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 2015, sogar mit Dingen, die es nachweislich nie gemacht hat. Im Mittelpunkt stand die Erklärung des Kirbys, dass die Vereinigten Staaten von Amerika „Frieden und Sicherheit nach Syrien“ gebracht haben.

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben das kriegszerrissene Syrien seit Monaten bombardiert, und ISIS kontrolliert etwa die Hälfte des Territoriums des Landes, und das Land verliert Millionen von Flüchtlingen, die flüchten, wohin sie nur können, nur um dem Konflikt zu entkommen.

Zur Zeit scheint Syrien der am wenigsten friedliche Ort zu sein, den man sich vorstellen kann, und ungeachtet Kirbys Bemühungen, Amerikas Einmischung als „humanitären Beitrag“ hinzustellen, besteht diese nahezu ausschließlich in der Bewaffnung einiger militanter Fraktionen und in der Bombardierung von anderen. „Außenministerium prahlt damit, dass es ‘Frieden’ nach Syrien bringt“ weiterlesen

Kerry: die Vereinigten Staaten von Amerika sind nicht auf Regimewechsel in Syrien aus

Sagt, dass die Vereinigten Staaten von Amerika und Russland Syriens Zukunft in gleicher Weise sehen

Während seines Besuchs in Moskau sprach Außenminister John Kerry ausführlich mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin, und kam aus diesen Gesprächen mit einer unerhörten Erklärung heraus, nämlich dass „die Vereinigten Staaten und ihre Partner nicht auf Regimewechsel in Syrien aus sind.“

Die Erklärung ist nicht nur bizarr, weil es sich bei vielen von Amerikas „Partnern“ in Syrien um Rebellenfraktionen handelt, die speziell zum Zweck gebildet wurden, die Regierung zu stürzen, sondern auch weil Kerry selbst wie auch andere hochrangige Regierungsvertreter der Vereinigten Staaten von Amerika offen seit einigen Jahren bedingungslosen Regimewechsel gefordert hat. „Kerry: die Vereinigten Staaten von Amerika sind nicht auf Regimewechsel in Syrien aus“ weiterlesen

Kerry: Gespräche mit Russland werden sich um die Rolle Assads beim Übergang Syriens drehen

Russischer Außenminister: Die Vereinigten Staaten von Amerika müssen ihre Syrienpolitik überdenken

Außenminister John Kerry ist auf dem Weg nach Moskau zu Gesprächen mit seinem russischen Kollegen Sergey Lavrov, wobei Regierungsvertreter der Vereinigten Staaten von Amerika sagen, dass sich diese in erster Linie um den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad und seine mögliche Rolle in einem politischen Übergang drehen werden. „Kerry: Gespräche mit Russland werden sich um die Rolle Assads beim Übergang Syriens drehen“ weiterlesen