Leserbeitrag auf Jenapolis vom 9. November 2016
Die Mitglieder der 1977 gegründeten Band Freygang machten zu DDR-Zeiten die Erfahrung, dass eine offene Äußerung der eigenen Meinung z. B. anhand von Liedtexten nicht ohne weiteres möglich war. 1981 entzog der Magistrat von Berlin der Band ihre Spielerlaubnis – eine Maßnahme, die einem Auftrittsverbot im öffentlichen Raum gleichkam. Neben dieser und weiteren Repressionserfahrungen, die die Bandmitglieder in der SED-Diktatur machten, standen Erfahrungen mit einem Phänomen, das im Zusammenhang mit dem antifaschistischen Gründungsmythos der DDR von der SED verschwiegen bzw. verharmlost wurde: Das verstärkte Auftreten von Rechtsradikalismus unter DDR-Jugendlichen. Ein Konzert, das Freygang im Oktober 1987 gemeinsam mit Element of Crime und der Firma in der Berliner Zionskirche gab, wurde von Rechtsradikalen überfallen. „Freygang: Rock gegen Rechts am 9.11.2016 in Jena“ weiterlesen