Zum derzeitigen Gerangel um lukrative Aufträge im Bereich des Aufbaus von 5G-Netzen in europäischen Staaten ist nur soviel zu sagen: vor zehn Jahren konnte man es kaum erwarten, dass die Telekommunikation zwischen dem afrikanischen und europäischen Kontinent durch den chinesischen Konzern Huawei einen Qualitätssprung im Traffic erreichte. Dazu wurden Seekabel durch das Mittelmeer verlegt. „Heute Huawei-Boykott – Vor einer Dekade Euphorie“ weiterlesen
Das schreckliche Problem
Der Sohn Menachem Begins Ze’ev Begin ist ein sehr freundlicher Mensch. Man muss ihn einfach mögen. Er ist gut erzogen, höflich und bescheiden, einer, den man gerne zum Freund hätte.
Leider sind seine politischen Ansichten weit weniger liebenswert. Sie sind noch extremer als selbst das Handeln seines Vaters. Sein Vater hatte die Irgun geleitet und dann setzte er sich hin und schloss Frieden mit Anwar al-Sadat of Egypt. Ze’ev ist Golda Me’ir ähnlicher. Sie ignorierte Sadats Friedensangebote und führte uns in den verheerenden Jom-Kippur-Krieg. „Das schreckliche Problem“ weiterlesen
An der Verzweiflung verzweifeln
MEIN OPTIMISMUS hinsichtlich der Zukunft Israels irritiert viele. Wie kann ich angesichts dessen, was hier Tag für Tag geschieht, Optimist sein? Die praktische Annektierung der besetzten Gebiete? Die Misshandlung der Araber? Die Errichtung verderblicher Siedlungen?
Optimismus ist jedoch eine Geisteshaltung. Sie gerät auch angesichts des Übels nicht ins Schwanken. Im Gegenteil, wir müssen gegen das Übel kämpfen. Und wir können nicht kämpfen, wenn wir nicht glauben, dass wir gewinnen können.
Einige meiner Freunde und Freundinnen glauben, dass der Kampf schon verloren sei. Dass Israel nicht mehr von innen verändert werden könne. Dass die einzige Möglichkeit, es zu verändern, Druck von außen sei. „An der Verzweiflung verzweifeln“ weiterlesen
Bundesregierung will Atomwaffen-Verhandlungen boykottieren
IPPNW-Pressemitteilung vom 17.02.2017
Kritik aus der Friedensbewegung
Die Bundesregierung wird den internationalen Verhandlungen über ein Atomwaffenverbot fernbleiben. Das erklärt das Außenministerium in einem Schreiben an mehrere Friedensorganisationen, darunter die deutschen Sektionen der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) und der Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW). Ab dem 27. März 2017 werden geschätzte 130 Staaten in New York über einen Vertrag diskutieren, der die Ächtung und Abschaffung dieser Massenvernichtungswaffen zum Ziel hat.
Sascha Hach von ICAN Deutschland kommentiert die Haltung der Bundesregierung: „Mit ihrem Boykott schadet die Bundesregierung der abrüstungspolitischen Glaubwürdigkeit Deutschlands. Eine atomwaffenfreie Welt, wie sie die Regierung offiziell zum Ziel hat, ist ohne eine Ächtung von Atomwaffen nicht erreichbar. Indem sie sich aus einer für die Weiterentwicklung des Völkerrechts zentralen multilateralen Debatte ausklinkt, gibt sie wichtige und von der Bevölkerung getragene friedenspolitische Werte preis.“ „Bundesregierung will Atomwaffen-Verhandlungen boykottieren“ weiterlesen
Der Begräbnis-Krawall
SCHIMON PERES hätte seine Freude daran gehabt: Eine Schlacht in der Öffentlichkeit anlässlich seines Begräbnisses.
Die arabischen Abgeordneten der Knesset nahmen nicht daran teil. Na und?
Ich nahm auch nicht daran teil. Wir mochten einander nie, und wenn ich am Begräbnis teilgenommen hätte, wäre das pure Heuchelei gewesen. Ich mag Heuchelei nicht.
Die Knesset-Abgeordneten der Gemeinsamen Liste beschlossen, die Veranstaltung zu boykottieren. Sie beschuldigten Peres, er habe die meiste Zeit seines Lebens dem Kampf gegen die Araber im Allgemeinen und die Palästinenser im Besonderen gewidmet. „Der Begräbnis-Krawall“ weiterlesen
Die große BDS-Debatte
HILFE! Ich betrete ein Minenfeld. Ich kann nicht anders.
Das Minenfeld hat einen Namen: BDS – Boykott, Kapitalabzug (Devestitionen), Sanktionen.
Oft werde ich gefragt, welche Haltung ich dieser internationalen Bewegung gegenüber einnehme. Sie wurde von palästinensischen Aktivisten ins Leben gerufen und hat sich wie ein Lauffeuer über die ganze Welt verbreitet.
Die israelische Regierung betrachtet diese Bewegung jetzt als große Bedrohung, und zwar als eine größere, so scheint mir, denn Daesch oder Iran. Die israelischen Botschaften in aller Welt werden mobilisiert, diese Bewegung zu bekämpfen. „Die große BDS-Debatte“ weiterlesen
Der Rattenfänger von Zion
HAMELN, EINE kleine Stadt in Deutschland (nicht weit von da, wo ich geboren wurde) war von Ratten heimgesucht. In ihrer Verzweiflung riefen die Bürger nach einem Rattenfänger und versprachen ein Tausend Gulden dafür, dass er sie von der Plage befreien werde.
Der Rattenfänger nahm sein Blasinstrument und spielte eine hübsche Melodie, dass alle Ratten aus ihren Löchern kamen und ihm folgten. Er marschierte mit ihnen zum Weserfluss, wo sie alle ertranken.
Einmal von der Plage befreit, sahen die Einwohner keinen Grund zu zahlen. Der Pfeifer nahm also noch einmal sein Instrument und spielte eine noch viel schönere Melodie. Die entzückten Kinder der Stadt sammelten sich um ihn und er marschierte mit ihnen direkt zum Fluss hinunter, wo sie alle ertranken.
Benjamin Netanjahu ist unser Rattenfänger. Entzückt von seinen Melodien, laufen die Leute von Israel hinter ihm her zum Fluss. „Der Rattenfänger von Zion“ weiterlesen
Ein Führer ohne Ruhm
ZUM ERSTEN Mal bin ich Mahmoud Abbas Anfang 1983 in Tunis begegnet.
Ich wusste, dass er in der PLO-Führung für israelische Angelegenheiten zuständig war. Die PLO-Delegierten Said Hamami und Issam Sartawi, mit denen ich seit 1974 in ständigem Kontakt stand, sagten mir, dass er die Leitung habe. Bei meinem ersten Treffen mit Jasser Arafat in Beirut während der Belagerung war er jedoch nicht anwesend.
Ich kam damals mit General Matti Peled und Jaakow Arnon nach Tunis und gehörte zu einer offiziellen Delegation des Israelischen Rates für israelisch-palästinensischen Frieden, den wir 1975 gegründet hatten. „Ein Führer ohne Ruhm“ weiterlesen
BDS, der neue Feind
BENJAMIN NETANJAHU hat sich den Kopf zerbrochen. Seine ganze Karriere gründet sich auf Panikmache. Da die Juden seit Jahrtausenden in Angst und Panik leben, kann man sich leicht darauf berufen. Sie sind Süchtige.
Seit Jahren baut Netanjahu seine Karriere auf der Angst vor der Atombombe des Iran auf. Die Iraner sind Verrückte. Wenn sie erst einmal die Bombe haben, werden sie sie auf Israel werfen, selbst wenn Israels nuklearer Zweitschlag den Iran mit seiner Jahrtausende alten Kultur ganz sicher vernichten wird.
Aber Netanjahu sah mit wachsender Angst, dass die Bedrohung durch den Iran ihre Bestform einbüßte. Es sieht so aus, als würden die USA ein Abkommen mit dem Iran schließen, das das Land davon abhalten wird, die Bombe fertigzustellen. Selbst Sheldon der Große kann das Abkommen nicht verhindern. Was ist da zu tun? „BDS, der neue Feind“ weiterlesen
Friedensdividende: Studie ergibt, dass die israelische Wirtschaft in den ersten zehn Jahren nach einem Friedensschluss um $123 Milliarden wachsen würde
Eine neue Studie der RAND Corporation hat jedenfalls eindeutig ergeben, wieviele Dollars durch wirtschaftliches Wachstum Israel allein dadurch erwarten kann, dass es nicht das ultraparanoide Sparta in der Levante bleibt, das in eine endlose Reihe von sinnlosen Kriegen mit seinen verarmten Nachbarn verstrickt ist.
Israelische Regierungsvertreter sind Tag für Tag gegen die BDS-Bewegung (Boykott, De-Investition, Sanktionen) losgegangen und haben die Aufassung, dass einige Leute keine Geschäfte mit den okkupierten Territorien betreiben wollen, als Antisemitismus gegeißelt und sich allgemein gegen die Vorstellung gewendet, dass eine ständige Besatzung mit Kosten verbunden sein wird. „Friedensdividende: Studie ergibt, dass die israelische Wirtschaft in den ersten zehn Jahren nach einem Friedensschluss um $123 Milliarden wachsen würde“ weiterlesen