Der Koreakrieg: der moralische Bankrott des Interventionismus

Ein Artikel in der New York Times vom Sonntag mit dem Titel „Remembering the Forgotten War“ („Erinnerung an den vergessenen Krieg“) zeigt perfekt den moralischen Bankrott der Philosophie des Interventionismus im Ausland. Der Autor Hampton Sides, der dazu aufruft, den Koreakrieg in Erinnerung zu rufen, lobt einige der populären Rechtfertigungen für Tod, Verletzung und Verstümmelung von US-Soldaten im Koreakrieg.

Hampton erzählt die Geschichte eines Veteranen namens Franklin Chapman, der noch am Leben ist. Hampton wurde nach Korea in den Kampf geschickt, mehrmals angeschossen und auch von einem Granatsplitter getroffen. Er wurde vom Feind gefangen genommen und drei Jahre lang als Kriegsgefangener festgehalten. Heute leidet der 85-Jährige an den Folgen von Erfrierungen, leidet an Wunden und schwerem Gedächtnisverlust und kann manchmal nicht einmal mehr seine Tochter erkennen. „Der Koreakrieg: der moralische Bankrott des Interventionismus“ weiterlesen

Lynchen in Vergangenheit und Gegenwart

Wenn man die Geschichte in ihrer Komplexität betrachtet, dann wirkt sie im gegenwärtigen Moment verheerend.

„Das wurde nicht vom Klan gemacht, oder von Leuten, die eine Maske tragen mussten. Das wurde von Lehrern, Geistlichen und Exekutivbeamten gemacht.“

Das ist Bryan Stevenson von der Equal Justice Initiative, im Gespräch mit Oprah Winfrey über „60 Minutes“ letzte Woche über das Lynchen von Wes Johnson vor 80 Jahren in einem Baumwollfeld in Alabama. Es war einer von mehreren Tausend Lynchmorden im Süden und im ganzen Land nach dem Bürgerkrieg – Lynchmorde bedeuteten sowohl Terrorakte gegenüber afroamerikanischen Gemeinschaften als auch Akte der öffentlichen Feier und des Patriotismus, mit Kindern in ihrem Sonntagsgewand. Der Lynchmorde wurde oft mit Postkarten als Souvenirs gedacht. „Lynchen in Vergangenheit und Gegenwart“ weiterlesen

„Die Medienberichterstattung über Syrien ist die größte Lüge unserer Zeit“

Interview mit einem flämischen Priester in Syrien, veröffentlicht in Algemeen Dagblad (Niederlande) am 24. Januar 2017

Der flämische Pater Daniël Maes (78) lebt in Syrien in dem aus dem sechsten Jahrhundert stammenden Kloster Mar Yakub in der Stadt Qara 90 km nördlich der Hauptstadt Damaskus. Pater Daniel war ein Zeuge des „Bürgerkriegs,“ und laut ihm sind die westlichen Berichte über den Konflikt in Syrien sehr irreführend. Kurz gesagt: „die Amerikaner und ihre Alliierten wollen das Land völlig ruinieren.“

Interviewer: Sie stehen der Medienberichterstattung über Syrien sehr kritisch gegenüber. Was stört Sie daran?

Pater Daniël: „Die Vorstellung, dass ein Volksaufstand gegen Präsident Assad stattgefunden hat, ist total falsch. Ich war in Qara seit 2010 und habe mit meinen eigenen Augen gesehen, wie Agitatoren von außerhalb Syriens Proteste gegen die Regierung organisierten und junge Menschen rekrutierten. Das wurde gefilmt und und ausgestrahlt von Al Jazeera, um den Eindruck zu vermitteln, dass eine Rebellion im Gang war. „„Die Medienberichterstattung über Syrien ist die größte Lüge unserer Zeit““ weiterlesen

Bekenntnisse eines Größenwahnsinnigen

DER ARABISCHE Taxifahrer, der mich nach Ramallah brachte, hatte keine Mühe mit den israelischen Grenzposten. Er fuhr einfach um sie herum.

Das spart viel Mühe.

Ich war vom Präsidenten der Palästinensischen Behörde (ebenso der PLO und der Fatah-Bewegung) Mahmood Abbas eingeladen worden, an den gemeinsamen palästinensisch-israelischen Beratungen vor der internationalen Konferenz in Paris teilzunehmen. „Bekenntnisse eines Größenwahnsinnigen“ weiterlesen

Polizisten werden militärisch geschult

IMI-Kongress: Konflikte in Osteuropa und die „Aufrüstung der Polizei“ waren Themen bei der Tagung der Informationsstelle Militarisierung.

IMI-Kongress: Konflikte in Osteuropa und die „Aufrüstung der Polizei“ waren Themen bei der Tagung der Informationsstelle Militarisierung.

Der Titel von Claudia Haydts Vortrag „Konfrontation(en) in Osteuropa“ ließ vermuten, es gehe um den Ukraine-Konflikt. Doch die Soziologin, die Mitglied im Vorstand der Tübinger Informationsstelle Militarisierung (IMI) ist, berichtete auf dem IMI-Kongress am Wochenende über die Situation in der früheren Sowjetrepublik Moldawien, wo ebenfalls unterschiedliche Interessen aufeinanderprallen. „Polizisten werden militärisch geschult“ weiterlesen

Brutale Polizeigewalt in der Türkei: Ärzteorganisation protestiert gegen Verhaftung von Bürgermeistern

Mitteilung der deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) vom 27.10.2016

Bürgerkrieg droht zum Flächenbrand zu eskalieren

Die deutsche Sektion der IPPNW protestiert auf das Schärfste gegen die Verhaftungen und die exzessive Polizeigewalt in Diyarbakir im Südosten der Türkei. Am Abend des 25. Oktober 2016 wurden die Ko-Oberbürgermeister der mehrheitlich von Kurden bewohnten Großstadt im Südosten des Landes verhaftet. Gültan Kisanak und Firat Anli, die sich den Posten des Oberbürgermeisters teilen, wie es in den kurdisch regierten Kommunen üblich ist, haben wir auf unseren Delegationsreisen als offene und besonnene GesprächspartnerInnen kennengelernt, die ihre ganze Kraft in die Entwicklung ihrer Stadt und in die Bemühungen um Frieden investieren. Sie genießen in der Bevölkerung hohes Ansehen. „Brutale Polizeigewalt in der Türkei: Ärzteorganisation protestiert gegen Verhaftung von Bürgermeistern“ weiterlesen

Syrien: es ist kein Bürgerkrieg und war auch nie einer

Die Waffen kommen aus dem Ausland, die Kämpfer kommen aus dem Ausland, die Agenda kommt aus dem Ausland. Während syrische Kräfte kämpfen, um die Kontrolle über ihr Land zurück zu erringen und die Ordnung innerhalb ihrer Grenzen wieder zu errichten, geht das Märchen vom „syrischen Bürgerkrieg“ weiter. Zweifelsohne gibt es Syrer, die gegen die syrische Regierung sind, und sogar Syrer, die mit Waffen gegen die Regierung gekämpft haben und damit gegen das syrische Volk, aber von Anfang an (tatsächlich schon vor dem Beginn) ist dieser Krieg aus dem Ausland betrieben worden. Ihn als „Bürgerkrieg“ zu bezeichnen, ist eine falsche Bezeichnung, genauso wie die Bezeichnung derjenigen, die mit Waffen kämpfen, als „Opposition.“ Es ist kein „Bürgerkrieg,“ und diejenigen, die gegen die syrische Regierung kämpfen, sind keine „Opposition.“

Diejenigen, die das als einen Bürgerkrieg bezeichnen, und die Terroristen, die gegen den syrischen Staat kämpfen als „Opposition,“ hoffen, dass ihr Publikum nie zu weit von ihren Lügen abweicht, um den vollen Zusammenhang dieses Konflikts zu verstehen, die Schritte, bevor er überhaupt begann und woher diese Schritte unternommen wurden. „Syrien: es ist kein Bürgerkrieg und war auch nie einer“ weiterlesen

Apokalypse oder Reset – was erwartet uns 2016?

Die meisten Menschen werden in diesen Tagen des Jahreswechsels von einem Gefühl unbestimmter Zukunftsangst beherrscht. Sie spüren, dass unsere Gesellschaft an einem Punkt angekommen ist, an dem es so wie es bisher nicht weitergehen kann. Höchste Zeit also, einmal Bilanz zu ziehen und eine Standortbestimmung vorzunehmen.

Wie sind wir in die gegenwärtige Lage geraten?

Die Welt, in der wir leben, hat sich in den vergangenen Jahren von Grund auf verändert. Der alles entscheidende Wendepunkt war die Krise von 2007 / 2008. Nach über drei Jahrzehnten der Deregulierung des Finanzsektors hatte ausufernde Spekulation zu riesigen Schuldenblasen geführt. Der Zusammenbruch des kreditgetriebenen US-amerikanischen Häusermarktes ließ eine davon zerplatzen und trieb internationale Großbanken, Versicherungen und Konzerne rund um den Globus in den Ruin. „Apokalypse oder Reset – was erwartet uns 2016?“ weiterlesen

Gedanken am Strand

ES WAR wunderbar.

Ich ging zum ersten Mal nach der Operation nach drei Wochen an den Strand. Es ist ein Spaziergang von fünf Minuten von meiner Wohnung.

Das Meer war still, ganz ruhig. Eine milde Sonne schien am Horizont, nicht zu heiß, nicht zu kalt, gerade so, wie wir es gern haben. Ein kühler Wind, nicht zu kalt, wehte.

Ich schlürfte eine Tasse „Americano“ Kaffee und dachte, dass alles in der Welt zum Besten stand.

ABER NATÜRLICH war es das nicht. In der Tat war alles schlecht, am schlechtesten von allen Welten.

Jenseits des blauen Meeres im weit entfernten Paris beriet sich die größte Versammlung der Führer der Welt, wie man den Planet vom Klimawandel retten könne. Unser eigener Benjamin Netanjahu war dort mit einer riesengroßen Delegation, obwohl die meisten Israelis, einschließlich Netanjahu für dies Problem nur Verachtung hatten und das sie für ein gefälschtes Problem für verwöhnte Länder halten, die keine echten Probleme haben, wie wir sie in Mengen haben.

Er ging nur deshalb hin, um Hände zu schütteln, und um dieses Bild des Händeschütteln mit den größten Führern der Welt, einschließlich den Arabern, um so die Lüge für all jene zu verbreiten, die Israels wachsende Isolierung in der Welt bedauern.

Aber all dies war Augenwischerei. Israel, das Land das ich liebe, ist in großer Gefahr. Tatsächlich ist es in mehr Gefahren .Nicht nur in einer.

Während ich auf das Meer hinausschaute, dachte ich über die drei großen Gefahren nach, die ich spürte und die ich selbst nicht im Krankenhaus vergessen konnte.

Die erste Gefahr: Israel wird ein Apartheidstaat (Was schon in den besetzten palästinensischen Gebieten die Situation ist.)

Früher oder später wird die eingebildete Grenze zwischen Israel und „den Gebieten“ völlig verschwinden. Noch besteht sie in legalen Termini. Doch wie lange noch?

Zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan leben israelische Juden und palästinensische Araber jeder in mehr oder weniger gleicher Zahl – etwa 6,5 Millionen. Dies wird ein Apartheidstaat in der schlimmsten Bedeutung des Wortes. „Gedanken am Strand“ weiterlesen

Drei Tote nach Zusammenstößen vor dem Parlament der Ukraine

Ukrainische Polizei sagt, sie habe den Granatenwerfer verhaftet

Die Zahl der Opfer der massiven Zusammenstöße gestern vor dem ukrainischen Parlament zwischen Polizei und Ultranationalisten steigt weiterhin, nachdem zwei weitere Mitglieder der Nationalgarde aufgrund von Verletzungen gestorben sind, die sie in den Straßenkämpfen erlitten haben, nachdem ein Demonstrant eine Granate auf sie geschleudert hatte.

Das bringt die Zahl der Opfer des Vorfalls auf drei Getötete, alle Sicherheitsbeamte, und weitere 140 Verwundete, in erster Linie Soldaten und Polizisten. „Drei Tote nach Zusammenstößen vor dem Parlament der Ukraine“ weiterlesen