„Personenscanner mit Gesichtserkennungsfunktion“: Die Anzeigen von Digitalcourage gegen Real und Post

Eine der wenigen ernstzunehmenden Bürgerrechtsorganisationen der Republik hat gehandelt: Digitalcourage hat die Deutsche Post AG und dessen Vorstandsvorsitzenden, sowie die Real SB-Warenhaus GmbH und deren Geschäftsführer angezeigt und diese Anzeigen nun veröffentlicht.

Im Zuge des Einsatzes von „Personenscannern mit Gesichtserkennungsfunktion“, einer Verarbeitung der Bildaufnahmen Betroffener durch das Programm „Adpack“ der Firma „Indoor“ und einer Weiterleitung der Aufnahmen an die Firma „Echion“, geht es konkret um den Verdacht auf Straftaten nach §§ 44, 43, 6b, 4, 33 und 11 Bundesdatenschutzgesetz. „„Personenscanner mit Gesichtserkennungsfunktion“: Die Anzeigen von Digitalcourage gegen Real und Post“ weiterlesen

Als das Bundesverfassungsgericht Deutschland zur elektronischen Kolonie erklärte

Abschließender Teil der Artikelserie zu den Verfassungsgerichtsbeschlüssen 2 BvE 5/15 (zur Nichtannahme der Verfassungsklage der G 10-Kommission auf Einsicht in die „N.S.A.-Selektorenliste“) und 2 BvE 2/15 (zur Geheimhaltung der „Selektorenliste“ auch vor dem „Untersuchungsausschuss“ von Bundesnachrichtendienst und National Security Agency)

Mit seinen Beschlüssen 2 BvE 5/15 (verkündet am 14.10.2016, aber schon vom 20.09.2016) und 2 BvE 2/15 (verkündet am 15.11.2016, aber schon vom 13.10.2016) gab das Bundesverfassungsgericht das unauffällige Startsignal für den Beschluss des neuen B.N.D.-Gesetzes am 21.10.2016 im Bundestag.

Die Absegnung des B.N.D.-Gesetzes durch ihre Über-Dreiviertel-Mehrheit im Parlament, gegen die es laut Karlsruhe nun keine Opposition mehr im Sinne von Artikel 44 des Grundgesetzes gab, hatte die Regierung bis zu den Freifahrtscheinen der Verfassungsrichter taktisch verzögert.

Am 12. Dezember 1970 hatte das „Abhörteil“ (BVerfGE 30, 1) vom Verfassungsgericht Westdeutschlands die Aufhebung der Gewaltenteilung beim Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis durch die Verfassungsänderungen der „Notstandsgesetze“ als verfassungsgemäß beurteilt. Das damalige Urteil war gegen schwerste Bedenken und vorausschauende Warnungen der Verfassungsrichter Geller, Dr. v.Schlabrendorff und Dr. Rupp mit 5 zu 3 Stimmen entschieden worden.

Im Jahre 2016 nun übertrugen Andreas Voßkuhle, Peter M. Huber, Monika Hermanns, Sibylle Kessal-Wulf, Peter Müller, Doris König und Ulrich Maidowski die Machtfülle der in 1968 unter Besatzungsrecht geschaffenen „Notstandsgesetze“ der damaligen „großen Koalition“ auf deren heutige Nachfolger.

Und in Deutschland, wie es heute ist, eskalierten die Verfassungsrichter selbst die damalige antidemokratische und antiparlamentarische Auslegung des Grundgesetzes ein weiteres Mal. „Als das Bundesverfassungsgericht Deutschland zur elektronischen Kolonie erklärte“ weiterlesen

Tag des Grundgesetzes: Auf Schritt und Tritt überwacht?

Pressemitteilung der Bürgerrechtsorganisation Digitalcourage

Digitalcourage veröffentlicht zum Tag des Grundgesetzes am Montag, 23. Mai 2016 eine Materialsammlung zur Gesamtrechnung der Überwachungsmaßnahmen in Deutschland. Diese ist Grundlage für die Verfassungsbeschwerde gegen das neue Vorratsdatenspeicherungsgesetz, die von Digitalcourage vorbereitet wird. „Tag des Grundgesetzes: Auf Schritt und Tritt überwacht?“ weiterlesen

Ohne D.N.A.-Probe kein Pass und keine Ein- oder Ausreise

Daten des Erbguts als „unfehlbar“ angepriesener Sicherheitscheck der Idendität und „legitimer“ Geburtsnachweis einer Person für Regierungsbehörden – nach dem zuvor ebenfalls als eindeutiges Sicherheitsmerkmal bezeichneten biometrischem Foto, Iris-Scan und Fingerabdruck.

Kuwait bezieht die neuen Pässe aus Deutschland und die Vereinigten Staaten von Amerika bemühen den Krieg gegen Syrien: zwei Beispiele, um an die begehrten Daten zu kommen.

Wie wichtig es ist, die eigene D.N.A. als persönliches Eigentum und der eigenen Menschenwürde zu schützen und sich der Abgabe des Erbguts an staatliche Behörden mit einhergehendem Kontrollverlust und Missbrauch zu widersetzen, haben wir mehrfach thematisiert.

Schritt für Schritt werden weiter die Pläne für eine einheitliche, weltweite biometrische Datenbank unter Angabe von verschiedenen Gründen umgesetzt, in der das Erbguts jeden einzelnen Menschen erfasst werden soll.

In der Monarchie Kuwait haben die Einwohner keine Chance, diesem Programm zu entgehen. „Ohne D.N.A.-Probe kein Pass und keine Ein- oder Ausreise“ weiterlesen

Massenüberwachung ist Gesetz: Digitalcourage wird Verfassungsbeschwerde einlegen – fast 25.000 Menschen unterstützen diese bereits

Pressemitteilung der Bürgerrechtsorganisation Digitalcourage

Nun ist es amtlich: Bundespräsident Joachim Gauck hat das neue Gesetz für eine anlasslose Vorratsdatenspeicherung unterzeichnet. Das Gesetz mit dem verschwurbelten Namen „Mindestspeicherpflicht und Höchstspeicherdauer für Verkehrsdaten“ wurde heute im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und ist damit in Kraft.

Dieses Gesetz bedeutet nicht gezielte Ermittlung, sondern anlasslose staatliche Massenüberwachung der gesamten Bevölkerung. Darum ruft Digitalcourage zur Unterstützung der Verfassungsbeschwerde gegen die Vorratsdatenspeicherung auf. Fast 25.000 Menschen unterstützen die Verfassungsbeschwerde bereits. „Massenüberwachung ist Gesetz: Digitalcourage wird Verfassungsbeschwerde einlegen – fast 25.000 Menschen unterstützen diese bereits“ weiterlesen

Vorratsdatenspeicherung: Wir legen Verfassungsbeschwerde ein – Digitalcourage ruft zum Mitmachen auf

Vorratsdatenspeicherung nicht schon wieder!Aktuelle Pressemitteilung der Bürgerrechtsorganisation Digitalcourage

Soeben hat der Deutsche Bundestag mit den Stimmen der Großen Koalition die Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung beschlossen. 

„Weil weder auf öffentlichen Protest noch politische Diskussion und sachliche Argumente gehört wurde, werden wir jetzt den juristischen Weg beschreiten. Unser Anwalt Meinhard Starostik bereitet eine neue Verfassungsbeschwerde vor“, sagt Rena Tangens von Digitalcourage. „Wir sammeln Unterstützer-Unterschriften und Spenden, um den Klageweg zu finanzieren.“ „Vorratsdatenspeicherung: Wir legen Verfassungsbeschwerde ein – Digitalcourage ruft zum Mitmachen auf“ weiterlesen

Verfassungsbeschwerde gegen Vorratsdatenspeicherung in den Startlöchern

Aktuelle Pressemitteilung der Bürgerrechtsorganisation Digitalcourage. Die neue Verfassungsbeschwerde gegen die abermalige Einführung der Vorratsdatenspeicherung kann bereits hier gegengezeichnet werden.

Jetzt soll alles ganz schnell über die Bühne gehen: Am gestrigen Mittwoch hat sich der Rechtsausschuss noch einmal mit der Vorratsdatenspeicherung befasst. Und für die Bundestagssitzung am Freitag wurde die Vorratsdatenspeicherung noch schnell mit auf die ohnehin schon volle Tagesordnung gesetzt. Die Große Koalition will die anlasslose Erfassung aller Telefonverbindungs- und Standortdaten der gesamten Bevölkerung möglichst geräuschlos beschließen. „Verfassungsbeschwerde gegen Vorratsdatenspeicherung in den Startlöchern“ weiterlesen

Scotland Yard plant Zugriff auf Kundendaten der Energiekonzerne – wegen Cannabis

Der Metropolitan Police Service (MET) versucht laut der Zeitung „Evening Standard“ unter dem Vorwand der Bekämpfung des illegalen Anbaus von Cannabispflanzen offiziell den Fuss in die Tür als ersten Schritt über diese noch bestehende Hemmschwelle zur Überwachung des privaten Stromverbrauchs der britischen Bürger zu stellen. Weitere Forderungen werden folgen, wenn dieses Ansinnen nicht gestoppt wird.

cannabisfeld

Vor vier Monaten wiesen wir in So lehnen Sie Smart Meter ab – Privatsphäre in Gefahr darauf hin, dass mit dem staatlich verordneten Einbau von Smart Metern nach einer Richtlinie der Europäischen Union zur Energieeffizienz und Energiedienstleistungen (EDL 2006/32/EG) der Weg bereitet wird, dass nicht nur die Energieanbieter die Daten des aktuellen Stromverbrauchs auswerten sondern Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste diese zum Ausforschen der Bürger verwenden werden und den Zugriff beanspruchen. „Scotland Yard plant Zugriff auf Kundendaten der Energiekonzerne – wegen Cannabis“ weiterlesen

Nanotechnologie in Nahrungsmitteln: Datenbank veröffentlicht

Das Center for Food Safety (CFS) veröffentlichte am 5. Oktober 2015 eine interaktive Datenbank speziell für Nahrungsmittel, in denen höchst umstrittene Substanzen als industrielle Hilfsstoffe verarbeitet sind, die in einer gesunden Ernährung nichts zu suchen haben. Vor allem nicht in Babynahrung, Getränken und Süssigkeiten für Kinder.

Auch wenn die meisten Firmen in der Datenbank Nanotechnology in Food ihre Produkte in den U.S.A. vertreiben, finden sich auch einige europäischen bekannte Hersteller darunter sowie Importe aus den Vereinigten Staaten, die auch im deutschen Handel in den Regalen zu finden sind. „Nanotechnologie in Nahrungsmitteln: Datenbank veröffentlicht“ weiterlesen

#FsA15, 15.August: „Freiheit statt Angst“ in Münster

FsA15 Münster

Pressemitteilung der Datenschutz- und Bürgerrechtsorganisation Digitalcourage

Am Samstag, 15. August 2015, wird im Rahmen der bundesweiten „Freiheit statt Angst„-Tour in Münster gegen Überwachung demonstriert.

Anlass für die Proteste ist die am 27. Mai 2015 vom Bundeskabinett beschlossene Gesetzesvorlage für Vorratsdatenspeicherung. Weitere Themen sind der Geheimdienstskandal um NSA und BND, die Abschwächungen des Datenschutzes für Verbraucher.innen auf EU-Ebene, sowie der allgemeine Trend zur Totalüberwachung der Bevölkerung durch Staat und Wirtschaft. „#FsA15, 15.August: „Freiheit statt Angst“ in Münster“ weiterlesen