Vielleicht kommt ja der Messias

WENN MIR vor 50 Jahren jemand erzählt hätte, die Führer von Israel, Jordanien und Ägypten hätten sich im Geheimen getroffen, um Frieden zu schließen, hätte ich gedacht, ich träume.

Wenn man mir erzählt hätte, dass die Führer von Ägypten und Jordanien Israel vollkommenen Frieden dafür angeboten hätten, dass es – mit einigem Gebietsaustausch und einer symbolischen Rückkehr von Flüchtlingen – die besetzten Gebiete verließe, hätte ich geglaubt, der Messias sei gekommen. Ich hätte angefangen, an Gott oder Allah oder an irgendeinen da oben zu glauben.

Und doch wurde vor ein paar Wochen bekannt, dass die Führer von Ägypten und Jordanien tatsächlich im letzten Jahr im Geheimen mit dem Ministerpräsidenten von Israel im freundlichen Seebad Akaba, bei dem die drei Staaten aneinanderstoßen, zusammengekommen sind. Die beiden arabischen Führer, die de facto für die gesamte arabische Welt handeln, hatten dieses Angebot gemacht. Benjamin Netanjahu blieb die Antwort schuldig und fuhr nach Hause.

Ebenso wie der Messias. „Vielleicht kommt ja der Messias“ weiterlesen

Wenn Gott verzweifelt

GLEICH NACH der Gründung Israels erschien Gott David Ben-Gurion und sagte zu ihm: „Du hast meinem Volk Gutes getan. Nenne mir einen Wunsch und ich will ihn erfüllen!“

„Ich wünsche mir, dass Israel jüdisch und demokratisch ist und dass es das ganze Land zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan umfasst“, erwiderte Ben-Gurion.

„Das ist sogar für mich zu viel!“, rief Gott aus. „Aber ich werde dir zwei der drei Bedingungen erfüllen. Du hast die Wahl zwischen einem jüdischen und demokratischen Israel in einem Teil des Landes, einem demokratischen Staat im ganzen Land, der nicht jüdisch sein wird, und einem jüdischen Israel im ganzen Land, das nicht demokratisch sein wird.“

Gott hat seine Meinung nicht geändert. „Wenn Gott verzweifelt“ weiterlesen

„Red keinen Zionismus!“

IN DEN frühen 1950er Jahren veröffentlichte ich eine Geschichte meines Freundes Miko Almaz. Der neue Staat Israel war damals in einer ernsten Notlage. Seine Führer wussten nicht, wie sie das Essen für den nächsten Monat bezahlen sollten.

Jemand erinnerte sich, dass es in einem entlegenen Teil Afrikas eine kleine jüdische Gemeinde gab, deren Mitgliedern alle Diamantenbergwerke gehörten und die unermesslich reich waren. Die israelische Regierung wählte ihren effektivsten Geldbeschaffer und schickte ihn dorthin.

Dem Mann war klar, dass das Schicksal des Staates auf seinen Schultern ruhte. Er versammelte die dort ansässigen Juden und hielt ihnen DIE Rede. Er sprach über die Pioniere, die alles hinter sich gelassen hatten, um nach Palästina zu gehen und die Wüste erblühen zu lassen, über ihre Knochenarbeit, über ihre erhabenen sozialistischen Ideale. „„Red keinen Zionismus!““ weiterlesen

Frieden und Wassermelonen

EINE DER interessantesten und längsten privaten Debatten meines Lebens führte ich mit dem großartigen Dr. Nahum Goldmann. Das Thema: Amerikanische Friedensinitiativen.

Es war natürlich eine ungleiche Debatte. Goldmann war 28 Jahre älter als ich. Während ich nur Herausgeber eines israelischen Nachrichtenmagazins war, war er eine international bekannte Persönlichkeit, Präsident der zionistischen Weltorganisation und des Jüdischen Weltkongresses. „Frieden und Wassermelonen“ weiterlesen

Können zwei zusammengehen?

„VERGLICHEN MIT der Knesset, wie sie hätte sein können, ist diese eine sehr gute Knesset!“

Dies hörte ich von mindestens zehn früheren Knesset-Mitgliedern und anderen als wir im Knesset-Foyer noch Orangensaft tranken. Ich könnte es auch selbst gesagt haben (und tat es wahrscheinlich).
Es war die Eröffnungssitzung der neuen Knesset, und frühere Mitglieder wurden zu einem Empfang mit den neuen eingeladen. Dann saßen wir im Plenum. „Können zwei zusammengehen?“ weiterlesen

Du sollst nicht töten (auch nicht Dich selbst)

NACH DER Gründung Israels erschien Gott dem David Ben Gurion und sagte zu ihm: „Du hast für mein auserwähltes Volk in meinem Heiligen Land einen Staat geschaffen. Du verdienst eine große Belohnung. Sag mir, was du wünschst – und ich werde es gewähren“.

Ben Gurion antwortete: „Allmächtiger Gott, ich möchte, dass jede Person in Israel weise sein soll, ehrlich und ein Mitglied der Laborpartei.“ „Du sollst nicht töten (auch nicht Dich selbst)“ weiterlesen

One Word

IN ONE word: Bravo!

The news about the reconciliation agreement between Fatah and Hamas is good for peace. If the final difficulties are ironed out and a full agreement is signed by the two leaders, it will be a huge step forward for the Palestinians – and for us.

There is no sense in making peace with half a people. Making peace with the entire Palestinian people may be more difficult, but will be infinitely more fruitful.

Therefore: Bravo! „One Word“ weiterlesen