Vor einem Jahr stand ich auf dem Tahrir-Platz in Kairo unter den Demonstranten, die ein Ende der Mubarak-Diktatur und Demokratie für Ägyptens 84 Millionen Menschen forderten.
Als geborener Hitzkopf finde ich die meisten Revolutionen berauschend – wenn auch fast unweigerlich als unbefriedigend oder sogar schrecklich.
Was für einen Unterschied ein Jahr ausmacht. Der Tahrir-Platz ist jetzt voll mit Ägyptern, die gegen die neue revolutionäre Regierung unter der Führung des gewählten Präsidenten Mohamed Morsi demonstrieren. „In Kairo platzt eine Bombe“ weiterlesen
Nach einem mehrtägigen Besuch im Gazastreifen war mein erster Eindruck Verwunderung, nicht nur über die Fähigkeit, (unter diesen Umständen) das Leben weiter zu führen, sondern auch über die Dynamik und Vitalität der jungen Leute, besonders an der Universität, wo ich die meiste Zeit an einer internationalen Konferenz teilnahm. Aber auch dort kann man auf Anzeichen stoßen, dass der Druck (der Besatzung und Blockade) so hart ist, dass er schwer zu ertragen ist. „Erniedrigen und degradieren (2.Teil)“ weiterlesen
Auseinandersetzungen entlang des Gazastreifens beginnen nicht. Sie sind nur eine anhaltende Kette von Vorfällen, von denen behauptet wird, sie seien nur „Vergeltungen“ für den letzten Vorfall. Einer Aktion folgt eine Re-Aktion, der wieder eine Vergeltung folgt usw. usw. „Noch ein überflüssiger Krieg“ weiterlesen
Noam Chomsky war vor kurzem im Gazastreifen zu einer Konferenz. Er wollte auch das schwedische Schiff Estelle im Hafen von Gaza mit begrüßen – dieses kam wieder nicht an, sondern wurde von der israelischen Marine gekidnappt und nach Ashdod verschleppt.
Es genügt, eine einzige Nacht im Gefängnis zu verbringen, um einen Eindruck zu bekommen, was es bedeutet, sich unter der totalen Kontrolle einer externen Macht zu befinden. Und man braucht kaum einen Tag mehr im Gazastreifen, bis einem bewusst wird, wie schwierig der Versuch ist, im größten Open-air-Gefängnis der Welt zu überleben, wo 1,5 Millionen Menschen – im am dichtesten bevölkerten Teil der Welt – ständig einem ziellosen und oft brutalen Terror und willkürlichen Strafen ausgesetzt sind – zu keinem anderen Zweck als zu demütigen und zu erniedrigen. „Demütigen und degradieren – Eindrücke aus dem Gazastreifen (1.Teil)“ weiterlesen
„WAS HAST du heute in der Schule gelernt, mein Sohn?!
„Heute war keine Schule. Es war eine Notlage!“
„Und was hast Du daraus gelernt, mein Sohn?“
TATSÄCHLICH eine Menge.
Die „Runde“ dieser Woche, wie die Armee dies gerne nennt, folgte einem bekannten Muster, so förmlich wie ein religiöses Ritual. „Im Süden nichts Neues“ weiterlesen
Die Kriegsdrohungen gegen den Iran, sowie die Bombardements gegen den Gazastreifen, haben einen simplen Hintergrund: Benjamin Netanjahu, Ehud Barak, sowie alle anderen Akteure der rechtsradikalen Regierung Israels versuchen mit allen Mitteln und ihren Fantomparteien die noch dieses Jahr anstehenden Wahlen in Israel zu gewinnen. Das wird ihnen nicht gelingen, da sich mit einem Dreivierteljahr Verspätung der soziale Protest der Bevölkerungsmehrheit parlamentarisch-demokratisch umsetzt.
Die israelische Zeitung „Maariv“, im auch in Israel mittlerweile ortsüblichen Standard irgendwo im Sumpf rechts neben der Leitplanke befindlich, veröffentlichte gestern eine neue Umfrage. Nach dieser beträgt der „Vorsprung“ vom immer noch krieg-, ergo erfolglosen Premierminister Benjamin Netanjahu und seiner faschistisch-klerikalen Koalition gegenüber der größtenteils ebenso rechtsradikalen, bellizistischen und antidemokratischen „Opposition“ in Israel, ganze vier Knesset-Sitze – bei einer Fehlerquote von zwei Sitzen.
Das aber für Netanjahu und seine vom seit Jahrzehnten andauernden faktischen Ausnahmezustand profitierende Nomenklatura so Beunruhigende, so Verheerende, ja gar schröcklich Schmöckliche ist, daß es überhaupt wieder eine relevante Oppositionspartei gibt. Und zwar eine Oppositionspartei, welche die Netanjahu-Regierung bereits versucht hat mit zwei Sondergesetzen zu verhindern.
SEIT MEHREREN Wochen befinden sich unsere Armee und Marine in einem hohen Alarmzustand, um tapfer eine tödliche Bedrohung unserer bloßen Existenz zu verhindern: zehn kleine Boote versuchen, Gaza zu erreichen. In den Booten sitzt eine gefährliche Bande bösartiger Terroristen, in Person älterer Veteranen aus Friedenskampagnen bestehend. „Eingeflößtes Gedächtnis“ weiterlesen
FOR SEVERAL weeks now, our army and navy have been in a state of high alert, bravely facing a deadly threat to our very existence: ten little boats trying to reach Gaza. These vessels are carrying a dangerous gang of vicious terrorists, in the form of elderly veterans of peace campaigns.
Binyamin Netanyahu has affirmed our unshakable determination to defend our country: We shall not let anyone break the blockade to smuggle rockets to the terrorists in Gaza, who will then launch them to kill our innocent children.