Schwedische Sicherheitspolizei verhöhnt eigene Bevölkerung auf Twitter

Geheimdienst täuscht seit Jahresanfang mit einer digitalen Mausefalle Offenheit und Dialogbereitschaft vor und testet die Reaktion und Meinungen der Menschen.

Am 2.Januar 2015 eröffnete Sakerhetspolisen – die Staatssicherheit des Königreiches Schweden – einen Twitter-Account mit einer Provokation, die von vielen als witzig oder sarkastisch gewertet wird.

Der Text lautet „För säkerhets skull finns vi nu på Twitter. Följ oss, för vi följer er. (Zur Sicherheit sind wir nun auf Twitter. Folgen Sie uns, denn wir folgen Ihnen.“) „Schwedische Sicherheitspolizei verhöhnt eigene Bevölkerung auf Twitter“ weiterlesen

Kann der Herzog König werden?

AM MONTAG stimmte die Knesset zu, sich selbst aufzulösen, weniger als zwei Jahre nach ihrer letzten Wahl. Für viele ihrer Mitglieder war es ein trauriger Tag, eine Art politischer Hara-kiri. Sie haben nicht die Chance, wieder gewählt zu werden. Einige von ihnen sind so, dass man sie getrost vergessen kann: ich kann mir ihre Namen und ihre Gesichter nicht ins Gedächtnis zurückrufen.

Am Tag danach explodierte in den TV-Nachrichten eine Bombe. Kanal 10 – etwas liberaler als die beiden andern Kanäle – veröffentlichte die Ergebnisse einer schnellen öffentlichen Meinungsumfrage durch einen geachteten Meinungsforscher.

Sie waren erstaunlich. „Kann der Herzog König werden?“ weiterlesen

Die „Fernmeldeverkehr-Überwachungs-Verordnung“ von 1995

Schon vor fast 20 Jahren wies die Bundesregierung die Betreiber an, „die Überwachung und Aufzeichnung des gesamten Fernmeldeverkehrs“ von Staatsbürgern zu ermöglichen.

Am 18. Mai 1995 wurden durch die „Fernmeldeverkehrüberwachungsverordnung“ (FÜV) der Bundesregierung „über die technische Umsetzung von Überwachungsmaßnahmen des Fernmeldeverkehrs in Fernmeldeanlagen, die für den öffentlichen Verkehr bestimmt sind“ deren Betreiber in Deutschland angewiesen, „die Überwachung und Aufzeichnung des gesamten Fernmeldeverkehrs“ zu ermöglichen, der von einem

„zu überwachenden Anschluß ausgeht oder für diesen bestimmt ist oder der statt dessen zu technischen Speichereinrichtungen geleitet wird oder der aus solchen Speichereinrichtungen abgerufen wird.“

Da diese „Überwachungsmaßnahmen“ durch Polizei, Geheimdienste oder andere staatliche Stellen ggf. gegen jeden erfolgen konnten, mussten die Betreiber entsprechend sicherstellen, dass sie auch gegen jeden umgesetzt werden konnten.

Umgesetzt wurde die „Fernmeldeverkehrüberwachungsverordnung“, die sich auf die Eliminierung der Gewaltenteilung bezüglich Artikel 10 Grundgesetz durch das  “Siebzehnte Gesetz zur Ergänzung des Grundgesetzes” vom 24. Juni 1968 („Notstandsgesetze“) und die nachfolgenden ausführenden Gesetze stützte, in 1995 primär durch die gerade entstaatlichte Deutsche Bundespost (heute: Telekom) als damals einzigen Anbieter von Telefon und Frühform des Internets, sowie durch alle anderen Betreiber entsprechender Fernmeldeanlagen, wie z.B. Funk.

„Die „Fernmeldeverkehr-Überwachungs-Verordnung“ von 1995“ weiterlesen

300 Millionen extra für den BND? Nein! Aktion am 27.11. in Berlin!

Aufruf des Bürgerrechtsvereins Digitalcourage. Die Aktion beginnt morgen um 08.30 Uhr auf dem Platz der Republik.

Arroganter geht es nicht: Während im NSA-Ausschuss die Überwachung der gesamten Bevölkerung durch deutsche und US-amerikanische Geheimdienste untersucht wird, und im ganzen Land an Kultur, Bildung und der öffentlichen Infrastruktur gespart wird, verlangt der Bundesnachrichtendienst 300 Millionen Euro mehr aus dem Steuertopf. „300 Millionen extra für den BND? Nein! Aktion am 27.11. in Berlin!“ weiterlesen

Interview mit dem amerikanischen Gefangenen, der nach Nordkorea mit dem Ziel reiste, verhaftet zu werden

Miller sagt, dass verhaftet zu werden schwieriger war, als er gedacht hatte

Der amerikanische Bürger Matthew Miller, der früher in diesem Jahr von der Regierung Nordkoreas festgehalten wurde, als er sich mit einem Touristenvisum im Land aufhielt, gab NK News ein bizarres Interview, in dem er seine Gründe für die Reise und die Natur seiner Anhaltung darlegte.

“Ich reiste nach Nordkorea, um dieses Notizbuch abzuliefern und eingesperrt zu werden,“ sagte Miller, wobei das Notizbuch den Grund für eine längere Anhaltung abgeben sollte, indem es ihn als eine Art Spion darstellte. „Interview mit dem amerikanischen Gefangenen, der nach Nordkorea mit dem Ziel reiste, verhaftet zu werden“ weiterlesen

Der tiefe Staat und die Voreingenommenheit der offiziellen Geschichtsschreibung

Teil I – Terroristen auf dem Schachbrett
Teil II – Der gefälschte Krieg gegen den Terror: Wie die USA einige ihrer Feinde schützten
Teil III – Das wahre Große Schachbrett und die Profiteure des Kriegs
Teil IV – Das Doomsday-Projekt und Tiefenereignisse: JFK, Watergate, Iran-Contra und 9/11
Teil V – 9/11 in historischer Perspektive: Falsche Annahmen
Teil VI – Der Tiefenstaat und 9/11
Teil VII – JFK und 9/11 – Gewonnene Einsichten aus dem Studium beider Vorgänge
Teil VIII Der Staat, der tiefe Staat und die Wall Street-Oberwelt
Teil XI – Der US-Geheimdienstapparat und das Schicksal des privaten internationalen Bankensystems der Vorkriegszeit
Teil XII Die verborgene Regierungsgruppe, die JFK, Watergate, Iran-Contra und 9/11 miteinander verlinkt

Wie vermögen eigentlich Wall Street, Ölgesellschaften und Schattenregierungsbehörden wie CIA und NSA die globale politische Ordnung zu gestalten? Das ist die Fragestellung, die Peter Dale Scott in seinem demnächst erscheinenden Buch “The American Deep State“ untersucht, in dem er sich selbst einmal mehr mit den Tatsachen konfrontiert, die hinter der offiziellen Geschichtsschreibung der Ereignisse lauern. In diesem exklusiven Buchauszug schaut er auf die Drehtür, die zwischen Wall Street und CIA besteht, und darauf, was dieses Phänomen darüber aufzeigt, wo die Macht wirklich heimisch ist.

Wie vermögen eigentlich Wall Street, Ölgesellschaften und Schattenregierungsbehörden wie CIA und NSA die globale politische Ordnung zu gestalten? Das ist die Fragestellung, die Peter Dale Scott in seinem demnächst erscheinenden Buch “The American Deep State“ untersucht, in dem er sich selbst einmal mehr mit den Tatsachen konfrontiert, die hinter der offiziellen Geschichtsschreibung der Ereignisse lauern. In diesem exklusiven Buchauszug schaut er auf die Drehtür, die zwischen Wall Street und CIA besteht, und darauf, was dieses Phänomen darüber aufzeigt, wo die Macht wirklich heimisch ist.

Die Übersetzung des nachfolgenden Artikels, der im englischen Original am 26. Oktober unter der Überschrift “The Deep State and the Bias of Official History” auf WhoWhatWhy, der Website von Russ Baker, erschien, wurde von Peter Dale Scott ausdrücklich und persönlich genehmigt. Hierbei handelt es sich um einen exklusiven Auszug aus Scotts jüngstem Buch, “The American Deep State: Wall Street, Big Oil and the Attack on U.S. Democracy”, das am 12. November bei Rowman & Littlefield erscheint – siehe hier.

Als Ergänzung zum nachfolgenden Artikel möchten wir empfehlen, auch den Essay “Der Staat, der tiefe Staat und die Wall Street-Oberwelt“ von Peter Dale Scott zu lesen – zu finden hier.

Für weitere exklusiv-übersetzte Essays und Interviews von / mit Peter Dale Scott auf LarsSchall.com schauen Sie bitte hier.

Peter Dale Scott, einer der scharfsinnigsten und provokantesten Denker unserer Zeit, ist ein ehemaliger kanadischer Diplomat und Professor für Englisch an der University of California, Berkeley. Der Sohn des bekannten kanadischen Dichters und Verfassungsrechtlers F.R. Scott und der Malerin Marian Dale Scott, der in Montreal, Kanada am 11. Januar 1929 geboren wurde, zog im Laufe der letzten Jahrzehnte eine Menge Aufmerksamkeit für seine politisch-historischen Schriften an.

Scott studierte an der McGill University, Montreal und am University College, Oxford. Seine Dissertation schrieb er zum Thema “Die sozialen und politischen Ideen von T.S. Eliot”. Er unterrichtete zunächst an der Sedbergh School und an der McGill University. Danach trat er dem kanadischen Department of External Affairs (1957-1961) und der kanadischen Botschaft in Warschau, Polen (1959-1961) bei. Ins akademische Leben zurückkehrend, lehrte Peter Dale Scott 30 Jahre lang an der University of California, ehe er 1994 emeritierte.

Seine Prosa-Bücher umfassen u. a.:

The War Conspiracy (1972)

Crime and Cover-Up: The CIA, the Mafia, and the Dallas-Watergate Connection (1977)

Einleitung zu Henrik Krugers The Great Heroin Coup: Drugs, Intelligence, & International Fascism (1980)

The Iran-Contra Connection (in Zusammenarbeit, 1987)

Cocaine Politics: Drugs, Armies, and the CIA in Central America (in Zusammenarbeit, 1991, 1998)

Deep Politics and the Death of JFK (1993, 1996)

Oswald, Mexico, and Deep Politics (1994, 2013)

Drugs, Oil and War (2003)

The Road to 9/11: Wealth, Empire and the Future of America (2007)

The War Conspiracy: JFK, 911, and the Deep Politics of War (2008 Neuauflage und Erweiterung der Ausgabe von 1972)

American War Machine: Deep Politics, the CIA Global Drug Connection, and the Road to Afghanistan (2010)

Seine wichtigsten Gedichtbände sind die drei Bände der Trilogie “Seculum”:

Coming to Jakarta: A Poem About Terror (1989)

Listening to the Candle: A Poem on Impulse (1992)

Minding the Darkness: A Poem for the Year 2000 (2000)

Zusätzlich hierzu veröffentlichte er:

Crossing Borders: Selected Shorter Poems (1994)

Mosaic Orpheus (2009)

Tilting Point (2011)

In seinen Prosa-Büchern ist Scott besonders daran interessiert, die so genannte “Tiefenpolitik“ / “Deep Politics” zu untersuchen. Er definiert “Deep Politics” auf diese Weise:

“All jene politischen Praktiken und Arrangements, absichtlich oder nicht, die im öffentlichen Diskurs eher verdrängt, statt anerkannt werden.“ Damit verbunden sind “Tiefenereignisse” / “Deep Events”, die Scott als “die traumatischen und unerwarteten Episoden” definiert, “die in unserer Geschichte immer wieder vorkommen und sie grundlegend verändern, allerdings immer zum Schlimmeren. Diese ‘Tiefenereignisse’ können niemals angemessen untersucht oder verstanden werden, weil sie eine geheimdienstliche Dimension aufweisen, die sowohl seitens der Regierung, als auch seitens der etablierten Medien zu einem gesellschaftlich auferlegten Mantel des Schweigens führt.”

Scotts eigene Website findet sich unter: www.peterdalescott.net.

Der tiefe Staat und die Voreingenommenheit der offiziellen Geschichtsschreibung

Im letzten Jahrzehnt ist es mehr und mehr offensichtlich geworden, dass wir in Amerika heute das haben, was die Journalisten Amerikas “tiefen Staat” nannten. (1)

Diese Expansion eines zweistufigen oder dualen Staats wurde von zwei weiteren Dualitäten begleitet: die zunehmende Auflösung der amerikanischen Gesellschaft in zwei Klassen – die der “Ein Prozent“ und die der “Neunundneunzig Prozent” – und die Gabelung der US-Wirtschaft in zwei Aspekte: die heimische, die noch immer einiger staatlicher Regulierung und Besteuerung unterliegt, und die internationale, die relativ frei von staatlichen Kontrollen ist. (2) „Der tiefe Staat und die Voreingenommenheit der offiziellen Geschichtsschreibung“ weiterlesen

Oberster Gerichtshof Florida: eigenmächtige Polizei-Spionage der Handy-Ortung ist Verfassungsbruch

Das letzte Wort gegen Regierungen haben die Verfassungen – das gilt für die Vereinigten Staaten von Amerika und für Deutschland, die in den verbrieften Rechten ihren grössten Feind sehen.

Als erster Bundesstaat in den U.S.A. erhalten die Strafverfolgungsbehörden in Florida – und somit die Regierung des U.S.-Bundesstaates – ein rechtsverbindliches Verbot zum heimlichen Ausspionieren der Bürger über Handy-Ortung, das Auswirkungen für ähnliche anhängige Verfahren und Musterprozesse anderer U.S.-Staaten vor dem Obersten Gerichtshof der U.S.A. haben dürfte.

In letzter Instanz hat am Donnerstag, dem 16. Oktober 2014, das Verfassungsgericht von Florida ein endgültiges Urteil zur Einhaltung der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika gefällt. „Oberster Gerichtshof Florida: eigenmächtige Polizei-Spionage der Handy-Ortung ist Verfassungsbruch“ weiterlesen

U.S.-Bibliotheken installieren TOR, HTTPS Everywhere, Disconnect.me, Ad-Block Plus, Privacy Badge

U.S.-Bibliotheken-Verband ergreift Initiative für intellektuelle Freiheit und gegen staatliche Online-Spionage: Online-Nutzer amerikanischer Bibliotheken erhalten sicheren Schutz bei ihren Recherchen durch Zugang über TOR und andere Programme, die ein Tracking durch staatliche Behörden und der daraus folgenden Selbstzensur verhindern.

Die im Jahr 1876 gegründete Organisation American Library Association (A.L.A.) sieht sich im elektronischen Zeitalter des Internets und Mobilfunk mit der Digitalisierung von Publikationen den grössten Herausforderungen seit ihrem Bestehen gegenüber. Seit 1939 zählt die Privatsphäre zu den Kernpunkten, die wichtig für die freie Meinungsäusserung und die geistige Freiheit ist. Als Mitglied im „Internationalen Verband der bibliothekarischen Vereine und Institutionen“ ist A.L.U. ein Unterzeichner der „Dreizehn Internationalen Prinzipien zur Anwendung der Menschenrechte auf die Kommunikationsüberwachung“ (Thirteen International Principles on the Application of Human Rights to Communications Surveillance). „U.S.-Bibliotheken installieren TOR, HTTPS Everywhere, Disconnect.me, Ad-Block Plus, Privacy Badge“ weiterlesen

Eine Million Kilometer ausspionierte Seekabel: ein Telecom-Vodafone-Google-Facebook-Imperium

Fünfundneunzig Prozent der modernen Kommunikation fliesst heute „flüssig“ über Unterwasser-Adern durch Ozeane und Meere – ein Netzwerk von der Länge des dreifachen Abstandes zwischen Mond und Erde

Täglich kommunizieren Milliarden von Menschen miteinander rund um den Globus. Auf öffentlichen Plätzen, Strassen und Verkehrsmittel zeigt sich in jeder Stadt das gleiche Bild einer vernetzten Gesellschaft. Auf allen Kontinenten starren und tippen die Menschen wie gebannt auf ihre elektronischen Errungenschaften. „Eine Million Kilometer ausspionierte Seekabel: ein Telecom-Vodafone-Google-Facebook-Imperium“ weiterlesen

Spionage und Informationskontrolle: Der technologische Quantensprung in 1943

Bis heute weithin unbekannt: Das Ablesen von Bildschirmen, Tastatureingaben, verschlüsselter Kommunikation und Datenleitungen ohne direkte oder gewollte drahtlose Verbindung.

Wie das US-Militär und die Bell Company (heute AT&T) das Mitlesen verschlüsselter Telekommunikation durch elektromagnetische Strahlung entdeckte.

Hinweis: in diesem Artikel werden Abkürzungen wie „NSA“ oder „CIA“ nicht als solche durch Punkte gekennzeichnet.

USA, 1943. Mitten im Zweiten Weltkrieg.

In einem Labor der 1877 vom Schwiegervater Alexander Graham Bells gegründeten Bell Company (heute der Weltkonzern AT&T), die für das 1860 gegründete Signal Corps der US Armee arbeitet, testet ein Wissenschaftler der Bell Company das 1925 von der US Armee in Dienst gestellte verschlüsselnde Text-Kommunikationssystem SIGTOT. Es arbeitet nach dem US Patent #1,310,719 für ein „geheimes Signalsystem“ des Bell Technikers Gilbert S. Vernam aus 1919 und benutzt zur Verschlüsselung ein Bell Gerät namens 131-B2.

An jenem Tage des Jahres 1943 bemerkt nun der für die US Armee arbeitende Wissenschaftler der Bell Company ein technisches Phänomen, welches bis heute fast der gesamten Weltbevölkerung unbekannt ist, obwohl es die Sicherheit, die Privatsphäre, die Gesellschaften, die Staaten, die Sicherheit und das Leben von heute 7 Milliarden Menschen unmittelbar berührt und gefährdet:

jedes Mal wenn er über den verschlüsselnden Text-Kommunikations-Apparat SIGTOT einen Buchstaben eintippt, schlägt in einem entfernten Teil des Labors ein Oszilloskop aus. Und zwar fünf Mal, für jedes Zeichen pro Sekunde („baud“). Als er die angezeigten Spannungsspitzen näher analysiert, stellt er fest, dass er die in den Text-Kommunikations-Apparat der Armee per Hand eingetippten und anschließend verschlüsselten Texte aus der Entfernung unverschlüsselt mitlesen kann. „Spionage und Informationskontrolle: Der technologische Quantensprung in 1943“ weiterlesen