Vor genau 16 Jahren öffnete George W. Bush die Schleusentore für Folter in Guantánamo

Also lassen Sie uns diese Idee, dass „Bush nicht so schlecht war“ im Keim ersticken, in Ordnung?

Seit der schrecklichen Erhebung der grotesk inadäquaten Figur von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten hat es eine bizarre Neigung von Seiten derer gegeben, die sich in der Mitte und links vom politischen Leben der USA befinden, den früheren republikanischen Präsidenten George W. Bush zu rehabilitieren.

Also lasst uns das im Keim ersticken, oder? Denn wenn man die letzten 20 Jahre nicht vom Planeten weg war, muss man sich bewusst sein, dass es George W. Bush, der den brutalen und durch und durch kontraproduktiven „Krieg gegen den Terror“ der USA nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 initiiert hat, bei dem es darum ging, die CIA zu ermächtigen, ein geheimes Inhaftierungs- und Folterprogramm einzurichten, ein Gefängnis außerhalb des Gesetzes in Guantánamo Bay, Kuba, zu errichten, Abschiebe- und Überwachungsprogramme innerhalb der USA einzuführen und als Reaktion auf die Anschläge in ein Land (Afghanistan) einzudringen, wo US-Truppen bis zum heutigen Tag bleiben, obwohl sie längst „die Niederlage den Kiefern des Sieges entrissen“ haben, wie mir der Autor Anand Gopal einmal erklärte, und in ein anderes Land (Irak) eindrangen, das nichts mit 9/11 oder al-Qaida zu tun hatte, das aber trotzdem zerstört wurde, auf dem Weg, der als Schmelztiegel diente für die Schaffung einer neueren Bedrohung, Daesh, oder des Islamischen Staates, wie er im Westen besser bekannt ist, einer Art Turboneuauflage von al-Qaeda. „Vor genau 16 Jahren öffnete George W. Bush die Schleusentore für Folter in Guantánamo“ weiterlesen

Massenentlassungen im U.S.-Aussenministerium

Imperialistischer Komplex kämpft erbittert um die Macht im Weissen Haus

Seit der Vereidigung von Rex Tillerson als U.S.-Aussenminister am 1.Februar 2017 brodelt es heftig in der Gerüchteküche um dessen Person wie Rücktritt oder Hinauswurf durch Donald Trump. Kein Wunder, denn das Aussenministerium der Vereinigten Staaten von Amerika hat maßgeblich unter allen bisherigen Präsidenten dazu beigetragen, die aggressive Politik seit Jahrzehnten gegenüber anderen Staaten mindestens seit Beendigung des Zweiten Weltkrieges voranzutreiben. „Massenentlassungen im U.S.-Aussenministerium“ weiterlesen

Stellt unsere Kriegsverbrecher vor das Gericht in Den Haag

Der Chilcot-Bericht diese Woche über die Rolle Britanniens beim Einmarsch in den Irak 2003 war so höflich und reserviert wie eine ordentliche englische Teeparty. Keine direkten Beschuldigungen, keine Rede von Kriegsverbrechen durch den damaligen Premierminister Tony Blair oder dessen Leitstern, Präsident George W. Bush. Aber immerhin ziemlich belastend.

Derartige Regierungsberichte und Kommissionen sind eher dazu bestimmt, die Wahrheit zu vernebeln statt zu enthüllen und hässliche Fakten unter Bergen von Papier zu begraben, wie im reizenden Programm „Yes, Prime Minister“ lustig bemerkt wurde.

Und unter Bergen von Lügen. Die größte Lüge auf beiden Seiten des Atlantiks war, dass die Invasion und Zerstörung des Irak das Ergebnis von „fehlerhaften Geheimdiensterkenntnissen“ war. Die Lager von Bush und Blair und die Medien der Vereinigten Staaten von Amerika und des Vereinigten Königreichs trieben diese absurde Linie voran.

Nachdem ich seit 1976 über den Irak berichtet hatte, war ich einer der ersten, der versicherte, dass Bagdad keine sogenannten Massenvernichtungswaffen besaß, sowie keine Möglichkeiten, diese zu befördern, falls es doch welche hatte. Dafür wurde ich hinausgeworfen und kam auf die Schwarze Liste des führenden TV-Netzwerks und führender Zeitungen in den Vereinigten Staaten von Amerika. „Stellt unsere Kriegsverbrecher vor das Gericht in Den Haag“ weiterlesen

Fragen der Wahlmöglichkeit

Andrew J. Bacevich – Stephen Kinzer

Präsident Barack Obama verdankt seine Wahl im Jahr 2008 zum großen Teil der tiefen Sehnsucht unter den Bürgern nach einer neuen Außenpolitik in der Folge des katastrophalen Irakkriegs. Wenn er jedoch das Weiße Haus im kommenden Jahr verlässt, wird diese Politik wie bei seinem Einzug überwiegend mit dem bewaffneten Konflikt im Mittleren Osten befasst sein.

Das ist kein neuer Zustand. In seinen Tanner-Vorlesungen, die er vor kurzem am Bowen H. McCoy Family Center for Ethics in Society der Stanford University hielt, und in seinem neuen Buch America´s War for the Greater Middle East stellt der Armeeoberst im Ruhestand und Wissenschaftler für Internationale Beziehungen Andrew J. Bacevich die heutigen Engagements in den Zusammenhang eines Jahrzehnte langen Strebens nach Beherrschung der muslimischen und arabischen Welt durch die Vereinigten Staaten von Amerika.

Der Journalist Stephen Kinzer begleitete Bacevich bei seinem Exkurs in die Geschichte. Warum und wie wurden die Vereinigten Staaten von Amerika auf den Mittleren Osten fixiert? Warum war das Land bereit, dort soviel Blut – eigenes und fremdes – zu vergießen? Und haben wir etwas daraus gelernt?

—Die Herausgeber (des Boston Review)

Stephen Kinzer: Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren die Vereinigten Staaten wiederholt an Interventionen im Mittleren Osten beteiligt. Sie sehen diese als Teil eines langen kontinuierlichen Prozesses. Warum glauben Sie, dass diese Sichtweise korrekt und aufschlussreich ist? „Fragen der Wahlmöglichkeit“ weiterlesen

Ex-C.I.A.-Agent John Kiriakou ist in Freiheit. Jetzt ist der komplette Folterbericht nächster Kandidat.

Nach Veröffentlichung eines kleinen Teils des Folterberichts erhob sich die Forderung nach der vollständigen Version. Zu gross war das Entsetzen der Weltöffentlichkeit über den Inhalt. Aus Gründen der nationalen Sicherheit wird dieser Bericht bis heute unter Verschluss gehalten.

Gleichzeitig erhoben sich vermehrt Stimmen, die sich für inhaftierte Whistleblower einsetzten und ihre Rehabilitation forderten. Besonders der Fall John Kiriakou, der wegen Verrats an die Presse zu einer Gefängnishaft von dreissig Monaten verurteilt wurde, erregte wieder die Aufmerksamkeit. „Ex-C.I.A.-Agent John Kiriakou ist in Freiheit. Jetzt ist der komplette Folterbericht nächster Kandidat.“ weiterlesen

Stolze U.S.-Admiräle kapitulieren vor evangelikalen Fundamentalisten

Aktivisten, Veteranen und Aktive verteidigen in der Armee den 1. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika, in dem die Einführung einer Staatsreligion und die Bevorzugung oder Benachteiligung einzelner Religionen untersagt sind.

Eigentlich müssten sich die mit Orden und Sternen geschmückten Generäle und Admiräle der U.S-Armee, allen voran diejenigen in der U.S. Navy, vor Wut in die Finger beissen, nachdem sie ihre bunten Epauletten von den Schultern gerissen haben.

Da ruft der Vorsitzende des U.S.-Generalstabs General Martin E. Dempsey zu den Waffen, um als Vorwand, im Irak immer noch ein Wörtchen mit zu reden, die mitfinanzierten I.S.-Milizen zur Strecke zu bringen anstatt die Verfassung in seiner Truppe durchzusetzen. „Stolze U.S.-Admiräle kapitulieren vor evangelikalen Fundamentalisten“ weiterlesen

Sechs US-Präsidenten haben den Irak zerstört

Man muss kein Akademiker sein, um herauszufinden, dass es dem Irak unter Saddam Hussein besser ging als heute.

Nicht, weil Saddam ein großer Führer war ohne Blut an seinen Händen. Es ist nur so, dass das,was sechs US-Präsidenten dem Irak in den vergangenen 35 Jahren angetan haben, viel schlimmer ist als alles, was Saddam jemals dem irakischen Volk angetan hat.

Unter Saddam hatten die Iraker eine gut gehende Wirtschaft mit einer reichen Mittelklasse, eine gut funktionierende Infrastruktur auf dem Niveau der höchstentwickelten Länder der Welt, freie medizinische Versorgung und freie Bildung bis zum Hochschulabschluss. „Sechs US-Präsidenten haben den Irak zerstört“ weiterlesen

Der Tiefenstaat und 9/11

Fortsetzung der Artikelreihe von Peter Dale Scott

Teil I – Terroristen auf dem Schachbrett
Teil II – Der gefälschte Krieg gegen den Terror: Wie die USA einige ihrer Feinde schützten
Teil III – Das wahre Große Schachbrett und die Profiteure des Kriegs
Teil IV – Das Doomsday-Projekt und Tiefenereignisse: JFK, Watergate, Iran-Contra und 9/11
Teil V – 9/11 in historischer Perspektive: Falsche Annahmen

Peter Dale Scott interpretiert 9/11 in diesem Essay als keinen beispiellosen Staatsstreich, sondern als einen Vorfall in einer Reihe von ähnlichen unerklärlichen Ereignissen, die alle ähnliche Ergebnisse zeitigten, bis hin zurück zum zweiten Golf von Tonkin-Zwischenfall, der Kennedy-Ermordung, ja selbst bis hin zum falsch erinnerten Beginn des Korea-Krieges. Allein, von all diesen Tiefenereignissen kann 9/11 als das erste gesehen werden, das nicht nur strukturelle, sondern auch verfassungsmäßige Auswirkungen gehabt hat. Bis heute befinden sich die USA in einem permanenten Ausnahmezustand.

Von Peter Dale Scott, Übersetzung Lars Schall

Die Übersetzung des nachfolgenden Artikels, der im englischen Original unter der Überschrift “9/11, Deep State Violence and the Hope of Internet Politics“ hier(am 11. Juni 2008) erschien, wurde von Peter Dale Scott ausdrücklich und persönlich für LarsSchall.com autorisiert. „Der Tiefenstaat und 9/11“ weiterlesen

Das Große Geld hinter dem Krieg: der militärisch-industrielle Komplex

Mehr als 50 Jahre nach Präsident Eisenhowers Warnung befinden sich die Amerikaner in fortwährendem Krieg

Im Januar 1961 nahm der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Dwight D. Eisenhower seine Abschiedsrede zum Anlass, das Land vor dem zu warnen, was er als eine seiner größten Bedrohungen betrachtete: vor dem militärisch-industriellen Komplex, bestehend aus militärischen Kontraktoren und Lobbyisten für die endlose Fortsetzung des Krieges.

Eisenhower warnte, dass „ein immenses militärisches Establishment und eine ausgedehnte Rüstungsindustrie“ sich als eine verborgene Kraft in der Politik der Vereinigten Staaten von Amerika herausgebildet haben und die Amerikaner „nicht versäumen dürfen, deren schwerwiegende Auswirkungen zu erkennen.“ Diese Rede wird wohl Eisenhowers mutigster und prophetischster Moment gewesen sein. „Das Große Geld hinter dem Krieg: der militärisch-industrielle Komplex“ weiterlesen

Terroristen auf dem Schachbrett

Um dem Mysterium “9/11” auf die Spur zu kommen, ist es nicht verkehrt, dem Fall von zweien der angeblichen 19 Flugzeugentführer, Khalid Al-Midhar und Nawaf Al-Hazmi, Beachtung zu schenken. Hätte ein kleines, einzugrenzendes Element innerhalb der CIA die beiden Möchtegern-Terroristen nicht erfolgreich über 18 Monate hinweg vor einem Zugriff des FBI geschützt, wären sie wohl nie an Bord des Flugzeugs gewesen, das am 11. September 2001 Kurs aufs Pentagon nahm.

Von Peter Dale Scott, Übersetzung Lars Schall

Die Übersetzung des nachfolgende Essays, der im Original unter der Überschrift “Launching the U.S. Terror War: the CIA, 9/11, Afghanistan, and Central Asia“ hier auf The Asia-Pacific Journal erschien, wurde von Peter Dale Scott ausdrücklich und persönlich für LarsSchall.com autorisiert. „Terroristen auf dem Schachbrett“ weiterlesen