Infrastruktur, Raumproduktion und militärische Logistik: Das Beispiel Sahel

Autor: Christoph Marischka

Ein aktueller Roman von Dave Eggers handelt von zwei Mitarbeitern einer westlichen Baufirma, die mit einer gewaltigen Asphaltiermaschine in ein nicht näher benanntes Bürgerkriegsland geschickt werden, um dort eine Straße zu bauen, die den armen Süden mit der Hauptstadt im reichen Norden verbinden soll. Das Projekt verspricht Frieden und Wohlstand. Doch der Titel des Buches, „Die Parade“, deutet schon an, wem es am Ende wirklich nutzt: „Diese Straße soll nicht dem Volk, sondern den Siegern dienen“, fasst das eine Rezension des Bayerischen Rundfunks zusammen.[1]

Infrastruktur

Die Geschwindigkeiten, mit denen Informationen eingeholt, Beamte reisen, Truppen und Material verlegt werden können, bestimmen die Form der politischen Herrschaft, wie u.a. der kürzlich verstorbene Philosoph Paul Virilio immer wieder betont hat.[2] Hierfür werden entsprechende Infrastrukturen aufgebaut, ausgebaut und erhalten. „Infrastruktur, Raumproduktion und militärische Logistik: Das Beispiel Sahel“ weiterlesen

Logistik mit Gschmäckle: Militärisch genutzte Flug/Häfen und ihre lokalen Auswirkungen

Autorin: Jacqueline Andres

Aktuell befindet sich die Bundeswehr mit etwa 4.000 Soldat*innen in 13 Auslandseinsätzen und beteiligt sich immer wieder an zahlreichen internationalen Kriegsübungen. Das ist eine große logistische Herausforderung, um Material und Truppen auf mindestens drei Kontinenten zu bewegen. Neben dem Schienen- und Straßenverkehr spielen dabei nicht zuletzt auch der Flug- und Seeverkehr – und damit Häfen und Flughäfen – eine zentrale Rolle.

Die Bundeswehr greift dafür sowohl auf Militärstützpunkte als auch auf vordergründig „zivile“ Infrastruktur in der BRD zurück – und hinterlässt dabei in unterschiedlicher Hinsicht ein militärisches „Geschmäckle“. „Logistik mit Gschmäckle: Militärisch genutzte Flug/Häfen und ihre lokalen Auswirkungen“ weiterlesen

Griechenland: US-Kontrolle des Hafens von Alexandroupolis

Autor: Paul Antonopoulos

Unter dem Deckmantel des Schutzes der Sicherheit werden die USA einen strategischen Mittelmeerhafen kontrollieren

Der griechische Private Asset Utilization Fonds (HRADF) wird eine 67%ige Beteiligung am Hafen Alexandroupolis in Nordgriechenland nahe der Grenze zur Türkei und Bulgarien verkaufen. Es wird vermutet, dass zwei amerikanische Unternehmen an dem Geschäft interessiert sind. Der Verkauf eines Hafens, der für US-Unternehmen von strategischer Bedeutung ist, wirft in Griechenland in Verbindung mit der Verfügbarkeit der Anlage für US- und NATO-Truppen viele Fragen auf. Das Mittelmeerland ist nach wie vor nur eines von zwei untersuchten NATO-Ländern, in denen die Zivilbevölkerung das Bündnis nicht befürwortet, und nur 36% der Griechen stehen den USA positiv gegenüber. In einer Ankündigung der HRADF wurde betont, dass die Ausschreibung aus zwei Phasen bestehe – „in der ersten Phase sind interessierte Parteien eingeladen, ihre Absicht zur Teilnahme bis zum 2. Oktober 2020, 17.00 Uhr, zu bekunden“. „Griechenland: US-Kontrolle des Hafens von Alexandroupolis“ weiterlesen

Türkische Expansion nach Afrika: Hafen für Militär im Sudan

Verbrämt mit den zukünftigen Aussichten auf florierende Gewinne durch kommerzielle Tourismusströme und religiöse Mekkapilger erhält die Türkei die Insel Suakin vor der sudanesischen Küste.

Dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan war es eine dreitägige Reise in den Sudan zu seinem Amtskollegen Omar al-Bashir wert, den ökonomischen und militärischen Machteinfluss seiner Regierung auf dem afrikanischen Kontinent auszudehnen.

Ziel der Türkei war die geostrategisch wichtige Position der Insel Suakin (Sawakin) an der afrikanischen Küste des Roten Meeres, ein seit Jahrtausenden für die Seefahrt genutzter Ausgangspunkt nach Asien und Indien. Erdoğan setzte während seiner Rede an der Universität von Khartum auf die Förderung des Tourismus. Eigene militärische Interessen dort als Hauptgrund seiner Reise zu betonen wären kontraproduktiv für das Image.

Die Regierung des Sudans übergab der Türkei am 25.12.2017 alle Vollmachten über die Insel. Der mehrere hundert Millionen Dollar schwere Deal enthält die Restauration von historischen Ruinen und den Hafenanlagen. Mit dem Ausbau des Hafens für moderne zivile und militärische Schiffe positioniert sich die Türkei nach der Einrichtung in Somalia mit der grössten ausländischen Militärbasis der Türkei in Mogadischu zunehmend als Konkurrent oder Partner (je nach ständig sich ändernden Bündnisinteressen) gegenüber oder mit den Vereinigten Staaten von Amerika, China, den arabischen Monarchien oder anderen Ländern.

In den miesen Regeln der Aussenpolitik werden der Weltbevölkerung Spannungen vorgetäuscht, die nicht existieren. Die Fäden werden von Geheimdiensten, der Rüstungsindustrie und dem ganzen davon profitierenden bürokratischen Apparat gezogen.

Wenn die Menschen Zugang zu Informationen über die realen Hintergründe erhalten würden, würden sie ihre Regierungsvertreter mit ihren enormen Ausgaben für die Aufrüstung der Armee und den ständig erweiterten „Sicherheitsgesetzen und Anti-Terror-Massnahmen“ aus ihren Ämtern jagen. So aber sterben sinnlos viele Menschen in den zahlreichen Kriegen oder werden verfolgt, wenn sie sich aktiv im eigenen Land einmischen, um diese Mißstände zu beseitigen. Speziell in Deutschland wurde das im Juli diesen Jahres mehr als offenbar. Auf dem letzten Gipfeltreffen der G20 Staaten in Hamburg sitzen die Regierungschefs einträchtig bei ihren Banketts und in der Elbphilharmonie beieinander während die Demonstranten bis zum heutigen Tag als „Staatsfeinde und gefährliche Elemente“ eingestuft werden.

Quellen:
https://www.dailysabah.com/deutsch/politik/2017/12/26/erdogan-sudan-uebergibt-insel-suakin-der-tuerkei-zum-wiederaufbau
http://english.alarabiya.net/en/News/middle-east/2017/12/26/Turkey-to-restore-Sudanese-Red-Sea-port-and-build-naval-dock.html

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26.03.2017 Grösste ausländische Militärbasis der Türkei in Mogadischu

Saudis brechen ihr Versprechen und setzen die Blockade des Hafens im Jemen fort

Saudis hatten angekündigt, dass Hilfsschiffe bis zum Donnerstag Mittag zugelassen werden.

Obwohl sie Anfang dieser Woche versprochen hatten, die Blockade des Nordjemen am Donnerstag Mittag aufzuheben, kam der Zeitpunkt und verging, und die Schiffe der UNO und anderer humanitärer Hilfsorganisationen werden weiterhin daran gehindert, den Hafen von Hodeidah zu erreichen. „Saudis brechen ihr Versprechen und setzen die Blockade des Hafens im Jemen fort“ weiterlesen

Hapag-Lloyd will vorerst am verantwortungslosen Geschäft mit Atomtransporten festhalten

Pressemitteilung von ROBIN WOOD vom 4.3.2015 zum Gespräch zwischen ROBIN WOOD und Hapag-Lloyd

Hapag-Lloyd will vorerst nicht aus dem Atomtransporte-Geschäft aussteigen. Das ergab ein Gespräch zwischen Delegationen der Reederei und ROBIN WOOD, das am 26. Februar 2015 am Hauptsitz des Unternehmens in Hamburg stattfand. Mit Blick auf die laufenden Koalitionsgespräche in Hamburg fordert ROBIN WOOD SPD und Grüne auf, die Sperrung des Hamburger Hafens für Atomtransporte und ein entsprechendes Umschlagverbot durch Hapag-Lloyd und die HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG) in den Koalitionsvertrag aufzunehmen. „Hapag-Lloyd will vorerst am verantwortungslosen Geschäft mit Atomtransporten festhalten“ weiterlesen

US Army als Streikbrecher im Hafen von Longview, Washington

Waterfront: Wallstreet-Konzerne, Polizei und Soldaten gegen Arbeiter – US-Militäreinsatz im Inneren als Vollstrecker für die 1%

In den Vereinigten Staaten von Amerika werden zum ersten Mal seit der Nixon-Ära vor vierzig Jahren wieder bewaffnete Streitkräfte bei einem gewerkschaftlichen Arbeitskampf im Inneren des Landes eingesetzt. „US Army als Streikbrecher im Hafen von Longview, Washington“ weiterlesen