Nach Irrfahrt in der Karibik: Kuba lässt Corona-Schiff anlegen und evakuieren

Autoren: Adriano Gomez-Bantel, Harald Neuber

Norwegisch-britisches Kreuzfahrtschiff darf nach Ausbruch des Coronavirus Havanna anlaufen. Ärztebrigade in Venezuela eingetroffen

Die kubanische Regierung hat einem norwegisch-britischen Kreuzfahrtschiff die Erlaubnis erteilt, den Hafen von Havanna anzulaufen, um die Passagiere nach Ausbruch des neuartigen Corona-Virus an Bord zu evakuieren. Der sozialistische Inselstaat kam damit einer Bitte der britischen Regierung nach, nachdem dem Schiff in der Karibik das Anlaufen näherer Häfen untersagt worden war. Zugleich trafen Hilfsgruppen kubanischer Ärzte in Venezuela ein, um eine Ausbreitung des 2019-nCo-Virus und der Atemwegserkrankung Covid-19 zu verhindern. „Nach Irrfahrt in der Karibik: Kuba lässt Corona-Schiff anlegen und evakuieren“ weiterlesen

US-Studie zu „Schallwaffe“ in Kuba empfiehlt psychologische Untersuchung von US-Diplomaten

Wissenschaftler aus den USA und Großbritannien sind nach einer Untersuchung angeblicher Angriffe mit „Schallwaffen“ auf die US-Botschaft in Havanna zu einem überraschenden Ergebnis gekommen: Bei den Geräuschen, die angeblich erkrankte Diplomaten gehört haben wollen, soll es sich um Grillen handeln. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte die sozialistische Regierung Kubas beschuldigt, die diplomatische Vertretung mit einem unbekannten Waffensystem attackiert zu haben. Dies konnten Wissenschaftler nun nicht bestätigen. Die Geräusche stammten vielmehr von Grillen, die in der Umgebung der Botschaft vorkommen.

Die Studie, die auf der Jahrestagung der US-amerikanischen Society for Integrative and Comparative Biology (SICB) vorgestellt wurde, bestätigt, dass die Geräusche, die Diplomaten und Beamte der US-Botschaft angeben gehört zu haben, mit dem Zirpen durch Stridulation übereinstimmt.

„Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass die Aufnahme wohl von einer Grille stammt, und wir denken, dass wir wissen, um welche Art es sich handelt“, sagte einer der Studienautoren, Alexander Stubbs gegenüber der Tageszeitung New York Times. Der Biologe der University of California in Berkeley hatte auf der SICB-Jahrestagung in Tampa, Florida, einem Vortrag mit dem Titel „Sound attributed to ‘sonic attacks’ on U.S. diplomats in Cuba spectrally matches echoing cricket“ gehalten.

Die Wissenschaftler verglichen die Aufzeichnungen der Geräusche, die von ehemaligen Mitarbeitern der Botschaft vorgelegt worden waren, mit dem Zirpen von Grillen der Art Anurogryllus celerinictus, bekannt als Indische Kurzschwanzgrille.

„Sie stimmt bis ins Detail mit der Aufzeichnung überein, und zwar in Dauer, Pulsfolgefrequenz, Leistungsspektrum, Pulsfrequenzstabilität und Schwingungen pro Puls“, heißt es in der Studie. Die New York Times schreibt, dass weitere Experten die Analyse der Spezialisten um Stubbs für richtig befunden haben.

Eine Aufzeichnung des Geräusches, die von der Nachrichtenagentur AP verbreitet wurde, zeige auch einen Frequenzabfall in einzelnen Impulsen, eine deutliche akustische Signatur des Grillenzirpens, heißt es in der Studie. „Während die zeitliche Impulsstruktur in der Aufzeichnung anders ist als bei jeder natürlichen Insektenquelle, ergibt sich bei der Wiedergabe des Cricketgesprächs über einen Lautsprecher und der Aufnahme im Innenbereich durch das Zusammenspiel der reflektierten Schallimpulse ein Klangbild, das von der AP-Aufnahme nahezu nicht zu unterscheiden ist“, heißt es in der Studie weiter. Dies sei ein eindeutiger Beweis dafür, dass das Geräusch auf einen widerhallenden Grillen-Ruf und nicht einen akustischen Angriff oder ein anderes technologisches Gerät zurückzuführen ist, so Stubbs.

Die Ursachen für die von den Mitarbeitern der Botschaft gemeldeten Gesundheitsprobleme müssten eingehender untersucht werden, merken die Autoren an. Die Ergebnisse machten „die Notwendigkeit einer eingehenden Erforschung der Ursache dieser Krankheiten, einschließlich möglicher physiologischer Erklärungen, die nichts mit Schallangriffen zu tun haben“ notwendig. Mit anderen Worten: Die US-Diplomaten sollten sich einer psychologischen Untersuchung unterziehen.

Im August 2017 hatte das US-Außenministerium berichtet, dass einige Diplomaten aufgrund „eines Angriffes auf ihre Gesundheit gewisse Symptome“ gezeigt hätten, sagte die damalige außenpolitische Sprecherin der USA, Heather Nauert. Vorher hatte die US-Regierung verkündet, dass seit einem früheren „Vorfall“ im letzten Jahr in Havanna insgesamt 19 US-Diplomaten unter „einer Reihe physischer Symptome“ litten. Als Reaktion hatte Washington zwei kubanische Diplomaten ausgewiesen, später wurde die unter Amtsvorgänger Barack Obama kurz zuvor erst wiedereröffnete US-Botschaft in Havanna wieder geschlossen.

Erstveröffentlichung auf Portal amerika21.de am 9.1.2019

Historisches Treffen zwischen Obama und Castro in Panama

Präsidenten der USA und Kuba sollen heute auf Amerika-Gipfel der Organisation Amerikanischer Staaten zusammenkommen. Außenminister trafen sich bereits.

Die Präsidenten der USA und von Kuba, Barack Obama und Raúl Castro, sind am Freitagabend (Ortszeit) im Rahmen des Amerika-Gipfels der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) aufeinander getroffen. Die beiden Staatschefs begrüßten sich persönlich. Medien aus aller Welt hatten auf die symbolträchtigen Bilder des Händedrucks gewartet. Obama und Castro wechselten einige Worte, wie der lateinamerikanische Fernsehsender Telesur berichtete. Am heutigen Samstag wollen Obama und Castro zu einem geplanten Gespräch zusammenkommen. „Historisches Treffen zwischen Obama und Castro in Panama“ weiterlesen

Nach 50 Jahren: Obama will Kuba-Blockade aufheben

Nach über 50 Jahren tiefer Differenzen wollen die Regierungen der USA und Kubas eine Normalisierung ihrer Beziehungen erreichen. In TV-Auftritten gaben US-Präsident Barack Obama und Kubas Präsident Raúl Castro am Mittwoch zeitgleich erste Schritte dazu bekannt. Obama machte dabei deutlich, dass die Kuba-Blockade beendet werden soll. „Die Politik der Isolation hat nicht funktioniert“, sagte er.

Der Ankündigung vorausgegangen war am Dienstag ein knapp einstündiges Telefonat zwischen beiden Staatschefs. Es war der erste direkte Kontakt zwischen einem US-Präsidenten und einem kubanischen Staatschef seit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen nach der kubanischen Revolution vor mehr als einem halben Jahrhundert, hieß es aus Washington. „Nach 50 Jahren: Obama will Kuba-Blockade aufheben“ weiterlesen

Sorge um Friedensprozess in Kolumbien

Präsident Santos suspendiert Friedensgespräche. Forderungen nach Waffenruhe werden lauter. Regierung und Armee lehnten dies wiederholt ab

Nach der Aussetzung der Gespräche mit der FARC-Guerilla durch Präsident Juan Manuel Santos fordern Politiker, Sprecher sozialer Bewegungen und Vertreter verschiedener gesellschaftlicher Bereiche die Fortführung des Friedensprozesses und einen sofortigen Waffenstillstand. In den sozialen Netzwerken startete unter „#TreguaYA“ (Waffenruhe jetzt) eine Kampagne, die großen Zuspruch erhält. „Sorge um Friedensprozess in Kolumbien“ weiterlesen

Google Inc. sperrt Blog aus Kuba

Seite „La Isla desconocida“ des kubanischen Publizisten Enrique Ubieta zensiert. Anfragen des Betroffenen ohne Antwort


Im „Cache“ von Google noch zu sehen: Zensierter Blog Ubietas

Berlin/Havanna. Der US-amerikanische Google-Konzern geht offenbar verstärkt gegen Journalisten aus Kuba im Internet vor. Wie die Nachrichten- und Debattenportale Cubadebate.cu und ciudadccs.org.ve berichten, wurden dem kubanischen Publizisten und Schriftsteller Enrique Ubieta alle Zugänge zu den Diensten des weltweit führenden Internetanbieters gesperrt. „Google Inc. sperrt Blog aus Kuba“ weiterlesen

Kritik an EU-Resolution gegen Kuba

Organisationen in Deutschland bemängeln doppelten Standard bei Menschenrechtspolitik des Europäischen Parlaments

Kuba-Solidaritätsorganisationen und Politiker in Deutschland haben eine Resolution gegen die sozialistische Regierung in Havanna zurückgewiesen. Das fünfseitige Dokument war am Donnerstagmittag im Strasbourger Sitz des Europäischen Parlaments auf Initiative der rechtsgerichteten Fraktion der „Europäischen Volkspartei“ verabschiedet worden. „Kritik an EU-Resolution gegen Kuba“ weiterlesen