Kriminalisierung von Tor-Servern stoppen

Pressemitteilung von Reporter ohne Grenzen vom 5.7.2019

Das Bundesinnenministerium möchte den Betrieb von Tor-Servern kriminalisieren und damit unter anderem erreichen, gegen Whistleblowing-Plattformen wie etwa Wikileaks ermitteln zu können. Außerdem droht Anonymisierungsdiensten das Aus, mit denen Exilmedien brisante Informationen aus Krisen- und Kriegsgebieten erhalten können. Dies ist das Ergebnis einer interdisziplinären Analyse des sogenannten Darknet-Paragrafen durch Juristen, IT-Experten und Menschenrechtsaktivisten. Die Pläne verunsichern bereits jetzt deutsche Betreiberinnen und Betreiber von Tor-Servern, die 30 Prozent des weltweiten Tor-Netzes ausmachen. Wegen ihrer Bedeutung hätte ein Rückgang des Engagements in Deutschland gravierende Folgen für das gesamte Anonymisierungsnetzwerk. „Kriminalisierung von Tor-Servern stoppen“ weiterlesen

Facebook blockiert wieder teleSUR

Die Internetplattform des Senders teleSUR wurde zum zweiten Mal in diesem Jahr von den Mitarbeitern von FACEBOOK gesperrt. Betroffen war die englische Version des Senders. Beiträge dieser Website werden von unseren Moderatoren fast täglich per Hand ausgewählt und auf unserer Nachrichtenagentur zur Verfügung gestellt, da die Themen über Politik, Kultur, Umwelt und Kultur aus Süd- und Lateinamerika im englischsprachigen Sprachraum zweitrangiger Natur zu sein scheinen. Besonders dann, wenn sie für diesen für die Politik und Wirtschaft mit kritischen Artikeln sehr unbequem werden.

Am 13. August 2018 veröffentlichte teleSUR diese Mitteilung: „Facebook blockiert wieder teleSUR“ weiterlesen

Dritter Staat blockiert Teile des Internets wegen „Schulprüfungen“

Nach Algerien und dem Irak sperrt jetzt Äthiopien in diesem Jahr tagelang – von kommenden Samstag an bis Mittwoch, den 20.Juli 2016 – den Zugang zu allen sozialen Medien.

Als Gründe wurden die zu erwartenden Prüfungsfragen/ im Vorab veröffentlichte Antworten zu Prüfungsfragen im Internet, der mobile Austausch über die Kommunikationskanäle während der Test mit anderen – oder die Gefahr der Ablenkung während der Vorbereitungszeit für die Schüler und Studenten von den jeweiligen Ministerien genannt.

Diese allzu durchsichtigen Manöver der betreffenden Regierungen sind als Tests für zukünftige landesweite Blockierungen zu verstehen und dienen zur Gewöhnung an derartige Unterbrechungen des Zugangs zu den Medien. „Dritter Staat blockiert Teile des Internets wegen „Schulprüfungen““ weiterlesen

RAF-Rentner im Anflug? Wer dem BKA glaubt, ist selber schuld.

Dem Versuch der bis heute durch das Bundesverfassungsgericht gedeckten Geheimpolizei Bundeskriminalamt und ihrer Presse auch noch eine Auferstehung der „Roten Armee Fraktion“ zu verkünden, muss Widerspruch oder Unterwerfung folgen. Und Schweigen heisst Unterwerfung.

Das Bundeskriminalamt bekam, trotz aller Warnungen nach BKA-Verhören in Folterkellern von Guantanamo und in Syrien, durch das Ende 2008 mit einer Stimme Mehrheit durch den Bundesrat gepeitschte BKA-Gesetz die Befugnisse einer Geheimpolizei. Seit damals baut das BKA diese Machtfülle aus, während das Bundesverfassungsgericht der Geheimpolizei bis heute den Rücken freihält, indem es nun schon seit über sieben Jahren die Verfassungsklage vom ehemaligen Innenminister Gerhart Baum verschleppt. U.a. sicherte sich das BKA über das Internetsperren-Gesetz den Zugang zur Schatztruhe der nach Beginn des weltweiten Terrorkrieges in 2001 aufgebauten Infrastruktur der Totalüberwachung, die per Telekommunikations-Überwachungsverordnung (TKÜV) der Regierung bei allen großen Providern eingebauten Kopiereinrichtungen des geheimdienstlichen Komplexes. Diesen Fuß in der Tür bei den Providern nahm die Geheimpolizei nie mehr heraus, obwohl das Internetsperren-Gesetz später formal „nicht umgesetzt“ wurde und auf Druck der damalige Regierungspartei FDP wieder aufgehoben wurde. Das BKA tat dies mit der Begründung von angeblich offen zugänglich im World Wide Web vorhandenen schwerstkriminellen Inhalten („Kinderpornografie“). Der für die Bekämpfung von Kinderpornografie zuständige leitende Kriminaldirektor des „Bundeskriminalamtes“ konsumierte diese selbst und befand sich auf der gleichen Kundenliste eines kanadischen Anbieters wie der langjährige Vorsitzende von Innenausschuss und NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages, Sebastian Edathy. In Edathys Amtszeit als Vorsitzender des Innenausschusses war von SPD, CDU und CSU das BKA-Gesetz in Bundesrat und Bundestag beschlossen worden. „RAF-Rentner im Anflug? Wer dem BKA glaubt, ist selber schuld.“ weiterlesen

EU-Datenschutzverordnungsentwurf entpuppt sich als neuer Versuch eu-weiter Zensur

Presse, Parteien und Verbände im Fadenkreuz von Kommission und den Kräften dahinter

Anlass dieses Artikels ist ein sowohl verfassungs- als auch eu-primärrechtswidriger Verordnungsentwurf der EU-Kommission im Namen des Datenschutzes, zu welchem Prof. Dr. Johannes Masing, Richter des 1. Senats des deutschen Bundesverfassungsgerichts, am 09.01.2012 in der Süddeutschen Zeitung den Artikel „ein Abschied von den Grundrechten“ veröffentlicht hat, um die Öffentlichkeit wachzurütteln.

Nach unserer Recherche geht es kam zum Vorschein, dass es um ganz andere Ziele als den Datenschutz geht. Es handelt sich vor allem um einen Angriff auf die alternativen Internet-Medien. „EU-Datenschutzverordnungsentwurf entpuppt sich als neuer Versuch eu-weiter Zensur“ weiterlesen

UNO: Internetsperren verstossen gegen Menschenrechte der 1. Generation

Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR-International Covenant on Civil and Political Rights)

Verstoß gegen Artikel 19, Absatz 3 des UN-Zivilpaktes, den 165 Staaten ratifiziert haben

Der Sonderbeauftragte der Organisation der Vereinten Nationen für Meinungs- und Pressefreiheit, Frank La Rue, hat einen Bericht veröffentlicht, in dem die Internetsperren aus Anlass von Urheberrechten durch Provider oder anderen Gründen und die somit den Zugang zu Informationen verhindern, als Verstoss gegen die Menschenrechte verurteilt werden. „UNO: Internetsperren verstossen gegen Menschenrechte der 1. Generation“ weiterlesen

Nach Internet-Sperren auch alle Terror-Gesetze seit 2001 auf dem Prüfstand

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hält Wort.

Die Bundesregierung hat gestern in einer Kabinettssitzung beschlossen, einen Gesetzentwurf zur Aufhebung des „Gesetzes zur Erschwerung des Zugangs zu kinderpornographischen Inhalten in Kommunikationsnetzen“ ins Parlament einzubringen. Die bisher rein rechtlich in Kraft befindlichen Sperren – die für die Kontrolle des Zugangs von 82 Millionen Menschen zum Weltinformations- und Kommunikationsnetz Internet das Grundrecht auf Fernmeldegeheimnis (Artikel 10 Grundgesetz) einschränken – sollen also aufgehoben werden. „Nach Internet-Sperren auch alle Terror-Gesetze seit 2001 auf dem Prüfstand“ weiterlesen

Ägypten Ticker: Volksaufstand Tag 7

Volksaufstand in Ägypten: Ticker
Ägypten Ticker: Volksaufstand Tag 6

Ägypten, Tag 7 des Volksaufstandes: Diktator Husni Mubarak und sein starker Mann Omar Suleiman, seit 1993 Spionage-Chef des „Allgemeinen Nachrichtendienstes“ und seit Samstag Vize-Präsident Mubaraks, klammern sich weiter an eine Macht, die sie längst verloren haben. Ihr Versuch, mittels Spionen, Polizei und Einheiten des Innenministeriums Plünderungen, Vandalismus und „Chaos“ zu organisieren und so die Situation für sich zu entscheiden, ist gescheitert. Eine ähnliche veraltete Taktik der Aufstandsbekämpfung hatte Tunesiens Diktator Zine el-Abidine Ben Ali in der Endphase des tunesischen Volksaufstandes verwendet. (29.01.2011, Übernehmen Mubarak und Suleiman die Taktik Ben Alis in Tunesien?) „Ägypten Ticker: Volksaufstand Tag 7“ weiterlesen

De Maiziere macht den Terror-Affen für Vorratsdatenspeicherung und Musikindustrie

Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) warnt vor einem „Terroranschlag“ im Inneren der Republik noch diesen November. Der Hintergrund ist so simpel wie unschrecklich: die Musikindustrie will ihre Vorratsdatenspeicherung wiederhaben.

Seit Monaten schon blaffen und bluffen CDU und CSU, um FDP-Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger für eine Neuauflage der Vorratsdatenspeicherung weich zu kochen. Doch die bleibt standhaft. Nun also das: Innenminister de Maiziere warnt vor einem „Terroranschlag“ in Deutschland – und das noch in diesem November. Man habe, so de Maiziere, Hinweise „ausländischer Partner“ und natürlich wäre das Ganze ein Plan „islamistischer Gruppen“.

Logisch ist das alles nicht. Es fehlt jedes Motiv für irgendein Attentat auf deutschem Boden, es sei denn eben für die Implementierung neuer Gesetze und Ermächtigungen gegen die gesamte Bevölkerung. Diese dienen nicht nur dem Überwachungsstaat. „De Maiziere macht den Terror-Affen für Vorratsdatenspeicherung und Musikindustrie“ weiterlesen