Tote, Tempelberg, Tarnkappen: Netanjahu bei der Arbeit

Über Israels immer noch amtierenden Premierminister Benjamin Netanjahu gibt es eigentlich nur eines zu wissen: Er glaubt, was er sagt. Völlig egal, was das ist. Für die seit der Ermordung von Yitzhak Rabin in 1995 faktisch durchgängig an der Macht befindliche Nomenklatura Israels gilt das Gleiche. Ebenso für deren Unterstützer und LobbyistInnen.

Über die Palästinenser gibt es wiederum nur Eines zu begreifen: dass sie nichts begreifen. Was wiederum zumindest nachvollziehbar ist, weil sie zu sehr mit Sterben, Leid und der seit Generationen über sie verhängten Kolonialherrschaft beschäftigt sind und von fast allen Seiten nur benutzt werden, eingeschlossen ihren sogenannten „Repräsentanten“.

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Israels Experiment an Menschen in Gaza

Ein Experiment: Was geschieht zwei Millionen Menschen, wenn sie die ganze Zeit fast keinen Strom haben? – Eines der größten je ausgeführten Experimente, in dem Menschen eine Rolle spielen, fand direkt vor unsern Augen statt – und die Welt schwieg. Das Projekt ist auf seinem Höhepunkt – und die Welt zeigt kein Interesse.

Dieses Experiment an Menschen, von keiner der internationalen wissenschaftlichen Institutionen gebilligt, deren Aufsichtsführung durch die Helsinki-Erklärungen erforderlich ist, sucht das menschliche Verhalten in extremen Stress-Situationen und Entbehrungen zu überprüfen. „Israels Experiment an Menschen in Gaza“ weiterlesen

Deutsch-Israelischer U-Boot-Deal: Keine Geschäfte mit Atomwaffenträgersystemen

Pressemitteilung der deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) vom 13.07.2017

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW fordert die Bundesregierung auf, die Lieferung von U-Booten an Israel zu stoppen. Experten zufolge können diese U-Boote mit Marschflugkörpern und nuklearen Sprengköpfen ausgestattet werden.

“Es ist ein verheerendes politisches Signal, wenn Deutschland kurz nach der historischen Verabschiedung eines UN-Vertrags zum Atomwaffenverbot einen Atomwaffenstaat bei der atomaren Aufrüstung unterstützt“,

erklärt der IPPNW-Vorsitzende Dr. Alex Rosen. „Deutsch-Israelischer U-Boot-Deal: Keine Geschäfte mit Atomwaffenträgersystemen“ weiterlesen

Geblendet in Gaza

ICH MUSS ein ganz besonderes Bekenntnis ablegen: Ich mag Gaza.

Ja, ich mag diesen entlegenen Winkel von Palästina, den schmalen Streifen auf dem Weg nach Ägypten, in dem zwei Millionen Menschen zusammengepfercht sind und der der Hölle näher ist als dem Himmel.

Ich bin in Gedanken dort. „Geblendet in Gaza“ weiterlesen

Ein Wort aus vier Buchstaben

Wenn ein Brite oder Amerikaner von einem „Wort aus vier Buchstaben“ spricht, meint er einen vulgären sexuellen Ausdruck, ein Wort, das man in guter Gesellschaft nicht ausspricht.

In Israel haben wir auch so ein Wort, ein Wort aus vier Buchstaben. Ein Wort, das nicht ausgesprochen werden soll.

Dieses Wort ist Schalom, Frieden. (Im Hebaräischen ist „sch“ ein Buchstabe und das „a“ wird nicht geschrieben.)

Vor Jahren wurde dieses Wort (außer dass es als Gruß benutzt wird) aus dem Verkehr gezogen. Jeder Politiker weiß, dass sein Gebrauch tödlich ist. Jeder Bürger weiß, dass er es nicht benutzen darf.

Es gibt viele Wörter als Ersatz: „Politische Vereinbarung“, „Trennung“, „wir sind hier und sie sind dort“, „regionale Abmachung“, um nur einige zu nennen.

Und da kommt Donald Trump und bringt das Wort wieder aufs Tapet. Trump in seiner Einfalt weiß nicht, dass es in diesem Land tabu ist.

Er will hier Frieden machen. SCH-A-L-O-M. Sagt er. „Ein Wort aus vier Buchstaben“ weiterlesen

Wer seine Missetat bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen

IM TUMULT anlässlich des 50. Jahrestages der „Vereinigung“ Jerusalems in den letzen Tagen wurde in einem Artikel behauptet, dass „selbst der Friedensaktivist Uri Avnery“ in der Knesset für die Vereinigung der Stadt gestimmt habe.

Das ist richtig. Ich habe in meiner Autobiografie Optimistisch versucht, die Umstände darzustellen. Aber nicht jeder hat das Buch gelesen und bisher ist es nur auf Hebräisch erschienen.

Deshalb will ich noch einmal versuchen, das seltsame Votum zu erklären. Zu erklären, nicht zu rechtfertigen. „Wer seine Missetat bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen“ weiterlesen

Grüße an Diana Buttu

VOR EIN paar Wochen wurde eine fast namenlose palästinensische Frau auf ungewöhnliche Weise geehrt. Einer ihrer Artikel wurde oben auf der ersten Seite der auf der Erde am höchsten geachteten Zeitung veröffentlicht: der New York Times.

Die Herausgeber stellten die Verfasserin Diana Buttu als „Rechtsanwältin und ehemalige Beraterin des Verhandlungs-Teams der Palästinensischen Befreiungsorganisation“ vor.

Ich habe Diana Buttu kennengelernt, als sie im Jahr 2000 zum ersten Mal auf der palästinensischen Szene erschien, zu Beginn der Zweiten Intifada. Sie wurde in Kanada geboren und ist die Tochter palästinensischer Einwanderer, die sich große Mühe gaben, sich in ihrem neuen Heimatland zu assimilieren, und sie genoss eine gute kanadische Erziehung.

Als der Kampf in den besetzten Gebieten intensiver wurde, kehrte sie ins Heimatland ihrer Eltern zurück. Die palästinensischen Teilnehmer an den Verhandlungen mit Israel, die nach dem Oslo-Abkommen begannen, waren von der jungen Rechtsanwältin beeindruckt, die – was bei ihnen eine Seltenheit war – ausgezeichnet Englisch sprach, und sie baten sie, an den nationalen Bemühungen teilzunehmen. „Grüße an Diana Buttu“ weiterlesen

Jetzt aber schnell!

Waffenfähige Heron TP-Drohne

Im Jahr 2014 wurde nach einer Anhörung im Verteidigungsausschuss des Bundestages am 30. Juni und einer aktuellen Stunde zu dem Thema am 2. Juli debattiert, ob die Bundeswehr zusätzlich zu ihren nicht bewaffnungsfähigen Drohnen, wie z.B. der LUNA oder der Heron 1, auch über Solche verfügen soll, die selbst als Plattform für Bomben und Raketen dienen können. Dies war dann anscheinend auch die im Koalitionsvertrag zwischen der CDU/CSU und der SPD groß angekündigte Prüfung „alle[r] damit [der Beschaffung neuer Waffensysteme, Anm. d. Autors] im Zusammenhang stehenden völker- und verfassungsrechtlichen, sicherheitspolitischen und ethischen Fragen“[1] und gleichzeitig auch noch die versprochene breite gesellschaftliche Debatte. Am Tag der aktuellen Stunde des Bundestages, also am 2. Juli 2014, erschien ein Interview der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in der Süddeutschen Zeitung, in dem sie ihre Entscheidung für die bewaffnungsfähigen Drohnen bereits verkündete. „Jetzt aber schnell!“ weiterlesen

Der Besuch

GOTT SEI gedankt für Oren Chasan.

Ohne ihn wäre es ein äußerst langweiliger Besuch gewesen.

Israels Minister waren zum offiziellen Empfang von Präsident Donald Trump in der brennenden Sonne am Fuße der Fluggasttreppe angetreten.

Es war sehr heiß, es gab keinen Schatten, für die Männer waren dunkle Anzüge obligatorisch. Ganz furchtbar.

Viele Minister hatten nicht teilnehmen wollen. Der Ministerpräsident musste sie mit schrecklichen Drohungen dazu zwingen.

Aber sieh da! Als Trump aus dem Präsidentenflugzeug stieg, war die Reihe derer, die ihn empfingen, endlos. Nicht nur alle Minister waren dort angetreten, sondern auch eine große Anzahl von Eindringlingen. Es war zu spät, um sie zu vertreiben.

Der bekannteste von ihnen war Oren Chasan. Als einfacher Abgeordneter der Knesset in der ersten Amtszeit mit einer anerkannten Begabung für Vulgarität stellte er sich mit in die Reihe der Minister. Als Präsident Trump sich ihm mit ausgestreckter Hand näherte, holte Chasan sein Mobiltelefon hervor und schickte sich an, sich mit dem Präsidenten zu fotografieren. Dieser war so überrascht, dass er verlegen mitspielte.

Innerhalb von Sekunden war das Foto in aller Welt und auf vielen Webseiten. „Der Besuch“ weiterlesen

Das Kreuzritter-Massaker

Gegen den eher schlicht gestrickten „mächtigsten Mann“ der Welt, Donald Trump, haben sich derzeit zwei Gilden verbündet: die eine handelt im Bewusstsein, durch die Ermordung des eigenen Ministerpräsidenten einen Frieden verhindern zu können, die andere im Bewusstsein durch die Ermordung des eigenen Präsidenten einen Krieg beginnen zu können. Der seit einigen Jahren verifizierbare mentale Zusammenbruch der Weltbevölkerung macht es leider notwendig zu erwähnen, um welchen Ministerpräsidenten und welchen Präsidenten es handelt: Yitzhak Rabin und John F. Kennedy. „Das Kreuzritter-Massaker“ weiterlesen