Kauf eines ehemaligen Truppenübungsplatzes in Thüringen

Deutschlandweite Spendensammelaktion des Naturschutzbundes Nabu für den Kauf des ehemaligen Militärgelände und Truppenübungsplatz Windknollen bei Jena in Thüringen

Die Ostertage sind traditionell eine gesellschaftlich-politische Zeit, in der Ostermärsche für den Frieden und gegen den Militarismus organisiert werden. Zudem wurde in allen Kulturen der Frühlingsanfang als Beginn des neuen Lebens gefeiert.

Eine gute Gelegenheit, beides zu verbinden – Entmilitarisierung und Naturschutz, bietet sich jetzt an mit dem Kauf des ehemaligen Militär- und Manövergeländes Windknollen bei Jena, auf dem nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bis 1990 die sowjetischen Truppen mit ihren Panzern und Minen und zuvor die Soldaten des Kaisers, später der Wehrmacht mit ihrer Kavallerie die Erde umpflügten. „Kauf eines ehemaligen Truppenübungsplatzes in Thüringen“ weiterlesen

Demonstration am 13. Oktober für mehr Inseln in Jena

Für bezahlbaren Wohnraum, gemeinschaftliches Leben und kulturelle Freiräume

Am Freitag, den 13. Oktober 2017 ruft das Wohnprojekt „Die Insel“ zu einer Demonstration unter dem Motto „Jena braucht Inseln“ für bezahlbaren Wohnraum, für die Unterstützung freier Kulturprojekte und für ein Fortbestehen des Insel-Projektes auf.

Das Haus am Inselplatz wird von fast 20 Menschen bewohnt – Arbeitende, Studierende, Arbeitslose, Akademiker_innen und ein Baby. Die Insel ist durch seine zentrale Lage oft Unterkunft für Gäste, Wandersgesell_innen, Bands, die in den Lokalitäten von Jena spielen oder auch mal für Obdachlose, die in Not sind. Seit bald 10 Jahren wird im Garten des Hauses eine SoKü (Soldarische Küche) abgehalten, bei der bis zu 200 Menschen erscheinen und die Möglichkeit haben, gegen Spende ein veganes Drei-Gänge-Menü zu bekommen und ein Konzert anzuhören. „Demonstration am 13. Oktober für mehr Inseln in Jena“ weiterlesen

Nur weil wir fertig werden wollen, dürfen wir nicht aufhören zu träumen…

…und wir sollten es laut tun. Jena sollte sich jetzt überlegen, wo es eigentlich hin will! Und jeder sollte mitmachen können! Weg von der Konzernstadt, hin zur Bürgerkommune!

Der Eichplatz hat gerade einen neuen Rahmenplan bekommen, der Bebauung des Inselplatzes wird uns demnächst vorgesetzt, die Nutzung des Engelplatzes wurde auch gerade wieder im Stadtrat ohne Bürgerbeteiligung beschlossen, das gesamte Bachstraßenareal incl. der Kinderklinik harren neuer Ideen, und ein großer Teil des Schottgeländes stehen leer. Jenas Innenstadt steht vor einer Neugründung! Nur die Stadt- und Landesplanung teilen die Flächen noch immer in einzelne Kuchenstücke ein. Nirgendwo in Jena gibt es soviel Spielraum für eine neue, nachhaltige und zukunftsfähige Stadtplanung.

Diese Debatte ist jedoch nicht neu. Seit vielen Jahren setzen sich Jenaer Bürger für eine Stadtplanung von unten, also vom Bürger aus gedacht, ein. In völliger Ignoranz der Stadtpolitik und auch der politischen Spitze der Verwaltung hatte diese Debatte den Höhepunkt mit der Bürgerbefragung zum Eichplatz. Seitdem versuchen einzelne Personen des politischen Lebens in Jena ihre Idee der Konzernstadt bzw. der unternehmerischen Stadt weiter zu verfestigen. Bürgerbeteiligung spielt in der Debatte keine Rolle mehr, wie man in einigen Beschlüssen des letzten Stadtrates wieder sehr gut beobachten konnte. „Nur weil wir fertig werden wollen, dürfen wir nicht aufhören zu träumen…“ weiterlesen

Proteste gegen Rüstungsproduktion in Jena

Leserbeitrag von STOP WARS Jena

Großer Zuspruch für Rüstungskonversion
Friedensaktivisten kritisieren die deutsche Außenpolitik scharf

Die Sprecherin der Gruppe, Lisa Maier, erklärte: „Als Produzent unverzichtbarer Systeme zur militärischen Aufklärung und Zielerfassung spielt der Rüstungskonzern Jenoptik eine wichtige Rolle in der internationalen Rüstungsproduktion.“

So ist etwa im Leopard II-Panzer eine aus Jena stammende Automatik verbaut, die das Kanonenrohr auf sein Ziel fixiert hält, während sich der Panzer durch unwegsames Gelände bewegt. Ebenfalls aus Jena stammen optische Sensoren in Patriot-Raketen, Militärflugzeugen und Hubschraubern, die den Einsatz jener Kriegsmaschinen und damit die moderne Kriegsführung erst ermöglichen. „Proteste gegen Rüstungsproduktion in Jena“ weiterlesen

Offener Brief an Verantwortliche der Berichterstattung nach der Thügida Demonstration in Jena am 09.11.2016

Nachdem in Jena wieder einmal eine angemeldete Thügida Demonstration und zahlreiche Gegenproteste stattfanden, muss ich mit Bestürzung feststellen, wie der Abend in der deutschen vorrangig nicht lokalen Presse beschrieben wird und welches Bild damit von Jena in Deutschland entsteht. Im Spiegel online gibt es z.B. nur einen kurzen Artikel indem von „Zusammenstößen zwischen rechten und linken Demonstranten“ berichtet wird und mehrfach wird die hohe aggressive Gewaltbereitschaft der Gegendemonstranten betont. Die angeblichen Zusammenstöße wurden zwar später von dpa revidiert, aber nicht mehr von allen Redaktionen wahr genommen. Während die lokalen Nachrichtenmedien noch mit eigenen Vertretern vor Ort waren, um sich ein objektives Bild der Lage zu machen, beziehen sich die überregionalen Medien vorrangig auf die Informationen der dpa und diese wiederum auf die Informationen der Pressestelle der Polizei. „Offener Brief an Verantwortliche der Berichterstattung nach der Thügida Demonstration in Jena am 09.11.2016“ weiterlesen

Interkulturelle Woche im Jenaer Paradies eröffnet

Bei strahlenden Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen feierten gestern im Paradispark über zweitausend Menschen den Weltkindertag – das Fest für die Rechte der Kinder.

Unter der Thematik Frieden gab es ein buntes Angebot mit 30 Spiel- und Aktionsständen und einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm. Bei der Friedensrallye sammelten die Kinder an verschiedenen Ständen Puzzleteile für ihr eigenes Friedenspuzzle, dabei gab es verschiedene Aufgaben zu erfüllen und Fragen zu beantworten. So antwortete z.B. ein Mädchen auf die Frage „Warum ist Frieden wichtig?“ – „Damit alle Menschen auf der Welt glücklich sind!“. Bei dem Stand von der Wurzel (Verein für Förderung der Mathematik) konnten die Kinder eine Friedenstaube ausschneiden und diese dann beim Stand vom Klex und Kubus mit ihren Wunsch an einen Luftballon binden und in den Himmel steigen lassen. „Interkulturelle Woche im Jenaer Paradies eröffnet“ weiterlesen

Lothar König: „1998 ließ man noch die Neonazis an den Jenaer Stadtrand bringen“

Rede von Lothar König, Träger des Zivilcouragepreises der Stadt Jena, zur aktuellen Stunde zur „Thügida Demo am 17.08.2016“ in Jena (anzuhören auf SoundCloud hier)

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Kollegen und Kolleginnen.

Eine “Aktuelle Stunde” hat den Sinn, daß (ich zitiere) „im Stadtrat eine Aussprache über ein bestimmtes bezeichnetes Thema von allgemeinem kommunalem aktuellem Interesse stattfindet.“ Anlaß in der heutigen “Aktuellen Stunde” ist der Nazi-Aufmarsch vom letzten Mittwoch, das Thema ist das Verhalten der Versammlungsbehörde incl. das der Polizei.

Ich denke, wir entsprechen dem Anliegen einer Aktuellen Stunde in höchstem Maß.

Daß es nach dem Geschehen am vorigen Mittwoch solch eine aktuelle Stunde geben würde stand allerdings schon fest, während der Nazi-Aufzug noch lief und die Gegenproteste stattfanden:

Zu martialisch das Agieren einzelner Polizei-Beamter (es stellt offensichtlich mittlerweile den Normalfall dar, wenn Polizisten Pfefferspray gegen Bürger von Jena einsetzen und Beamte mit ihren Schlagstöcken auf diese einprügeln). Von den Wasserwerfern, die jeweils gut sichtbar drohend im Hintergrund aufgefahren werden, ganz zu schweigen.

Zu unverständlich (um es gelinde zu sagen) das Auftreten der Versammlungsbehörde – das hat mit Bürgernähe und mündigem Bürger nicht mehr viel zu tun, das passt vielmehr in eine Zeit, die wir längst glaubten, hinter uns gelassen zu haben. „Lothar König: „1998 ließ man noch die Neonazis an den Jenaer Stadtrand bringen““ weiterlesen

Konzert im Zelt aus Armenien in Jena

„Konzert im Zelt: Miqayel Voskanyan and Friends Band“

Jena. Zu Beginn der neuen MoMoLo Saison 2016/2017 wird es am 21. August im Zirkuszelt am Burgauer Weg 9 musikalisch. Miqayel Voskanyan and Friends Band kommen aus Jerewan, Armenien. Die Band spielt eine Mischung aus zeitgenössischem Jazz, Fusion, Folk, Rock und Weltmusik. Die Band hat es geschafft, mit dem traditionellen armenischen Saiteninstrument Tar moderne und innovative Musik zu schaffen. Gegründet im Jahr 2011 wurde die Band nur zwei Jahre später zur „Besten Band des Jahres“ bei den Radio-Van Music Avards gekürt. Die Band spielt hauptsächlich Eigenkompositionen, die stark von der armenischen Volksmusik beeinflusst werden. „Konzert im Zelt aus Armenien in Jena“ weiterlesen

Rosa Maria Haschke: „Ich bin einfach nur wütend und hilflos.“

Leserbeitrag auf Jenapolis von Rosa Maria Haschke, Stadträtin der Stadt Jena und Ortsteilbürgermeisterin in Wenigenjena vom 1. Juli 2016 zu einem Beispiel über Baumfällungen in Jena, die die Regel und nicht Ausnahmen quer durch Deutschlands Städte und Gemeinden sind. Auf dem historischen Platz im Zentrum standen bis vor wenigen Monaten vor der Sanierung und Modernisierung der unterirdischen Versorgungsleitungen mehrere grosse Bäume, die der Axt zur „Verbesserung der Wohlfühl- und Lebensqualität für die Bürger und Werterhöhung der angrenzenden Grundstücke“ zum Opfer fielen.

Jena Johannisplatz
Jena Johannisplatz
Nun ist auch der letzte Baum am Johannisplatz gefällt worden. Was für ein frevelhafter Umgang mit Stadtgrün. Machen Sie sich die Mühe und schauen Sie sich das an. Aus einer grünen Oase wird …? Die Argumente, die zur Rechtfertigung herangezogen werden, sind geradezu lächerlich. Wäre dort ein Wille gewesen den Baum zu erhalten, hätte es auch einen Weg gegeben. Was ist das nur für eine Ignoranz gegenüber Mensch und Natur? Wer trägt dafür die Verantwortung?

Bäume sind Lebewesen, und kein Gegenstand, den man auf dem Planungspapier mal hin und her rücken kann, fällen und neupflanzen – übrigens auch mit Selbstheilungskräften ausgestattet. Ich bin einfach nur wütend und hilflos. Bis hier ähnlicher Sonnen-, Lärm- und Staubschutz wieder gewachsen ist und wieder ähnliche Mengen an Sauerstoff und Wasser produziert werden, werde ich vermutlich nicht mehr leben. Nachhaltig, wie das aus dem Bereich der Holzwirtschaft stammende und inflationär gebrauchte Wort das meint, ist das mit Sicherheit nicht. Wo bleibt der Aufschrei des grün geführten Stadtentwicklungsdezernates? „Rosa Maria Haschke: „Ich bin einfach nur wütend und hilflos.““ weiterlesen

Ob Jena wachsen darf, entscheiden mittlerweile einige wenige von „Oben“

Es ist schon eine schwierige Materie, sich mit Stadtentwicklung auseinandersetzen zu können. Aber es ist nicht unmöglich, es dauert nur und man benötigt dafür vor allem die richtigen Informationen. Normalerweise gibt es gerade dafür auch ein Dezernat in jeder Stadt, welches vor allem die fachlichen Stellungnahmen abgeben und Vorschläge machen sollte. Die Vorschläge wie es mit einer Stadt weitergehen soll, müssten eigentlich von Bürgern und von den Unternehmen kommen. Eine Stadt sollte sich an dem messen, was die Menschen wirklich brauchen und nicht was sich Ämter wünschen, sollte man jedenfalls denken. In Jena ist dies jedoch nicht so.

Einige wenige haben eine ganz klare Vorstellung von „ihrer“ Stadt, breite Debatten sind unerwünscht oder werden immer öfter durch die wenigen Veranstaltungen zur Farce. „Ob Jena wachsen darf, entscheiden mittlerweile einige wenige von „Oben““ weiterlesen