Syrien, Iran: Trump dreht wieder auf Kriegskurs

Eine Analyse.

Einen Tag nach dem denkbar größten Gefallen für die Invasoren Syriens, dem vermeintlichen oder tatsächlichen Chemiewaffen-Einsatz in der syrischen Stadt Khan Sheikhoun (Ḫān Šayḫūn, Chan Schaichun), der zu Beginn der von „Europäischer Union“ und „Vereinten Nationen“ getragenen Syrien-Konferenz der Invasionsmächte mit insg. 70 Staaten am Dienstag erfolgte, besucht am gestrigen Mittwoch der König von Jordanien, Abdullah II bin Al-Hussein, das Weiße Haus.

Anschließend stellt sich U.S.-Präsident Donald Trump, dessen Administration noch wenige Tage zuvor nach sechs Jahren und Hunderttausenden von Toten ein Ende des blutigen Umsturzversuches in Syrien verkündet hatte, gemeinsam mit dem König von Jordanien vor die Presse und verkündet eine erneute Kehrtwende. „Syrien, Iran: Trump dreht wieder auf Kriegskurs“ weiterlesen

Vielleicht kommt ja der Messias

WENN MIR vor 50 Jahren jemand erzählt hätte, die Führer von Israel, Jordanien und Ägypten hätten sich im Geheimen getroffen, um Frieden zu schließen, hätte ich gedacht, ich träume.

Wenn man mir erzählt hätte, dass die Führer von Ägypten und Jordanien Israel vollkommenen Frieden dafür angeboten hätten, dass es – mit einigem Gebietsaustausch und einer symbolischen Rückkehr von Flüchtlingen – die besetzten Gebiete verließe, hätte ich geglaubt, der Messias sei gekommen. Ich hätte angefangen, an Gott oder Allah oder an irgendeinen da oben zu glauben.

Und doch wurde vor ein paar Wochen bekannt, dass die Führer von Ägypten und Jordanien tatsächlich im letzten Jahr im Geheimen mit dem Ministerpräsidenten von Israel im freundlichen Seebad Akaba, bei dem die drei Staaten aneinanderstoßen, zusammengekommen sind. Die beiden arabischen Führer, die de facto für die gesamte arabische Welt handeln, hatten dieses Angebot gemacht. Benjamin Netanjahu blieb die Antwort schuldig und fuhr nach Hause.

Ebenso wie der Messias. „Vielleicht kommt ja der Messias“ weiterlesen

Weitere 50 Jahre Unfrieden im Mittleren Osten

Einer meiner liebsten literarischen Ausdrücke ist der Begriff „Partherpfeil.” Dieser bezieht sich auf die bevorzugte Taktik der Parther, eines persischen Volks, sich auf dem Pferderücken umzudrehen und im Davonreiten Pfeile abzuschießen.

Der römische Konsul Crassus, der Spartacus besiegt hat, könnte nach seiner Niederlage in der Schlacht von Carrhae 53 v.Chr. an so einem Partherpfeil gestorben sein.

Diese Woche schoss der scheidende Präsident Barack Obama seinen Partherpfeil auf Israels Führer Benjamin Netanyahu ab, indem er sich ausnahmsweise weigerte, ein Veto gegen eine Resolution des UNsicherheitsrats einzulegen, die Israels anhaltende Enteignung arabischen Bodens in der besetzten West Bank verurteilte. „Weitere 50 Jahre Unfrieden im Mittleren Osten“ weiterlesen

Amerikanische Macht am Scheideweg

Eine Momentaufnahme einer multipolaren Welt in Bewegung

Im eigenartigsten Wahljahr der jüngeren amerikanischen Geschichte – in dem der Kandidat der libertären Partei Gary Johnson nicht einmal den Namen eines ausländischen Anführers, den er „bewundert“ hervorbringen konnte, während Donald Trump bei der Absicht blieb, seine „fette schöne Mauer“ zu bauen und sich das irakische Öl zu „holen“ – könnte die Welt aus dem Blickfeld vieler Amerikaner verschwunden sein. Es ist also eine kleine Einführung in den Planeten angesagt, den wir in der Tat bewohnen. Willkommen in einer multipolaren Welt. Eine Tatsache sticht hervor: die Erde ist nicht länger das Eigentum der „einzigen Supermacht“ des Erdballs. „Amerikanische Macht am Scheideweg“ weiterlesen

Incirlik-Farce als Versuch der weiteren Stationierung deutscher Militär-Aussenposten im westlichen Asien

Jordanien oder ein anderes Land. Ziel weiter nach Süden, nach Osten mit der Bundeswehr. Im Sommerloch bohren, bohren, bohren und mit Kriegs- und Angstpropaganda füllen.

Das Reiseverbot von Verteidigungsstaatssekretärs Ralf Brauksiepe und Abgeordneten des Bundestages zum Luftwaffenstützpunkt Incirlik in der Türkei dient nicht nur dem für die Öffentlichkeit zur Schau gestellten Armdrücken zwischen der türkischen und deutschen Regierung, das sich vielfältig für propagandistische Zwecke wirksam ausschlachten lässt.

Vielmehr ist es ein langfristig geplantes Vorgehen, um mit dem Expansionsfeldzug der Armee den deutschen und internationalen Grosskapitalisten Spielraum für ihre Wirtschaftsinteressen zu sichern und zu erweitern. „Incirlik-Farce als Versuch der weiteren Stationierung deutscher Militär-Aussenposten im westlichen Asien“ weiterlesen

Syrien – russischer Überraschungsangriff lässt Kerrys Verzögerungstaktik platzen

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind nicht willens, den Krieg gegen Syrien zu beenden und die Angelegenheit am Verhandlungstisch zu regeln. Sie sind auf Erfüllung von 100% ihrer Forderungen aus, die Auflösung der syrischen Regierung und des Staates und die Einsetzung einer Stellvertreterregierung der Vereinigten Staaten von Amerika in Syrien.

Nachdem der Waffenstillstand in Syrien Ende Februar begonnen hatte, brach Obama sein Versprechen, die von den Vereinigten Staaten von Amerika unterstützten „gemäßigten Rebellen“ von al-Qaeda zu trennen. Im April taten sich die von Washington unterstützten Rebellen, die Taliban wie Ahrar al Sham und al-Qaeda zusammen, um die syrische Regierung im Süden von Aleppo anzugreifen. Die Stellvertreter der Vereinigten Staaten von Amerika brachen den Waffenstillstand. „Syrien – russischer Überraschungsangriff lässt Kerrys Verzögerungstaktik platzen“ weiterlesen

Ein Dokument mit einer Mission

ALS DAVID BEN-GURION am 14. Mai 1948 Israels Unabhängigkeitserklärung (offiziell: „Erklärung der Errichtung des Staates Israel“) verlas, war ich im Kibbuz Hulda.

Meiner Kompanie der (noch unbenannten) israelischen Armee war befohlen worden, in der Nacht das arabische Dorf al-Kubab nahe der Stadt Ramleh anzugreifen. Wir erwarteten einen harten Kampf und ich überprüfte meine Ausrüstung und säuberte mein (in der Tschechoslowakei hergestelltes) Gewehr, als jemand sagte, Ben-Gurion halte eine Rede, die im Speisesaal des Kibbuz im Radio zu hören sei.

Es interessierte mich nicht besonders. Wir waren alle überzeugt, dass das, was ein paar Politiker in Tel Aviv brabbelten, recht nebensächlich für unsere Zukunft sei. Ob unser Staat überleben würde oder nicht, würde auf dem Schlachtfeld entschieden. Die Berufsheere der benachbarten arabischen Staaten waren im Begriff, in den Krieg einzutreten, es würde blutige Schlachten geben und ihr Ergebnis würde über unser Leben entscheiden. Buchstäblich. „Ein Dokument mit einer Mission“ weiterlesen

Undichte Stelle bestätigt, dass seit Anfang Januar britische Sonderkommandos in Libyen sind

Memorandum gibt Einblick in Informationen des jordanischen Königs an Senatoren der Vereinigten Staaten von Amerika

Während es seit Dezember im Hintergrund grollt, das Vereinigte Königreich habe Bodentruppen nach Libyen geschickt, hat die Regierung Cameron wiederholt jegliche Einsätze bestritten und betont, dass es keine Pläne gibt, solche durchzuführen.

Ein neu durchgesickertes Memo zeigt, dass diese Beteuerungen eine Lüge waren, und dass das Vereinigte Königreich zumindest seit Anfang Januar SAS Sondereinsatzkommandos in Libyen im Einsatz hat, als der jordanische König Abdullah Kongressabgeordnete der Vereinigten Staaten von Amerika über diese Angelegenheit informierte. „Undichte Stelle bestätigt, dass seit Anfang Januar britische Sonderkommandos in Libyen sind“ weiterlesen

Nasser und ich

VOR 45 JAHREN starb Gamal Abd-al-Nasser im frühen Alter von 52 Jahren. Es ist kein Ereignis der Vergangenheit. Es hat einen riesigen Einfluss auf die Gegenwart und wird diesen wahrscheinlich weiter auch auf die Zukunft haben.

Mein Zusammentreffen mit ihm geht ins Jahr 1945 zurück. Ich pflegte zu scherzen, dass „wir einander sehr nah waren, aber wir haben uns nicht rechtzeitig vorgestellt.“ „Nasser und ich“ weiterlesen

Die russische Maus bedroht den amerikanischen Elefanten

„Die Russen kommen! Die Russen kommen!“ Dieser Schrei hallte diese Woche aus dem Pentagon, von den Medien der Vereinigten Staaten von Amerika und den republikanischen Kandidaten um das Amt des Präsidenten.

Wie dämlich. Es scheint, dass die Russen sechs Panzer nach Syrien geschickt haben, einiges an Artillerie und einen Haufen von Militärtechnikern in zwei Militärstützpunkte an der Küste Syriens in der Nähe von Latakia. Laut den republikanischen Kriegstreibern greifen die verflixten Sowjets … ups, ´tschuldigung, Russen … militärisch in den fünf Jahre alten Krieg in Syrien ein und planen neue Militärbasen in dem strategisch wichtigen Land am Mittelmeer. „Die russische Maus bedroht den amerikanischen Elefanten“ weiterlesen