Mit dem Ende des Kalten Krieges und dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des von ihr angeführten sozialistischen Blocks wurde die Welt Zeuge dessen, was die einen als unipolaren Moment und die anderen als das Ende der Geschichte bezeichneten. Keine Instanz profitierte mehr von der Öffnung der Welt als das Pentagon. Es mischte sich sofort in alle Ecken und Winkel der Welt ein, brachte jede Nation in Europa und die ehemaligen Sowjetrepubliken in Zentralasien in ein Bündnis mit der NATO (die Partnerschaft für den Frieden) und bildete Militärpersonal aus mehreren Dutzend Ländern in ihren jeweiligen Heimatländern und an Standorten in den USA aus. „NATO-Staaten führen verdeckten Krieg in Mali“ weiterlesen
IPPNW warnt vor akuter Kriegsgefahr
Pressemitteilung von deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) vom 16. April 2021
Eskalation des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland
Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW ist äußert besorgt über die zunehmenden Spannungen zwischen der Ukraine bzw. der NATO und Russland und warnt vor einer akuten Kriegsgefahr. Die Bundesregierung müsse gegenüber den NATO-Partnern deutlich machen, dass eine Ausweitung der NATO keine Friedensperspektive bietet. Die bestehenden Konflikte können nur im friedlichen Dialog unter Einbeziehung aller Beteiligten geregelt werden.
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Vision Reserve 2032+
Seit gut fünf Jahren befindet sich die Bundeswehr auf Aufrüstungskurs. Zudem wurden in den letzten Jahren die strategischen Prioritäten deutlich verschoben. Nach über einem Jahrzehnt der Fokussierung auf Auslandseinsätze wurde mit der Konzeption der Bundeswehr 2018 eine andere Richtung eingeschlagen. Die Landes- und Bündnisverteidigung, also die Fähigkeit einen Krieg gegen einen militärisch gleichwertigen Gegner an den Grenzen des NATO-Gebietes führen zu können, wurde zum strukturgebenden Merkmal der Reformpläne der Bundeswehr erklärt. „Vision Reserve 2032+“ weiterlesen
Unbewusst Reserve
Autor: Andreas Seifert
Warum uns der Krieg fern ist
Qua Definition kann ein Staat im Falle eines Krieges einen Großteil der Bevölkerung in einem bestimmten Altersschnitt zum Dienst an der Waffe ziehen – entsprechendes wird in einer Wehrverfassung festgelegt. In Deutschland sind derzeit alle Männer ab 18 Jahren wehrpflichtig und können bis zu ihrem 45. Lebensjahr in den Militärdienst berufen werden: Sie sind die „Reserve“!
Je nach Land unterscheidet sich der Umfang der tatsächlichen Heranziehung und auch die unmittelbare historische Erfahrung lässt Staaten dazu tendieren, mehr oder weniger Menschen in ihre potentielle Reserve aufzunehmen – und selbstverständlich ist es auch denkbar, keine Reserve zu haben. In Deutschland ist die Wehrpflicht derzeit ausgesetzt – es wird kein Mann aufgefordert, sich zur Musterung zu melden. „Unbewusst Reserve“ weiterlesen
SOA – Schule des Terrors
Autor: Brett Wilkins
Fünf der 24 Männer, die letzte Woche von einem italienischen Gericht für ihre Rolle in einer brutalen und blutigen von den USA unterstützten Kampagne des Kalten Krieges gegen südamerikanische Dissidenten zu lebenslanger Haft verurteilt wurden, absolvierten eine berüchtigte Schule der US-Armee, die einst für den Unterricht in Folter, Attentat und Unterdrückung der Demokratie bekannt war.
Am 8. Juli verurteilten Richter des römischen Berufungsgerichtshofs ehemalige bolivianische, chilenische, peruanische und uruguayische Regierungs- und Militärbeamte, nachdem sie sich der Entführung und Ermordung von 23 italienischen Staatsangehörigen in den 1970er und 1980er Jahren während der Operation Condor schuldig gemacht hatten, einer koordinierten Aktion rechter Militärdiktaturen in Chile, Argentinien, Uruguay, Bolivien, Paraguay, Brasilien und später Peru und Ecuador gegen vermeintliche linksgerichtete Bedrohungen. Die Kampagne, die von Entführungen, Folter, Verschwinden und Mord geprägt war, forderte nach Angaben von Menschenrechtsgruppen schätzungsweise 60.000 Menschenleben. Zu den Opfern gehörten Linke und andere Dissidenten, Geistliche, Intellektuelle, Akademiker, Studenten, Bauern und Gewerkschaftsführer sowie indigene Völker. „SOA – Schule des Terrors“ weiterlesen
Konzeption und Fähigkeitsprofil: Bundeswehr-Umbau für den Neuen Kalten Krieg
Beim folgenden Beitrag handelt es sich um eine leicht aktualisierte Variante eines Artikels, der zuerst in der Graswurzelrevolution (Nr. 434/2018) erschien.
Seit einiger Zeit macht sich die Bundeswehr daran, konkret auszubuchstabieren, was der vom Zaun gebrochene Neue Kalte Krieg mit Russland für die Struktur, Bewaffnung und nicht zuletzt die Finanzierung der Truppe bedeutet – oder zumindest, was auf dieser Grundlage nun ganz oben auf ihrer Wunschliste steht. Wichtige Vorarbeiten hierzu wurden bereits im Jahr 2017 veröffentlicht, die dann in die „Konzeption der Bundeswehr“ (KdB) vom 20. Juli 2018 und das „Fähigkeitsprofil der Bundeswehr“ (Fäpro), das am 3. September 2018 von Generalinspekteur Eberhard Zorn unterzeichnet wurde, einflossen. „Konzeption und Fähigkeitsprofil: Bundeswehr-Umbau für den Neuen Kalten Krieg“ weiterlesen
Bundeswehr: Per Fähigkeitsprofil in den Neuen Kalten Krieg
Seit einiger Zeit macht sich die Bundeswehr daran, konkret auszubuchstabieren, was der vom Zaun gebrochene Neue Kalte Krieg mit Russland für die Struktur, Bewaffnung und nicht zuletzt die Finanzierung der Truppe bedeutet – oder zumindest, was daraus abgeleitet ganz oben auf ihrer Wunschliste steht. Als wichtigstes Planungsdokument hierfür fungiert das in weiten Teilen geheim gehaltene „Fähigkeitsprofil der Bundeswehr“ (Fäpro), das Anfang September 2018 von Generalinspekteur Zorn unterzeichnet wurde. „Bundeswehr: Per Fähigkeitsprofil in den Neuen Kalten Krieg“ weiterlesen
Sind die Interventionisten jetzt führerlos?
„McCain‘s Tod hinterlässt Leere“ lief die Schlagzeile des Wall Street Journals über eine Titelgeschichte, die begann:
„Der Tod von John McCain wird den Kongress ohne seine vielleicht lauteste Stimme hinterlassen, die den robusten Internationalismus unterstützt, der die Sicherheitsbeziehungen des Landes seit dem Zweiten Weltkrieg bestimmt hat.“
Zweifellos hinterlässt der Tod des Senators, dessen Lebensgeschichte die Nachrichten beherrschen wird, bis er am Sonntag in seiner Alma Mater, der Marine-Akademie, begraben wird, Amerikas Interventionisten ohne ihren größten Champion. „Sind die Interventionisten jetzt führerlos?“ weiterlesen
USA „stolperten in die Folter“, sagt New York Times-Reporter
Im Rahmen einer Promotion für den kommenden „schau, böse Russen!“-Film „Red Sparrow“ (Hollywood-Filme zu hypen ist anscheinend eine Sache, die Reporter jetzt tun) schrieb New York Times Staatssicherheits-Reporter Scott Shane am 14.2.2018 in einem umfassenden Artikel über den Kalten Krieg 2.0 über den angeblichen Versuch der CIA, ihn zu rekrutieren. Er beinhaltete einen ziemlich irritierenden – wenn nicht lächerlichen – Absatz, der Shanes Jahre der Berichterstattung zusammenfasst:
All diese Jahre später gehe ich davon aus, dass mein Name in mehreren Dateien bei der CIA, der National Security Agency und vielleicht auch in anderen Ecken der sich ausbreitenden Sicherheitsbürokratie auftaucht, mit Beanstandungen und Anmerkungen in Zusammenhang mit meiner Berichterstattung, wie Amerika in die Folter stolperte, wie Drohnenangriffe daneben gingen, über Spionagefälle, WikiLeaks-Depeschen, Snowden-Dokumente, russische Hacker und die Schattenmakler und wahrscheinlich Geschichten, die ich vergessen habe. „USA „stolperten in die Folter“, sagt New York Times-Reporter“ weiterlesen
Den Sumpf gewählt: Der wesentliche Kontext Vietnams
Tatsächlich ist es vernünftig zu spekulieren – und, um sicher zu sein, es ist nur Spekulation -, dass wegen dieser internen Widersprüche in der Position der Vereinigten Staaten von Amerika und ihrer Unfähigkeit, sie mit ihrem eigenen Volk in Einklang zu bringen, der Krieg bereits verloren war, noch bevor er überhaupt begonnen hatte.
Der Vietnamkrieg war keine Unbefleckte Empfängnis. Er war eine archetypische Schlacht des Kalten Krieges, des 45 Jahre währenden Konflikts zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion, der am Ende des Zweiten Weltkriegs begann. Es handelte sich um eine komplexe Mischung aus Kolonialismus, Nationalismus, Antikommunismus und einem Bürgerkrieg im Inland. „Den Sumpf gewählt: Der wesentliche Kontext Vietnams“ weiterlesen