Hanns-Jochen Kaffsack ist jetzt berühmt

Italien hat einen neuen Star. Quasi einen Fünf-Sterne-Star. Kollege Beppe Grillo liegt in den Umfragen mit 19,7 Prozent vor Silvio „Little Duci“ Berlusconi und seinem „Popolo della Libertà“ (P.d.L.) und nur noch rund 10 Prozent hinter Luigi „Gargamel“ Bersani und seiner Querfront des Establishments „Partito Democratico“ (P.D.) aus ex-kommunistischer Partei und Teilen der alten Mafia-Partei „Democrazia Cristiana“, der (mit zweieinhalb Jahrzehnten Vorsprung) zusammengebrochenen CDU Italiens. Entsprechend nervös ist nicht nur die Bunga-Bunga-, sondern auch die Abteilung für abgetakelte ex-Kommunisten und gewendehalsten Kader des Euro-Kapitalismus, die ohne Goldman Sachs-Banker als Verwalter ehemaliger (böser) souveräner Staaten und nun (echt pro-europäischer) finanzindustrieller Abbaugebiete gar nicht mehr können.

Ach ja. Hanns-Jochen Kaffsack.

BBC-Filmreihe “The Trap” (III): Die Freiheit von Berlin oder Der „Kampf der Zivilisationen“

„Diese Filmreihe erzählte die Geschichte vom Aufstieg einer beschränkten und eigentümlichen Art und Weise von Freiheit. Die letzten beiden Sendungen haben gezeigt, wie Politiker sowohl von der Rechten als auch der Linken dazu kamen an ein simplifizierendes Modell von Menschen zu glauben, als selbstsüchtige, fast roboterartige Kreaturen.

Daraus entstand eine neue und vereinfachte Idee von Politik. Nicht länger machten sich Politiker daran die Welt zu verändern. Stattdessen sahen sie es als ihren Job an, nicht mehr als das abzuliefern was diese freien Individuen wollten. Und gleichzeitig fingen auch wir an von uns selbst als vereinfachte Wesen zu denken, deren Verhalten und sogar Gefühle objektiv analysiert werden könnten durch wissenschaftliche Systeme, die uns sagten was die normale Art war zu fühlen. Und sowohl wir, als auch unsere Führer, kamen zu dem Glauben, dies sei die wahre Definition von Freiheit. Es gäbe keine andere.

Doch es gibt sie.“

BBC-Filmreihe „The Trap“: Wie Psychologie und Menschenbild des heutigen Kapitalismus erfunden wurden

Die BBC-Filmreihe „The Trap – What happened to our Dream of Freedom“ („Die Falle – Was mit unserem Traum von Freiheit geschah“) aus dem Jahre 2007 umschreibt Ursprung und Aufstieg von Psychologie und Menschenbild des heutigen Kapitalismus. Die Dokumentation beleuchtet akribisch, wie zu Zeiten des Kalten Krieges von Mathematikern und Psychologen aus deren zutiefst düsteren Menschenbild heraus entwickelte Theorien Jahrzehnte später benutzt wurden um ganze Staaten und Gesellschaften nach diesem Menschenbild zu transformieren. In der für Regisseur und Dokumentarfilmer Adam Curtis typischen, hochinformativen und nüchternen Weise recherchiert die BBC-Serie, „wie das simple Modell der Menschen als selbstsüchtige, fast roboterhafte Kreaturen zu der heutigen Vorstellung von Freiheit führte“ und aus der Paranoia der Blockkonfrontation durch die Anhänger des vermeintlich bestätigten, siegreichen kapitalistischen Menschenbildes jene „seltsame, paradoxe Welt geschaffen wurde“, in der wir heute leben.