THE VISITOR, Sao Paulo: Simone Part One

Simone ist die Tochter eines der grössten Drogenbosse Südamerikas, ein Bankier aus den reichen Vierteln Sao Paulos, der vor Jahrzehnten half, das Kokain und damit den Crack, aus Kolumbien nach Brasilien zu schaffen. Wenn man die Crackkranken um die Placa Republika herum im Zentrum Sao Paulos liegen und irren sieht, begreift man vielleicht ein wenig davon, was so ein Akt bedeutet. Es ist schon so etwas wie Massenmord. Der Vater Simones wurde vor 17 Jahren erschossen, aber er hat immer noch eine immense Macht. Und so ist Simone geachtet und gefürchtet, auch und weil sie versucht das Gegenteil ihrer Vaters zu sein, dem sie ähnlich sieht und ist wie keines seiner Kinder.

THE VISITOR, Tagebuch: Sao Paulo

Anders als in Moskau und Mumbai, in der wir der existentiellen Angst der Bewohner begegnen aber kaum der unseren, wird sie uns in Sao Paulo mit jedem Schritt hinaus begleiten, auf eine kalte Art, die uns immer ein wenig lächerlich erscheinen lässt. Wir versuchen unser Risiko einzudämmen, wenn wir Fremden folgen, wenn wir mit unserer Kamera durch unbekannte Strassenzüge irren.

THE VISITOR: Mumbai

“A part of a rat-race where everybody is running and nobody has a clue where we are heading. “ Rattenrennen das sein Ziel nicht kennt. Immer wieder höre ich den Vergleich. Ich höre ihn in so unterschiedlichen Städten wie Mumbai und Moskau. Wie in Shanghai oder Sao Paulo. Sein Leben hat Ramesh jedenfalls gegeben. Jetzt kann er vor allem eins nicht: zurück. Einer der aufgebrochen ist muss erfolgreich zurückkehren oder besser gar nicht.

Ich frage mich, wie viele Abenteurer früher,als die Welt noch unentdeckt war, absichtlich verschollen sind.